Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Knochenbett: Kay Scarpettas 20. Fall (German Edition)

Knochenbett: Kay Scarpettas 20. Fall (German Edition)

Titel: Knochenbett: Kay Scarpettas 20. Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
Vom Netzwerk:
Niemand soll die Kleidung und seine sonstige Habe anfassen.«
    »Unterhose, Socken, ein T-Shirt, seine Medikamente. Die anderen Sachen wie Brieftasche und Schlüssel sind bei der Polizei.« Luke ist mitten in einer Autopsie und will nicht gestört werden. Pech für ihn.
    »Danke. Ich sehe es mir an.«
    »Die mussten nicht einmal überlegen. Unschuldig«, spricht Lucy weiter, als wir draußen auf dem Flur sind. Sie zieht die Tür zu und vergewissert sich, dass auch abgeschlossen ist.
    »Hast du dich wegen deines Verdachts gegen Toby gestern früh in meinem Büro umgeschaut? Verhältst du dich seinetwegen so, als würde mir jemand nachspionieren?«
    »Wir nehmen die Treppe.« Sie steuert auf ein beleuchtetes Schild mit der Aufschrift »Ausgang« zu. »Jemand tut es jedenfalls, allerdings nicht mit technischen Mitteln. Das habe ich nachgeprüft.« Sie öffnet eine Metalltür. »Toby ist nicht intelligent genug, um versteckte Überwachungselektronik zu installieren, jedenfalls keine, die ich nicht sofort finden würde, und ich habe das überprüft. Aber er schnüffelt dir nach.«
    »Warum?«
    »Weshalb, glaubst du, ist Channing Lotts Hubschrauber zufällig ausgerechnet dort aufgekreuzt, um zu filmen, als du gestern die Leiche aus dem Wasser geborgen hast?«, fragt sie.
    »Toby wusste als Einziger, was Marino und ich vorhatten«, stimme ich zu. »Mit Ausnahme von Bryce. Und vielleicht Luke, falls Marino auf dem Parkplatz mit ihm geredet hat.«
    Wir gehen die Treppe hinunter. Unsere Stimmen hallen laut vom Beton wider.
    »Ich bin ziemlich sicher, dass ich Luke keine Details verraten habe.« Ich versuche, mich an meine genauen Worte zu erinnern.
    Ich wollte gerade in die Einlieferungszone gehen und war erschrocken, weil er plötzlich so dicht hinter mir stand, dass wir uns fast berührt haben. Er hat sich erkundigt, wohin wir wollten, und ich habe erwidert, wir seien unterwegs, um eine Leiche aus dem Hafen zu holen. Daraufhin hat er sich erboten, mir zu helfen, weil er eine Tauchlizenz habe. Ich habe nicht erwähnt, dass es eine Frauenleiche ist. Da bin ich ziemlich sicher. Allerdings hat er mich abgelenkt, wie er es schon seit einiger Zeit tut. Ich habe nicht vor, mich weiter von ihm ablenken zu lassen.
    »Toby wusste schon einige Stunden im Voraus, dass ihr zur Station der Küstenwache wolltet«, stellt Lucy fest. »Außerdem wusste er, dass er mit dem Transporter nachkommen soll, um die Leiche abzuholen. Eine Frauenleiche, die sich mit einer Schildkröte verheddert hatte.«
    »Und er hat sich mit den Piloten von Channing Lott in Verbindung gesetzt?« Ich kann das nicht glauben.
    »Er hat Jill Donoghue kontaktiert und die wiederum die Piloten.«
    »Bist du sicher?«
    »Weißt du eigentlich, dass er sich um eine Stelle in ihrer schicken Kanzlei beworben hat und einige Male mit dem Dienstwagen zum Prudential Center gefahren ist, wo besagte Kanzlei ihren Sitz hat?«, ergänzt Lucy. »Anscheinend hat er vergessen, dass ich über GPS die Bewegungen jedes Fahrzeugs verfolgen kann. Und ich kann sämtliche Mails lesen, wenn die Leute so dumm sind, sie von ihrem CFC -Konto aus zu verschicken. Da brauche ich nicht einmal zu hacken.«
    »O mein Gott.«
    »Genau.« Sie öffnet die Tür zur unteren Etage.

Einunddreißig
    Toby steht auf dem Flur. Er ist mit grellroten Säcken für kontaminierte Abfälle beladen, die in den Autoklaven müssen. Ich sage zu Lucy, ich würde sie in der ID -Abteilung treffen. Toby verkündet wie aus der Pistole geschossen, er käme gerade aus dem Asservatenraum. Er macht einen eindeutig schuldbewussten Eindruck.
    »Sicher ist Ihnen bekannt, was gerade bei Gericht passiert ist«, wende ich mich an ihn. Es ist niemand da, der mithören könnte. Ron, der Wachmann, sitzt ein Stück entfernt hinter seiner Glasscheibe.
    »Bei Gericht?« Toby trägt einen OP -Anzug und Nitrilhandschuhe. Mit seinen Tätowierungen und dem rasierten Schädel könnte er gefährlich wirken, wäre da nicht sein Augenausdruck.
    »Ja, ein Freispruch, der in mir den Verdacht weckt, dass es hier im Haus Sicherheitslücken geben könnte«, entgegne ich. Seine Reaktion besteht daraus, sich dumm zu stellen. »Sicher ist Ihnen klar, dass Mitteilungen auf dem Server des CFC nicht privat sind und auch noch existieren, wenn man sie löscht.«
    »Was zum Beispiel?« Er sieht sich um und blickt in sämtliche Richtungen. Nur in die Augen kann er mir nicht schauen. »Was für Mitteilungen?«
    »In anderen Worten, Mails verschwinden weder im CFC noch

Weitere Kostenlose Bücher