Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Knochenfunde

Knochenfunde

Titel: Knochenfunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
Vom Netzwerk:
getötet?«
    »Anfangs wollte ich ihn nur benutzen, um den Cabal von meiner Spur abzulenken und auf Simmons anzusetzen. Er sollte den Schädel identifizieren, dann wollte ich das Ding in die Luft sprengen und dafür sorgen, dass Hebert dafür verantwortlich gemacht wurde. Aber ich merkte, dass Jennings zu dicht daran war rauszufinden, was Hebert in Boca Raton plante. Ich musste ihn einfach aufhalten.«
    »So viele Tote.« Eve schüttelte den Kopf. »Warum, zum Teufel, haben Sie nicht einfach Ihre Brennstoffzelle genommen und das Land verlassen? Sie hätten doch irgendwo anders daran arbeiten können.«
    »Weil mir, nachdem der Cabal versucht hatte, mich zu töten, klar war, dass die niemals aufgeben würden. Dass sie eine Möglichkeit finden würden, mich zu begraben, genauso wie sie Simmons und
    seine Erfindung begraben haben.« Seine Lippen spannten sich. »Haben Sie eine Ahnung, was für ein Wunder diese Brennstoffzelle gewesen wäre? Wie vielen Millionen von Menschen sie Gutes gebracht hätte? Sie hätte unseren ganzen Planeten sauber gemacht.
    Aber der Cabal wollte das verhindern. Wir gerieten ihnen in die Quere, sie hätten weniger Profite gemacht, weniger Kontrolle gehabt. Sie haben uns ebenso ausgelöscht wie sie jeden Fortschritt zunichte machen, der ihren Interessen im Weg ist.« Bently lächelte bitter. »Denken Sie mal drüber nach. Wie oft haben Sie schon von erstaunlichen Erfindungen gelesen, die dann einfach in der Versen-kung verschwunden sind? Haben Sie von dem Auto in Daytona
    gelesen, dem Wagen mit dem extrem leistungsfähigen Elektromotor, der allen Wünschen der Umweltschützer entsprach? Die Erfindung wurde von Detroit gekauft, und danach hat man nie wieder davon gehört. Die Erfinder werden mit Geld oder mit Drohungen zum
    Schweigen gebracht oder von den Medien, von Verbraucherorganisationen oder der Regierung der Lächerlichkeit preisgegeben. Sie verschwinden, als hätte es sie nie gegeben. Aber Simmons und ich wollten nicht einfach verschwinden. Ich verfügte über das nötige Kapital, und er hatte die Brennstoffzelle. Wir wollten die letzten Feinheiten ausklügeln, ein paar einflussreiche Leute kontaktieren, und dann wären wir so weit gewesen.«
    »Bis Hebert das Haus in die Luft gesprengt hat.«
    Er nickte. »Simmons war sofort tot. Ich hatte Brandwunden, aber ich konnte in den Schlamm rauskriechen und die Flammen löschen.
    Dort hat Etienne mich gefunden.«
    »Und Ihnen geholfen?«
    »Er hat mich in eine Hütte in Houma gebracht und mich dort
    monatelang gepflegt. Ich hatte viel Geld in einem Safe auf der Insel, aber er fürchtete sich, einen Arzt zu rufen. Ein paar Mal wäre ich beinahe gestorben. Als es mir schließlich besser ging, habe ich angefangen zu überlegen, was ich als Nächstes tun sollte. Ich wollte Simmons’ Arbeit fortsetzen, aber es war zu gefährlich, allein gegen den Cabal anzutreten. Dann hatte ich plötzlich die Lösung: die Medien. Was würde ein Geheimbund am meisten fürchten? Die Auf-
    merksamkeit der Öffentlichkeit. Ich ließ Etienne bei Bill Nathan anrufen und ihn bitten, sich heimlich mit mir zu treffen, weil ich glaubte, er würde meine Sache unterstützen.«
    »Aber das tat er nicht?«
    »Oh, er stand meiner Sache durchaus positiv gegenüber, solange er kein Risiko eingehen musste. Er war ein erbärmlicher Feigling.
    Ich wusste, er würde sich wahrscheinlich sofort an Melton wenden.
    Das konnte ich nicht zulassen. Nicht nach allem, was ich durchgemacht hatte.«
    »Also haben Sie ihn getötet und seine Identität angenommen.«
    »Das war nicht allzu schwierig. Er war geschieden und als freier Journalist viel im ganzen Land unterwegs. Ich hatte Verbrennungs-narben im Gesicht und musste mich sowieso einigen Operationen unterziehen. Ich ließ mir von Etienne einen gefälschten Führerschein und einen gefälschten Pass besorgen, flog nach Antigua und ließ mich operieren. Nathan und ich hatten ähnliche Züge, die nur noch ein bisschen ähnlicher gemacht zu werden brauchten.«
    »Und in Antigua haben Sie auch den Plastikschädel anfertigen
    lassen?«
    »Nein, das war später. Darauf bin ich erst gekommen, nachdem
    es mir misslungen war, Sie auszuschalten.«
    »Ach, kommen Sie, das haben Sie doch garantiert von Anfang an geplant.«
    »Nun, ich wusste, dass es auffallen würde, wenn ich die Komponenten für die Brennstoffzelle kaufen würde. Ich wusste genug über Simmons’ Erfindung, um sie zu Ende bringen zu können, aber ich musste vorbereitet sein für den

Weitere Kostenlose Bücher