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Knochenfunde

Knochenfunde

Titel: Knochenfunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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waren Geheimorganisationen am Werk, und sie sind es heute genauso. Sie üben in allen Bereichen Macht aus. Fast jeder US-Präsident des zwanzigsten Jahrhunderts war ein Freimaurer. Verdammt, die Amtseinführungsfeier für George Washington wurde von den Frei-maurern ausgerichtet. Lyndon B. Johnsons Berater waren Mitglieder des Council on Foreign Relations, als der Vietnamkrieg eskalierte.
    Der erste Friedensunterhändler in Bosnien war Lord Carrington, Vorsitzender der Bilderberg Group.« Nathan holte tief Luft. »Also, Sie brauchen das, was ich Ihnen sage, ja nicht als Evangelium zu betrachten, aber ziehen Sie es als Möglichkeit in Betracht. Wenn einflussreiche Männer zusammenkommen, versuchen sie natürlich, ihre Macht zu bündeln und auszuweiten. Sie agieren im Dunkeln und hinter den Kulissen, denn wenn die Öffentlichkeit wüsste, dass sie manipuliert wird, würde ein Aufschrei durch die Welt gehen. So läuft das, seit im alten Ägypten und in Samaria die ersten Geheimorganisationen gegründet wurden. Der Cabal hat in den vergangenen Jahrzehnten ein unglaublich mächtiges Netzwerk aufgebaut, und diese Leute werden alles tun, um diese Macht zu erhalten.«
    Galen zuckte die Achseln. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass so mächtige, berühmte Leute überhaupt zusammenkommen können,
    ohne Aufsehen zu erregen.«
    »Normalerweise tun sie das auch nicht. Sie kommunizieren per
    Boten und neuerdings über das Internet. Sie kommen nur zusammen, wenn irgendwas sehr Wichtiges ansteht und sie sich treffen müssen, um einen Mehrheitsbeschluss zu fassen. Das machen sie dann an einem Ort und zu einem Zeitpunkt, wo es nicht auffällt, dass sich alle versammeln. Bei einer königlichen Hochzeit zum Beispiel. Nach dem, was ich von Etienne weiß, hat das letzte Treffen während der Sommerolympiade stattgefunden. Niemand ist auf die Idee gekommen, dass die Mitglieder aus einem anderen Grund dort waren, als ihre Teams anzufeuern.«
    »Und Etienne, hat der auch für den Cabal gearbeitet?«
    »Nein. Sein Bruder hat versucht, ihn da reinzubringen, aber die Leute vom Cabal waren wohl nicht von seinen Qualitäten überzeugt.
    Jules dagegen ist für sie Gold wert. Etienne meinte, die hätten Jules so lange einer Gehirnwäsche unterzogen, bis er glaubte, dass alles, was der Cabal tut und sagt, richtig ist, dass eine starke Hand gebraucht wird, um den Frieden und den Status quo zu sichern. Er wurde ihr Experte für die Drecksarbeit.«
    »Ein Killer?«
    Nathan nickte. »Er wurde in einem Terroristenlager in Libyen
    ausgebildet, hat aber zusätzlich seine eigenen Methoden entwickelt.
    Zehn Jahre vor dem Mord an Bently hat er angefangen, für den Cabal zu arbeiten.«
    »Mord? Sind Sie sicher, dass er ermordet wurde?«
    »Etienne sagte, er sei dabei gewesen, und ich habe keinen Grund, an seinen Worten zu zweifeln.«
    »Sie sagten doch, der Cabal hätte ihn abgelehnt.«
    »Aber Jules vertraute ihm, und er hat ihn einige Male mitge-
    schleppt, wenn er einen Auftrag zu erledigen hatte. Etienne hat Jules keine Probleme bereitet, bis die Sache mit Bently passierte. Irgendwas an dem Mord hat ihn fürchterlich aufgebracht.«
    »Was denn?«
    »Das wollte er mir nicht sagen. Er meinte nur, es wäre unrecht gewesen, und auch der Grund, warum der Cabal den Mord in Auftrag gegeben hatte, sei unrecht gewesen. Der Mord ist ihm gegen den Strich gegangen, und das Skelett zwei Jahre später wieder auszugraben, hat ihm auch nicht gefallen. Die ganze Geschichte muss ihn sehr mitgenommen haben, um ihn so weit zu bringen, dass er gegen den Willen eines Bruders gehandelt hat, dem er früher blind gefolgt war.«
    »Aber nicht genug, um Einzelheiten preiszugeben.«
    »Er hoffte immer noch, seinen Bruder umzustimmen, was den
    Cabal anging, und ich sollte nur als Sicherheitsnetz dienen für den Fall, dass ihm das nicht gelang. Er meinte, jemand müsse über den Cabal Bescheid wissen und diesen Leuten das Handwerk legen. Er meinte, wir müssten uns beeilen.« Er schaute auf seine Finger. »Er machte sich große Sorgen wegen eines Auftrags, den Jules in Boca Raton erledigen sollte. Er sagte immer wieder, wir müssten sie vor dem neunundzwanzigsten Oktober aufhalten.«
    »Warum?«
    »Mehr wollte er nicht sagen. Ich dachte, es könnte sich um eine Zusammenkunft der Cabal-Mitglieder handeln, aber es sind keine größeren Ereignisse geplant, die ihnen als Vorwand dienen könnten, sich in Boca Raton zu treffen. Es könnte also etwas mit Bently zu tun haben.« Nathan verzog

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