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Knochenfunde

Knochenfunde

Titel: Knochenfunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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zusammenpassen.« Dann
    fügte er mit zusammengebissenen Zähnen hinzu: »Ich werde es sogar hinnehmen, dass du mit Galen schläfst, wenn es das ist, was du willst.«
    »Was?«
    Er schaute sie durchdringend an. »Du schläfst nicht mit Galen?«
    »Bist du verrückt geworden? Nach all den Jahren, die du mich
    kennst, glaubst du, ich könnte einfach so zu einem anderen Mann ins Bett hüpfen?«
    Joe atmete langsam aus. »Ich werde ihm das Genick brechen.«
    »Hat er behauptet, ich würde mit ihm ins Bett gehen?«
    »Nicht direkt.« Er wechselte das Thema. »Wirst du dich auf meinen Vorschlag einlassen? Wenn das alles ausgestanden ist, werde ich von der Bildfläche verschwinden und dir Gelegenheit geben, über meine Sünden nachzudenken. Da du Jennings um Hilfe gebeten hast, wird es ja nicht mehr so lange dauern. Aber jetzt kann ich dich einfach nicht allein lassen.«
    Eve gab ihm keine Antwort.
    »Hör mir gut zu.« Er packte sie an den Schultern und schüttelte sie. »Ich habe das verdient. Du magst mich für einen Mistkerl halten, aber nach all den Jahren und nach allem, was wir zusammen durchgemacht haben, kannst du mich jetzt nicht ausschließen. Wie würde es dir denn gehen, wenn es umgekehrt wäre? Du liebst mich. Das kannst du nicht einfach nach Belieben abschalten, bloß weil du der Meinung bist, dass ich etwas Unverzeihliches getan habe.«
    »Was du getan hast, war schrecklich.« Und hier vor ihm zu stehen und seiner Gegenwart und ihren eigenen, heftigen Gefühlen ausgesetzt zu sein, war auch schrecklich. »Und du machst mich fix und fertig.«
    »Gib mir eine Antwort. Wie würde es dir denn gehen, wenn ir-
    gendein verdammter Dreckskerl mir die Kehle aufschlitzen wollte?«
    Ein Leben ohne Joe? Nein. Undenkbar. Es würde nur noch
    Schmerz und Leere geben.
    »Siehst du? Und jetzt sag, dass du einverstanden bist. Sei fair.
    Lass mich bleiben und dir beistehen.«
    Eve schwieg eine Weile, dann nickte sie. »Also gut. Aber es
    könnte alles noch schlimmer machen.«
    »Darauf bin ich gefasst.« Joes Mundwinkel zuckten. »Obwohl
    ich mir nicht vorstellen kann, was noch schlimmer sein könnte, als es jetzt ist.« Liebevoll streichelte er ihre Schultern, dann ließ er die Hände sinken. »Weißt du, dass ich dich seit Tagen nicht berührt habe? Das tut weh…« Er drehte sich um. »Aber ich hatte versprochen, darüber nicht zu sprechen. Das verstößt gegen die verfluchten Regeln.« Er verschwand im Haus.
    Gott, sie war kurz davor durchzudrehen. Sie spürte immer noch das Gewicht seiner Hände auf ihren Schultern. Sein Duft lag noch in der Luft, sie spürte die Wärme seiner Jacke, seine Stimme klang noch in ihren Ohren nach, und seine Worte gingen ihr nicht aus dem Kopf.
    Wie würde es dir gehen, wenn es umgekehrt wäre?
    Das war die Frage, die jede Mauer durchbrechen würde, die sie um sich herum errichten konnte. Sie erinnerte sich, wie verzweifelt sie gewesen war, als Joe vor ein paar Jahren eine beinahe tödliche Kugel getroffen hatte. Seitdem waren sie einander noch tiefer verbunden. Nicht daran denken. Am besten, sie versuchte, in seiner Gegenwart wie ein Automat zu funktionieren. Sie hatte nachgege-ben, weil ihr klar geworden war, dass sie ihn unfair behandelte, aber jetzt über Joe und ihr gemeinsames Leben nachzugrübeln wäre der reine Masochismus.
    Sie nahm Joes Jacke ab. Kälte und Einsamkeit umfingen sie. Es war nur eine Jacke, verdammt. Sie brachte sie ins Esszimmer und legte sie über einen Stuhl. Er konnte sie sich später holen. Im Moment konnte sie ihm nicht gegenübertreten. Er hatte versprochen, sie nicht zu belästigen, aber allein die Tatsache, dass er sich im selben Haus aufhielt, irritierte sie. Sie würde in ihr Zimmer gehen und sich ins Bett legen. Sehnsüchtig schaute sie im Vorbeigehen auf die Tür zur Spülküche. Sie war zu aufgewühlt, um schlafen zu können.
    Wenn sie an Victor arbeiten könnte, würde sie das ablenken und erleichtern. Sie könnte den Schädel auspacken und…
    Nein, sie musste der Versuchung widerstehen. Ihr Entschluss
    stand fest. Morgen würde dieser FBI-Mann kommen, und dann wäre alles vorbei.
    »Danke, dass Sie mich empfangen.« Bart Jennings lächelte Eve
    an. »Logan sagte, Ihre Einstellung Behörden gegenüber sei nicht gerade herzlich.« Er verzog das Gesicht. »Ich bin auch nicht gerade ein Freund von Bürokratie.«
    »Ein Mann mit Urteilsvermögen«, murmelte Galen. »Ich glaube,
    er ist mir sympathisch, Eve.«
    Sie wusste, was er meinte. Seit Jennings das

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