Knochenfunde
Zeit nach ihm«, sagte Jennings.
»Das Ergebnis ist gleich null. Aber Bently war sehr intelligent. Da hätte jemand schon äußerst gerissen sein müssen, um ihn hereinzule-gen.«
»Dann müssen wir uns fragen, ob Bently selbst ein Verbrecher
war. Manche Leute können einfach nicht genug Geld kriegen.«
Jennings schüttelte den Kopf. »Das nehmen wir nicht an. Bently war ein Idealist und hatte eine absolut reine Weste.
Allerdings deutet einiges darauf hin, dass er sein Geld in irgendein geheimes Projekt gesteckt hat.«
»Was für ein Projekt?«
»Etwas, das er für so wichtig hielt, dass er sein persönliches Vermögen dafür zur Verfügung gestellt hat. Das war die Spur, die uns veranlasste, jede Denkmaschine im ganzen Land zu überprüfen, um Simmons zu finden. Simmons befasste sich intensiv mit einem sehr interessanten Forschungsprojekt.« Er blickte in die Runde.
»Was wissen Sie über Brennstoffzellen?«
»Nicht viel. Es soll sich wohl um eine Alternative zu Diesel und Benzin als Treibstoff für Fahrzeuge handeln. Einige Autohersteller experimentieren seit geraumer Zeit mit den Brennstoffzellen, aber bisher ist nicht viel dabei herausgekommen. Zu teuer.«
»Das Energiepotenzial dieser Brennstoffzellen ist nicht nur für die Fahrzeugindustrie interessant. Mit Brennstoffzellen könnte alles betrieben werden, Eigenheime, Elektrizitätswerke, sogar Raumstati-onen. Und zwar zu einem Bruchteil der derzeitigen Energiekosten und ohne schädliche Auswirkungen auf die Umwelt. Jeder Mensch auf dem gesamten Planeten würde davon profitieren, wenn Brennstoffzellen sich zu einer einsatzfähigen Alternative entwickeln würden. Die Forschung steht kurz vor der Realisierung dieses Projekts.
Allerdings haben die meisten Menschen noch nie von dieser neuen Technologie gehört. Finden Sie das nicht reichlich merkwürdig?«
»Was hat das denn zu tun mit – « Eve brach die Frage ab. »Sie gehen davon aus, dass Bently Forschungsprojekte unterstützte, um eine funktionsfähige Brennstoffzelle zu entwickeln.«
Jennings nickte. »Simmons war mit der Forschung auf diesem
Gebiet beschäftigt. Wir konnten die Spur des verfügbaren Kapitals bis zu einer Quelle in Detroit verfolgen. Man hatte Bently mehrere unverzichtbare Komponenten für die Entwicklung von Brennstoffzellen verkauft. Er war kein Narr. Er hätte wohl kaum so große Summen investiert, wenn er sich nicht ziemlich sicher gewesen wä-
re, dass es sich um ein viel versprechendes Projekt handelte.«
»Aber warum ein Geheimnis daraus machen?«, fragte Eve.
»Wenn diese Brennstoffzellen ein solcher Segen für die Menschheit sind, warum hat er sich dann nicht einfach an die Regierung gewandt und sie überredet, ein oder zwei Milliarden in die Forschung zu investieren?«
»Vielleicht wollte er erst ein fertiges Produkt vorweisen können, oder vielleicht befürchtete er, der Kongress könnte ein Gesetz verab-schieden, das gegen die Interessen sämtlicher Energiekonzerne im ganzen Land verstieß«, meinte Joe.
»Oder vielleicht gibt es diesen Cabal tatsächlich«, sagte Galen langsam. »Vielleicht wusste er davon und fürchtete, diese Leute würden ihn mit aller Macht daran hindern, sein Projekt zu verwirkli-chen.«
Jennings nickte. »Nun, das ist ihnen jedenfalls gelungen. Jetzt müssen wir herausfinden, was genau passiert ist, und was Hebert und Melton damit zu tun haben.«
Eve sah ihn frustriert an. »Und ich soll an diesem verdammten Schlamassel mitwirken?«
»Bitte. Vier Tage.« Jennings blickte ernst drein. »Ich werde Ihnen keinen Vortrag über Ihre moralische Pflicht halten. In dieser Hinsicht muss jeder seine eigenen Entscheidungen treffen. Aber es sieht so aus, als wäre Bently ermordet worden, weil er versuchte, uns allen etwas Gutes zu tun. Ich sage Ihnen nur, dass Sie der Sache eine andere Wendung geben könnten. Es ist sehr wichtig.«
»Für mich und für die Menschen, die mir nahe stehen, ist es vor allem wichtig, am Leben zu bleiben.«
»Wir werden für Ihre Sicherheit sorgen.« Er schaute sie an. »Vier Tage.«
»Du brauchst das nicht zu tun, Eve«, sagte Joe.
»Das weiß ich.« Sie trat ans Fenster und starrte in den Garten hinaus. »Wie sicher sind wir hier, Galen?«
»Ziemlich sicher. Ich habe mich vergewissert, dass uns niemand gefolgt ist. Wie ich schon sagte, es wird eine Weile dauern, bis man uns hier findet. Und weder Quinn noch ich sind Anfänger in diesem Geschäft.«
Sie wandte sich an Joe. »Sind meine Mutter und Jane in
Weitere Kostenlose Bücher