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Knochenfunde

Knochenfunde

Titel: Knochenfunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Sicherheit?«
    »Selbstverständlich. Ich habe gestern Abend im Revier angerufen und dafür gesorgt. Meine Kollegen werden mehrmals täglich um das Haus herum Streife fahren, und ich habe veranlasst, dass mehrere Polizisten in Zivil das Haus ständig beobachten. Ich habe mit deiner Mutter telefoniert, sie über die Sicherheitsmaßnahmen informiert und sie gebeten, Jane nirgendwo allein hingehen zu lassen.« Seine Augen verengten sich zu Schlitzen. »Trotzdem gefällt mir nicht, wie sich diese Sache entwickelt.«
    Eve gefiel es ebenso wenig. Auch ohne dass Jennings ihr einen Vorwand bot, fiel es ihr schon schwer genug, nicht weiter an Victor zu arbeiten. Sie war hin und her gerissen zwischen dem Bestreben, nichts mehr mit all dem zu tun zu haben und dem Wunsch, Victor nach Hause zu bringen. Sie wollte sich nicht von Jennings beeinflussen lassen. Am liebsten würde sie ihm sagen, er solle sich zum Teufel scheren.
    Aber würde ihr das Ganze nicht ewig nachhängen? Solange Vic-
    tor nicht fertig gestellt war, würde sie dauernd daran denken, dass sie ihre Arbeit nicht beendet hatte, oder fürchten, dass Jennings oder sonst irgendjemand auftauchen könnte, der es von ihr verlangte.
    Es gab nur eine Möglichkeit, dem Ganzen ein Ende zu bereiten.
    Sie fuhr herum und sah Jennings in die Augen. »Also gut, ich
    mache es. Aber sobald ich fertig bin, will ich nichts mehr damit zu tun haben.«
    »Einverstanden.« Jennings lächelte. »Welch eine Erleichterung.«
    Dann wurde sein Ton geschäftsmäßig. »Brauchen Sie irgendetwas?
    Können wir irgendetwas für Sie tun?«
    »Sorgen Sie dafür, dass meinem Kind und meiner Mutter nichts
    zustößt. Und tun Sie es so unauffällig wie möglich. Ich möchte nicht, dass sie Angst haben müssen.«
    »Kein Problem.«
    »Wollen wir’s hoffen.«
    »Ich werde ein paar FBI-Agenten von New Orleans herschicken,
    zum Schutz für Sie und – «
    »Nein«, fiel Galen ihm ins Wort. »Ich habe Quinn gestattet, Ihnen zu verraten, wo sich mein kleiner Unterschlupf befindet, weil Sie garantiert haben, dass diese Sache vertraulich behandelt wird. Ich möchte nicht, dass noch jemand davon erfährt. Quinn und ich werden hier schon für die nötige Sicherheit sorgen.«
    Jennings schaute Eve an. »Vertrauen Sie den beiden?«
    Sie nickte.
    »Nun, falls Sie Ihre Meinung ändern, lassen Sie es mich wissen.«
    Jennings wandte sich zum Gehen. »Ich werde mit Ihnen in Verbindung bleiben. Vielen Dank, Ms Duncan.«
    »Danken Sie mir nicht. Seien Sie einfach zur Stelle, sobald ich meine Arbeit beendet habe.«
    Er lächelte. »Geben Sie mir Bescheid, und ich werde da sein.«
    Als die Tür sich hinter Jennings schloss, drehte Eve sich zu Joe um. »Keine Einwände?«
    Er schüttelte den Kopf. »Mir gefällt die Sache nicht, aber ich weiß, dass es keinen Zweck hat, mit dir zu streiten, wenn du dich einmal entschieden hast. Ich werde im Revier anrufen und meine Kollegen wissen lassen, dass demnächst ein paar FBI-Agenten auftauchen werden. Sie werden nicht gerade erfreut sein.«
    »Soll ich Victor und Ihre Geräte in die Spülküche bringen?«,
    fragte Galen.
    »Ja, bitte, am besten jetzt gleich. Wenn ich diese verdammte Rekonstruktion schon zu Ende führen soll, will ich so bald wie möglich damit anfangen.«
    »Klar doch«, sagte Joe. »Gib’s ruhig zu, du bist froh, dass du einen Aufschub bekommen hast. Du kannst es ja gar nicht erwarten, dich wieder mit Victor zu befassen.«
    Er hatte Recht. Es kribbelte sie in den Fingern, und Ungeduld hatte sie gepackt. »Das bedeutet aber nicht, dass ich es nicht schnell hinter mich bringen will.«
    »Daran zweifle ich nicht. Du wirst wahrscheinlich von jetzt an Tag und Nacht arbeiten. Aber das ist ja nichts Neues.«
    »Diesmal ist es anders.«
    »Es ist jedes Mal anders.« Er lächelte. »Los, mach dich an die Arbeit. Ich werde dir den Rücken frei halten.«
    »Du brauchst nicht zu – «
    Er war schon weg.
    Elf

    »Wo ist Eve?«, erkundigte Joe sich bei Galen, als er am nächsten Morgen um zehn nach unten kam.
    »Sie haben das Frühstück verpasst«, sagte Galen. »Aber Ihre
    Abwesenheit hat die Atmosphäre wesentlich aufgelockert. «
    »Ich habe mit dem Revier telefoniert. Außerdem hatte ich nicht die geringste Lust, mir schon wieder so eine Zirkusvorstellung zu-zumuten, wie Sie sie vorgestern Abend zum Besten gegeben haben.«
    Dann fragte er noch einmal: »Wo ist Eve?«
    »Unten. Sie arbeitet.« Galen betrachtete die Mappe, die Joe in der Hand hielt. »Das

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