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Knochenfunde

Knochenfunde

Titel: Knochenfunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Spezialagent Robert Rusk lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und schaute Jennings nachdenklich an. »Glauben Sie, dass es den Cabal wirklich gibt?«
    Jennings zuckte die Achseln. »Angesichts der Informationen, die in letzter Zeit durchsickern, würde ich sagen, es ist durchaus möglich. Ich glaube, wir werden der Sache nachgehen müssen, und zwar gründlich.«
    Rusk nickte. »Mein Job würde auf dem Spiel stehen, wenn wir

das nicht äußerst gründlich durchleuchten. Nehmen Sie den nächsten Flug nach Boca Raton.«
    »Ich habe keinerlei Anhaltspunkte.«
    »Dann nehmen Sie die Stadt unter die Lupe, und sehen Sie, was Sie zutage fördern können. Es kann auf jeden Fall nicht schaden.
    Vielleicht stoßen Sie ja durch Zufall auf einen entscheidenden Hinweis.«
    Jennings nickte. »Zuerst muss ich allerdings nach Atlanta fliegen und mich um die Sicherheitsmaßnahmen für Duncans Tochter kümmern.«
    »Ach ja. Ich werde dafür sorgen, dass McMillan das übernimmt.
    Machen Sie sich auf die Socken. Boca Raton ist womöglich noch wichtiger.«
    Jennings verzog das Gesicht. »Eve Duncan sieht das nicht so.«
    Und er selbst auch nicht. Wahrscheinlich würde Boca Raton sich als Sackgasse erweisen. »In Atlanta werde ich vielleicht dringender gebraucht. In Boca Raton werde ich nur im Dunkeln tappen.«
    »Sie sind ein guter Agent, Jennings«, sagte Rusk. »Und Sie haben einen verdammt guten Instinkt. Ich habe Sie schon erstaunliche Kaninchen aus dem sprichwörtlichen Hut ziehen sehen. Fliegen Sie nach Boca.«
    Es hatte keinen Zweck, mit Rusk zu streiten. Er war nicht nur der Boss, er lag auch meistens richtig mit seinen Vermutungen. Allerdings konnte es sich diesmal um die berühmte Ausnahme handeln.
    Jennings ging auf die Tür zu. »Wie Sie wünschen.«
    Atlanta

    Vielleicht musste das kleine Mädchen doch dran glauben, dachte Jules traurig.
    Er beobachtete, wie Jane MacGuire im Piedmont Park hinter ih-
    rem Hund herlief. Ihre Großmutter Sandra Duncan folgte den beiden lachend.
    Der Tod ihrer Mutter könnte Eve Duncan aus ihrem Versteck
    herauslocken, aber eine Gefahr für das Kind war gewöhnlich noch wirkungsvoller. Vor allem im Fall von Eve Duncan.
    Jules’ Handy klingelte.
    »Wir haben einen von Galens Kontaktleuten in New Orleans aus-
    findig gemacht«, sagte Melton, als Hebert sich meldete. »Möglicherweise besitzt Galen ein Haus in der Nähe der Stadt.«
    »Wie nah?«
    »Er weiß es nicht. Er sagt, Galen ist ein geheimnistuerischer Hund. Vielleicht zwei Fahrstunden von der Stadt entfernt, meint er.
    Ich verfolge die Sache. Er hat mir einen guten Tipp bezüglich der Grundbucheintragung gegeben.«
    »Dann setzen Sie noch mehr Leute an den Fall. Schicken Sie
    Leute auf jedes Amt innerhalb dieses Zwei-Stunden-Radius. Ich muss wissen – «
    Ein Streifenwagen fuhr langsam vorbei.
    Jules schaltete das Handy aus und drückte sich tiefer in den
    Schatten der Eiche, unter der er stand. Es war das dritte Mal innerhalb der letzten halben Stunde, und das konnte kein Zufall sein.
    Außerdem hatte er vor der Grundschule einen grauhaarigen Jogger in einem grünen Sweatshirt gesehen. Quinn hatte offenbar seine alten Freunde vom Polizeirevier rekrutiert, um das Kind zu bewachen. Das würde Heberts Aufgabe erschweren. Aber nicht unmöglich machen.
    New Orleans

    »Darf ich reinkommen?« Bill Nathan blieb zögernd am Fuß der
    Treppe zur Spülküche stehen.
    Eve blickte erst gar nicht auf. »Nein, ich habe zu tun.«
    »Ich werde nur eine Minute Ihrer Zeit beanspruchen.«
    Eve seufzte entnervt. »Worum geht’s?«
    »Ich habe beschlossen, Ihnen zu helfen.«
    »Wie bitte?«
    »Nun, ich bin hier, aber Galen und Quinn trauen mir nicht zu, dass ich helfen kann. Sie schicken mich höchstens zum Supermarkt einkaufen.« Er verzog das Gesicht. »Also dachte ich, ich bleibe einfach hier unten bei Ihnen und beschütze Sie.«
    »Mich beschützen? Ich kann Sie hier nicht gebrauchen.«
    »Man kann nie wissen. Ich würde Ihnen auch nicht in die Quere kommen.«
    »Aber Sie würden mit mir reden.«
    »Ich kann auch ganz still sein.« Dann fügte er hinzu: »Bitte.«
    »Warum?« Sorgfältig glättete Eve den Ton über Victors Wangen.
    »Sie sind doch sowieso dagegen, dass ich diese Rekonstruktion beende.«
    »Ich bin nicht dagegen, aber ich glaube, dass Sie ein großes Risiko eingehen. Der Versuch, Sie zu retten, hat mich eine Menge Mühe gekostet, und ich möchte das nicht vergeblich getan haben.« Sein Blick wanderte zu Victor hinüber. »Aber ich bin

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