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Knochenfunde

Knochenfunde

Titel: Knochenfunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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vom Cabal erst merkten, wie loyal er war, würden sie ihn akzeptieren. Ich habe ihm alles beigebracht, was ich konnte, doch er war nicht der Mann für diese Art von Arbeit. Aber ich wollte ihn einfach bei mir haben. Ich fühlte mich allein.« Er holte tief Luft.
    »Ich habe die Sprengstoffladung angebracht, aber Etienne ist dann später noch mal reingegangen, um sich zu vergewissern, dass die Männer alle beide bei der Explosion draufgegangen waren. Die Leute waren es gewöhnt, dass Etienne immer mal wieder auf die Insel fuhr, deswegen war es weniger verdächtig, wenn er es machte. Er sagte mir, er hätte die beiden Leichen gefunden und sie begraben.«
    »Aber das hat er nicht?«
    »Er mochte Bently und Simmons.« Hebert presste die Lippen zusammen. »Er mochte jeden. Er war noch jung und leicht zu beeinflussen. Ich dachte, alles wäre in Ordnung. Bis vor vier Monaten, als der Cabal aus zuverlässiger Stelle in Detroit darüber informiert wurde, dass irgendjemand ähnliche Materialien kaufte wie Bently vor zwei Jahren. Die Bestellung kam aus Louisiana.«
    »Es könnte jemand anders gewesen sein, der ähnliche Experi mente durchführte.«
    »Ja, aber das war noch nicht alles. Während der vergangenen  zwei Monate sind drei Cabal-Mitglieder aus Louisiana unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen. Einerseits könnte es sich bei den Todesfällen um Unfälle handeln, aber alle drei Opfer waren bekannt dafür, dass sie gegen jegliche Umweltschutzmaßnahmen waren. Die Leute vom Cabal glauben nicht an Zufälle, und vor allem schätzen sie es nicht, wenn ihre Mitglieder irgendwelchen Anschlä gen zum Opfer fallen.«
    »Rache?«
    »Möglich.« Hebert lächelte grimmig. »Es reichte jedenfalls, um Melton in Todesangst zu versetzen. Er fürchtete, er könnte der Nächste sein.«
    »Aber woher sollten Bently oder Simmons wissen, wer zum Ca bal gehört?«
    »Es wundert mich, dass Sie noch nicht darauf gekommen sind.
    Bently war vier Jahre lang selbst Mitglied des Cabal. Er glaubte ebenso wie ich, dass die Macht des Cabal Wunder bewirken kann. Er war derjenige, der uns auf Simmons’ Erfindung aufmerksam gemacht hat. Er wollte unsere Unterstützung. Aber nachdem beschlossen worden war, dass die Brennstoffzelle verschwinden musste, ist er untergetaucht und hat Simmons gleich mitgenommen.«
    »Dann wurden Sie auf die beiden angesetzt.«
    »Und ich habe sie gefunden. Ich finde sie immer.«
    »Aber diesmal haben Sie versagt, stimmt’s? Sie haben Ihren geliebten Cabal enttäuscht.«
    »Ich habe ihn nicht enttäuscht«, erwiderte er beleidigt. »Ich habe einen Fehler gemacht, das ist alles. Einen Fehler, den ich wieder gut gemacht habe. Nachdem wir die Nachricht aus Detroit erhalten hatten, mussten wir dafür sorgen, dass sowohl die Forschung als auch diejenigen, die sie durchführten, von der Bildfläche verschwanden.
    Melton wollte von mir wissen, ob ich mir sicher war, dass Simmons und Bently tot waren. Natürlich war ich mir sicher. Hatte nicht der Mann, der mir am nächsten stand, der einzige Mann, dem ich vertraute, erklärt, sie seien tot? Aber sie wollten wissen, ob ich die Leichen mit eigenen Augen gesehen hätte. Was sollte ich ihnen sagen?
    Also befahlen sie mir, die Skelette zu besorgen und einen DNS-Test durchführen zu lassen. Ich war damals in Barcelona. Ich habe dann Etienne angerufen und ihm gesagt, er solle die Skelette auftreiben und mich in Sarah Bayou in der Nähe von Baton Rouge treffen.
    Melton hatte bereits einen forensischen Anthropologen und einen DNS-Experten organisiert. Die beiden sollten zu der Kirche kommen und die Untersuchungen durchführen.« Er schwieg einen Moment lang. »Als Etienne mit dem Sarg auftauchte, wusste ich sofort, dass irgendetwas nicht stimmte.«
    »Er hatte die Skelette nicht?«
    »Keins von beiden. Nur diesen verdammten Schädel. Anfangs  behauptete er, die Skelette seien gestohlen worden. Dann, als er merkte, dass ich ihm nicht glaubte, sagte er, er hätte beide Skelette zerstört, aber Harold Bentlys Schädel mitgebracht.«
    »Warum?«
    »Er dachte, damit würde der Cabal sich zufrieden geben. Er hatte dafür gesorgt, dass man den Schädel unmöglich identifizieren konnte, aber er wollte mich nicht in Schwierigkeiten bringen. Er war ganz stolz darauf, dass ihm etwas eingefallen war, wie er meinen Hals retten konnte und wie die Leute vom Cabal trotzdem bekommen  würden, was sie wollten.«
    »Aber Etiennes Hals hat das alles nicht gerettet, nicht wahr?«
    »Er hat überhaupt

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