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Knochenfunde

Knochenfunde

Titel: Knochenfunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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rühren, puste ich Ihnen das Licht aus.«
    Hebert stand auf und sprang auf den Steg. »So. Jetzt dürfen Sie aufstehen.«
    Langsam kam Eve auf die Beine. »Wo ist Joe, Rick?«
    »Ach, Sie erkennen mich? Na ja, meine Verkleidung war ja auch nicht besonders raffiniert. Damals in der Nacht dachte ich, Sie wären zu krank, um irgendwas mitzubekommen. Aber als Rick Vadim war ich doch ein netter Kerl, oder?«
    »Wo ist Joe?«
    »Als ich ihn das letzte Mal gesehen habe, fuhr Dufour gerade um eine Biegung in der Nähe der Insel. Ich wollte Quinn erschießen, aber ich konnte nicht nah genug an ihn rankommen, ohne von ihm gesehen zu werden.«
    »Wir dachten, Sie würden uns auf der Insel erwarten.«
    Hebert schüttelte den Kopf. »Da gibt’s zu wenig Deckung. Ich musste mich ein bisschen entfernen. Aber als ich sah, dass Sie nicht im Boot waren, wusste ich, dass Quinn Sie irgendwo abgesetzt haben musste. Und da hab ich mir gedacht, soll Dufour zusehen, wie er mit Quinn fertig wird, und bin hergekommen, um mich Ihnen zu widmen.«
    »Sie haben mich also gefunden. Was haben Sie jetzt vor?«
    »Sie haben die Schüsse gehört. Warten wir erst mal ab und sehen, ob Dufour allein zurückkommt.«
    »Oder ob Joe allein zurückkommt.«
    »Das wäre auch eine Möglichkeit. Ich habe gehört, Quinn ist sehr gut.«
    »Besser als Sie. Besser als jeder andere.« Eves Nägel gruben sich in ihre Handflächen. »Er ist nicht tot.«
    »Dann wird er zurückkehren, um Sie zu holen. Und ich werde  hier sein. Sie hätten nicht herkommen sollen. Es ist zwecklos. Glauben Sie vielleicht, ich hätte nicht dafür gesorgt, dass es keine Beweise mehr gibt?«
    »Sie sind nicht unfehlbar. Sie haben schon andere Fehler ge macht. Offenbar haben Sie auch diesmal einen gemacht.«
    »Ich bin nicht der Einzige, der Fehler macht. Quinns Fehler war, Sie hier zurückzulassen.«
    »Er dachte, ich wäre hier in Sicherheit. Er wollte mich schützen.«
    »Und er würde alles tun, um Sie ihm wieder gewogen zu machen.
    Er wollte den Drachen töten und Ihnen meine Leiche zu Füßen legen.« Hebert lächelte. »Wissen Sie, es hat mir Leid getan, Ihre Tochter zu benutzen, um Sie dazu zu bringen, dass Sie den Auftrag annahmen, aber es hat sich ausgezahlt.«
    »Wie bitte?«
    »Ich bin schließlich nicht aus Stein.«
    »Sie sind ein Mörder.«
    »Genauso einer wie ein Soldat, der im Kampf einen Feind tötet und dafür einen Kriegsorden bekommt. Es ist alles eine Frage von Mittel und Zweck.«
    »Sie sind kein Held.«
    »Das habe ich auch nie behauptet. Ich kämpfe einfach für das, woran ich glaube.«
    »Und Sie glauben, dass Sie ein Recht haben, mich zu töten.«
    »Ich glaube, dass es notwendig ist. Aber es macht mich ein bisschen traurig. Ich bewundere Ihre Charakterstärke. Ich werde Ihnen so viel Zeit wie möglich lassen, bevor ich Sie erschieße. Ich weiß, wie wertvoll jeder Augenblick sein kann.« Hebert ließ seinen Blick über den Sumpf schweifen und trat in den Schatten neben dem Gerüst. »Bleiben Sie schön da stehen, wo Quinn Sie sehen kann, wenn er dort um die Biegung kommt.«
    »Damit Sie ihn erschießen können.«
    »Falls Dufour das noch nicht für mich erledigt hat. Ich habe ihn gut genug dafür bezahlt, aber ich bin mir nicht sicher, ob er den Mumm hat, es mit Quinn aufzunehmen.«
    Eve holte tief Luft. »Joe muss nicht sterben.«
    »Selbstverständlich muss er das. Er weiß zu viel. Es ist meine Pflicht, den Cabal zu schützen.«
    »Das FBI weiß bereits von dessen Existenz.«
    »Sie haben einen Verdacht.« Hebert lächelte. »Das ist ein Unterschied. Wir haben Leute in fast jedem FBI-Außenposten im ganzen Land. Beweismittel werden an falscher Stelle abgelegt, Informationen nicht weitergeleitet, Agenten, die zu viel wissen, erleiden ›Unfälle‹.«
    »Wie Ihr Bruder. Sie haben ihn getötet, stimmt’s?«
    Sein Lächeln verschwand. »Er hat mich verraten. Er hat den Cabal verraten.«
    »Wie denn?«
    »Ich habe einen Fehler gemacht. Nachdem ich Bently und Sim mons hier aufgespürt hatte, wo sie ihre Forschung an den Brennstoffzellen betrieben, habe ich ihnen Etienne geschickt, damit er für sie arbeitete und ihnen aus der Stadt Material besorgte. Ich dachte, wenn er mit ihnen zu tun hätte, wäre es einfacher für ihn, die beiden samt ihrer Ausrüstung auszuschalten. Sie vertrauten ihm. Jeder vertraute Etienne. Er war jedermanns Freund.«
    »Solange er niemanden tötete?«
    »Er hat niemanden getötet. Ich habe ihn beteiligt, weil ich dachte, wenn die Leute

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