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Knochenfunde

Knochenfunde

Titel: Knochenfunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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nichts begriffen. Ich habe stundenlang auf ihn eingeredet und versucht, aus ihm herauszuquetschen, ob die beiden Männer wirklich tot waren und um wessen Schädel es sich handelte.
    Aber er wollte mir nichts sagen. Er sagte mir nur immer wieder, es sei unrecht, was der Cabal tut, und wir sollten nur tun, was recht ist.
    Er wollte mich dazu bringen, mit dem Cabal zu brechen.« Er schüttelte den Kopf. »Er hat das einfach nicht verstanden. Wenn der Cabal nicht für Ordnung sorgte, würde auf der Welt nur Chaos herrschen.
    Es muss ein Kontroll- und Sicherheitssystem geben. Irgendjemand muss uns den Weg weisen. «
    O Gott, er glaubte tatsächlich, was er da sagte. »Ich bin derselben Meinung wie Etienne. Ich verstehe das Konzept auch nicht. Es ist reine Propaganda. Sie haben ihn also getötet?«
    »Es klingt so banal, wie Sie das sagen«, erwiderte er bitter.
    »Glauben Sie, es wäre mir leicht gefallen? Ich habe ihn geliebt.
    Wenn es eine Möglichkeit gegeben hätte, ihn zu verschonen, hätte ich es getan.«
    »Man hat immer eine Entscheidungsmöglichkeit.«
    »Ich musste den Cabal-Leuten sagen, was er getan hatte. Es war meine Pflicht. Er hatte sie verraten.«
    »Und sie haben Ihnen gesagt, was Sie zu tun hatten.«
    »Ja. Melton sagte, locken Sie ihn in die Kirche und beseitigen Sie ihn. Die Kirche lag abgelegen genug für unsere Zwecke und auch für das, was ich tun musste. Ich sagte Etienne, wir würden eine Möglichkeit finden, den Cabal hinters Licht zu führen. Ich würde ein Skelett von einem der alten Friedhöfe außerhalb der Stadt stehlen und es in den Sarg legen, damit wir den Experten, die in der Kirche auf uns warten würden, etwas präsentieren konnten.« Er schluckte.
    »Es war ganz leicht. Er fand die Idee wunderbar. Er wollte mir glauben. Er wollte mir immer glauben.«
    »Bis zu dem Augenblick, als er starb?«
    »Bis zu dem Augenblick, als er starb.« Heberts Augen füllten sich mit Tränen. »Es war ein gnädiger Tod. Er ist glücklich gestorben.«
    »Kein Tod ist gnädig.«
    »Es hätte schlimmer kommen können. Melton verlangte, ich sollte ihn erst zum Reden bringen. Deswegen sollte ich ihn in die Kirche locken – damit ich ungestört war. Ich bin sehr gut darin, Leute zum Reden zu bringen. Ich kenne jede Foltermethode. Aber Etienne konnte ich das nicht antun. Er war sehr willensstark. Es hätte sehr lange gedauert, bis er aufgegeben hätte, und dann hätte er sowieso sterben müssen. Deswegen habe ich mich dem Befehl widersetzt und ihn schnell getötet.« Seine Mundwinkel zuckten. »Das hat Melton überhaupt nicht gefallen. Ich musste eine Ersatzlösung dafür finden, dass ich die Informationen, die ich eventuell von Etienne hätte bekommen können, vernichtet hatte.«
    »Und dann haben Sie mich gefunden.«
    »Dann habe ich Sie gefunden.«
    »Aber Sie konnten nicht wissen, ob Etienne Ihnen die Wahrheit über Bentlys Schädel gesagt hatte.«
    Hebert schüttelte den Kopf. »Ich glaubte ihn gut genug zu kennen, um zu wissen, ob er die Wahrheit sagte – obwohl er mich zwei Jahre lang an der Nase herumgeführt hatte. Ich konnte nur hoffen.«
    Er überlegte. »Aber nach dem Vorfall mit der Lebensmittelvergiftung wusste ich, dass entweder Bently oder Simmons noch am Leben sein mussten. Einer von den beiden wollte Sie aus dem Weg räumen, damit niemand erfuhr, dass er noch lebte und nach wie vor an den Brennstoffzellen arbeitete. Ich habe Marie Letaux an dem Abend vor ihrem Tod ausgefragt, aber sie hatte wirklich keine Ahnung, wer sie angeheuert hatte. Sie hatte einen Anruf erhalten, einen Umschlag mit Geld in ihrem Briefkasten und das Versprechen, dass sie einen weiteren Betrag erhalten würde, sobald sie ihren Auftrag erledigt hatte.
    Sie hat mir immer wieder beteuert, dass das Gift bei Ihnen nur Übelkeit verursachen sollte und dass es nicht ihre Schuld sei.« Er zuckte die Achseln. »Sie hat mir nicht weitergeholfen. Ich musste warten, bis Sie die Rekonstruktion beendet hatten, um herauszufinden, wer von den beiden Marie angeheuert hatte.«
    »Wie haben Sie erfahren, dass es sich um Bentlys Schädel handelte?«
    »Ein Maulwurf im Büro von Rusk. Kurz vor seinem Tod hat Jen nings Rusk mitgeteilt, dass es mit Sicherheit Bentlys Schädel war.
    Nach Jennings’ Tod stand das ganze FBI Kopf, da war es ganz  leicht, an die Information heranzukommen.«
    »Dann muss Ihr Maulwurf auch wissen, was Jennings in Boca  Raton in Erfahrung gebracht hat. Was war das?«
    Heberts Lächeln verschwand, und er

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