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Knochenfunde

Knochenfunde

Titel: Knochenfunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Seiten?«
    »Sieh dich doch an. Du bist völlig fertig. Ja, das Unangenehme ist die Mühe, die es mich kostet, dich immer wieder aufzurichten, wenn du unglücklich bist. Ich dachte, du wärst endlich auf dem richtigen Weg, aber jetzt bist du schon wieder total deprimiert und hunderte von Meilen weit weg von Joe.«
    »Joe hat mich belogen. Was dich angeht und auch dein Grab.
    Warum hast du mir nicht gesagt, dass du das nicht bist?«
    »Wie hätte ich das denn tun sollen, wenn ich nur ein Traum bin?« Sie grinste. »Ha, erwischt.«
    »Warum?«, beharrte Eve.
    »Du kennst die Antwort. Für mich spielt es keine Rolle, wo mein Körper sich befindet. Ich bin immer bei dir.« Sie ließ einen Augenblick verstreichen. »Und du warst viel glücklicher, als du dachtest, ich wäre dort. Warum also sollte ich es dich nicht glauben lassen?«
    »Du redest ja schon wie Joe. Mir ist es wichtig. Ich will dich zu Hause haben, Bonnie.«
    »Ich bin zu Hause.« Sie seufzte. »Aber du bist zu stur, um es zu glauben. Du machst es mir wirklich schwer. Und diese Depressionen gefallen mir nicht. Du bist eine Kämpferin, aber letzte Nacht hast du erst angefangen zu kämpfen, als ich dich dazu gedrängt habe. Das darf nicht wieder passieren, Mama. Im Moment ist alles sehr… verschwommen. Du wirst vielleicht demnächst sehr hart kämpfen müssen, und es kann sein, dass ich dann nicht in der Nähe bin.«
    »Soll das mir etwa meine Depressionen nehmen?«
    »Ich werde immer wieder zu dir kommen, aber du kannst dich nicht unbedingt auf mich verlassen, Mama. Andererseits hast du Joe und Jane und Oma, und das ist doch ein Glück, oder?« Sie verzog das Gesicht. »Ich habe genau gespürt, wie du erstarrt bist, als ich Joe erwähnt habe. Sieh zu, dass du endlich darüber wegkommst, Mama.«
    »Halt dich da raus.«
    »Also gut, reden wir über etwas anderes. Ich möchte, dass es dir morgen früh gut geht.«
    Eve fühlte sich nach den Träumen jedes Mal besser. Sie hatten zwei Jahre nach Bonnies Tod angefangen, und manchmal hatte Eve das Gefühl, dass diese Träume sie davor bewahrt hatten, verrückt zu werden. Ein Psychiater würde sie wahrscheinlich ins nächste Irrenhaus sperren, wenn sie ihm davon erzählte. Aber das interessierte sie nicht. Die Träume hatten nur positive Auswirkungen.
    »Wenn mir meine Rippen morgen früh immer noch so wehtun, wird es mir auf keinen Fall gut gehen.«
    »Sie werden nicht mehr ganz so wehtun.« Bonnie lehnte sich auf dem Stuhl zurück. »Es ist schön hier. Ich mag diese Sumpflandschaft.
    Warum sind wir früher nie hierher gekommen?«
    »Ich weiß nicht. Wahrscheinlich sind wir einfach nicht auf die Idee gekommen.«
    »Na ja, in Panama City war es auch ganz nett. Das Wasser war so wunderbar…«
    »Das weiß ich, mein Schatz.«
    »Es gibt so viele wunderbare Dinge. Erzähl mir von Janes neuem Welpen. Sarah hat ihr den kleinen Hund geschenkt, nicht wahr?«
    »Ja, und er ist ein richtiger Racker. Jane findet natürlich, dass er das klügste Tier auf der Welt ist. Sie redet schon davon, nach Kalifornien zu fahren, damit Sarah ihr beim Dressieren…«

Fünf

    »Heute Morgen scheinen Sie ja schon viel bessere Laune zu haben.«
    Galen schaute Eve an. Sie hatten gerade das Krankenhaus verlassen, und er hielt ihr die Tür seines Wagens auf. »Und Sie sehen auch schon viel besser aus. Haben Sie gut geschlafen?«
    »Solange ich nicht geträumt habe.«
    »Alpträume?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, schöne Träume.« Sie schaute in den strahlend blauen Himmel hinauf. »Ein schöner Tag.«
    Er nickte. »Wahrscheinlich täte es Ihnen besser, wenn Sie sich noch einen Tag Ruhe gönnen würden. Sie könnten sich doch einfach auf Ihren Balkon setzen und das Leben genießen.«
    Die Kirche hatte sich düster und bedrohlich vor ihren Augen erhoben, als sie auf dem Boden des Balkons lag.
    »Ich will mit meiner Arbeit anfangen. Haben Sie etwas Neues  über Maries Tod in Erfahrung gebracht?«
    »Offizielle Todesursache: Lebensmittelvergiftung.«
    »Aha.«
    »Nichts Aha. Ich habe jemanden im Büro des Gerichtsmediziners bestochen, um einen Blick auf den vorläufigen Bericht werfen zu dürfen.«
    » Und?«
    »Lebensmittelvergiftung. Das einzige Ungewöhnliche waren  leichte Hautabschürfungen an ihren Oberarmen.«
    »Wodurch verursacht?«
    »Keine Hinweise. Aber ich habe mir so meine Gedanken ge macht…. Vielleicht von Seilen?«
    »Aber das stand nicht in dem Bericht des Gerichtsmediziners.«
    »Nein.« Galen zuckte die Achseln. »Die

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