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Knochenfunde

Knochenfunde

Titel: Knochenfunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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«
    »Wie lange wird das dauern?«
    »Das Labor ist ziemlich überlastet. Vielleicht zwei Wochen.«
    »Ich muss es jetzt wissen, Sam.«
    Sam schüttelte den Kopf. »Reden Sie mit den Leuten vom Labor.
    Sie wissen, dass ich Ihnen nicht helfen kann.«
    »Mach ich.« Joe ging zurück zur Straße.
    Messereinstich im Rücken. Zahlreiche weitere Wunden.
    Sein Magen verkrampfte sich, als er in seinen Wagen stieg. Jetzt bloß nicht in Panik geraten. Er musste sofort aufs Revier fahren und alle Hebel in Bewegung setzen, um möglichst bald die Identität der Leiche in Erfahrung zu bringen.
    Er konnte nur hoffen, dass es sich nicht um Capel handelte.
    »Wie weit sind Sie denn mittlerweile?«, fragte Galen am Abend, als er Eve eine Tasse Kaffee einschenkte. »Sind Sie schon über die Voodoophase hinaus?«
    »Morgen. Ich muss sehr langsam vorgehen, um sicher zu sein,
    dass der Anfang stimmt.« Sie hob ihre Tasse. »Das war ein sehr gutes Essen, Galen.«
    »Es war hervorragend. Sie sind bloß zu müde, um meine Koch kunst würdigen zu können.«
    »Nein, bin ich nicht.« Sie sah ihn ernst an. Was war er doch für ein ungewöhnlicher Mann. Komplex, oberflächlich betrachtet umgänglich und zwanglos, aber mit dunklen, geheimnisvollen Abgründen. Und dennoch hatte sie sich außer bei Joe noch nie bei einem Mann so sicher gefühlt. »Sie sind sehr nett zu mir, Galen.«
    »Ich tue einfach meine Arbeit.«
    »Nein. Seit ich im Krankenhaus zu mir gekommen bin, sorgen  Sie für mich wie eine Mutter.«
    »Das ist meine Aufgabe. Ich bin für Ihr Wohlergehen zuständig.«
    Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück. »Und Sie machen’s mir leicht.
    Bisher musste ich noch niemanden massakrieren oder in die Wüste schicken.«
    Er scherzte. Oder nicht? Vielleicht nicht. Diese geheimnisvollen Abgründe… »Ich hoffe, dass Sie das auch in Zukunft nicht zu tun brauchen.« Sie umklammerte ihre Tasse. »Der Tod ist etwas Hässliches.«
    »Ja, da haben Sie Recht. Und niemand weiß das so gut wie Sie.«
    »Nicht einmal Sie?«
    Er lächelte. »Sagen wir, meine Erfahrungen in der Hinsicht sind aktiv, während die Ihren passiv sind.«
    »Warum haben Sie diesen Job als Leibwächter angenommen, Ga len? Ich hatte immer den Eindruck, Sie würden in einer höheren Liga spielen.«
    »Ich mag Louisiana. Ich habe sogar ein Haus in der Nähe von  New Orleans.«
    »Sie haben den Job angenommen, weil Ihnen die Gegend hier gefällt? Das glaube ich nicht.«
    »Also gut. Logan ist mein Freund, und er hat mich gebeten, ihm den Gefallen zu tun. Bei dem unsteten Leben, das ich führe, habe ich nicht viele Freunde, also versuche ich, die wenigen Freundschaften, die ich habe, zu pflegen.« Er schaute sie an. »Und wahrscheinlich gefiel mir die Vorstellung, den edlen Ritter zu spielen, der eine Dame vor Unbill bewahrt. Gewöhnlich sind meine Aufträge weniger ehrenhaft. Ich war Ihnen zwar erst einmal begegnet, aber ich hätte es nicht mit ansehen können, wenn Sie in Schwierigkeiten geraten wä ren.«
    Sie hatte allerdings in Schwierigkeiten gesteckt, als sie ihm vor zwei Jahren in Arizona zum ersten Mal begegnet war, dachte Eve reumütig. Außer dass sie sich um Sarahs verwundete Wölfin Maggie kümmern musste, hatte sie versucht, ihre Probleme mit Jane zu lö sen. »Nun, mit Maggie sind Sie ja auch sehr fürsorglich umgegangen. Sarah war ziemlich beeindruckt.«
    »Wir hatten viele Gemeinsamkeiten.« Er trank einen Schluck  Kaffee. »Quinn muss sich große Sorgen um Sie machen, sonst hätte er Logan bestimmt nicht um Unterstützung gebeten. Ich habe zumindest nicht den Eindruck, dass die beiden besonders gute Freunde sind.«
    Sie straffte sich. »Ich will nicht über Joe reden.« Sie trank ihren Kaffee aus und stand auf. »Und in ein paar Tagen braucht sich keiner von uns mehr über irgendetwas Sorgen zu machen. Sehen wir zu, dass wir den Abwasch hinter uns bringen. Ich möchte nach oben gehen und Jane anrufen, bevor ich mich ins Bett lege. Wollen Sie lieber spülen oder abtrocknen?«
    »Ich mache beides. Ich muss ein bisschen überflüssige Energie loswerden. Gehen Sie nur rauf und rufen Sie Ihre Kleine an. Ich habe die obere Etage überprüft, als Sie unter der Dusche waren. Die Luft ist rein. Aber gehen Sie lieber nicht auf den Balkon.«
    »Glauben Sie, jemand wird auf mich schießen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Das wäre zu auffällig. Bisher wurde immer dafür gesorgt, dass alles so aussah wie ein Unfall oder ein Selbstmord. Aber es kann nicht schaden, trotzdem

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