Knochenfunde
hat.«
Eve sah ihre Mutter liebevoll an. »Lässt du mich wenigstens ›Danke‹ sagen?«
»Das hast du schon gesagt. Oder zumindest so was Ähnliches.
Aber jetzt wird’s allmählich langweilig.«
»Na, das fehlt gerade noch.« Eve lächelte. »Komm, holen wir Jane.«
»Jemand anders muss jetzt das Geschirr spülen und abtrocknen«, sagte Galen nach dem Essen. »Ich habe den kreativen Teil übernommen und Ihnen ein exzellentes Mahl aufgetischt. Da ist es nur fair, wenn ein anderer die Sklavenarbeit übernimmt.«
»Ich mach das«, verkündete Jane. »Sie würden es sowieso wieder vermasseln.«
»Au, das hat gesessen.« Galen seufzte. »Sie ist sehr zielsicher, Eve. Ich gehe auf die Veranda und informiere unsere Freunde und Helfer über die Umzugspläne.«
»Ich helfe Jane«, sagte Sandra. »Ich habe mich über die Jahre zur Spülexpertin gemausert, denn an die Kochtöpfe lässt mich sowieso keiner.«
Eve stand auf und begann, das Geschirr zu stapeln.
Jane schüttelte den Kopf. »Setz dich mit Joe ins Wohnzimmer und trink eine Tasse Kaffee. Du würdest nur im Weg stehen.«
Eve zögerte.
»Los, geh schon«, sagte Sandra. »Und wenn ich hier fertig bin, gehe ich mit Toby in den Garten. Er ist heute ein bisschen faul.«
»Weil du ihm zu viel zu fressen gibst, Oma«, sagte Jane, während sie einen Stapel Teller in die Küche trug. »Wie soll ich ihn jemals zum Rettungshund ausbilden, wenn er zwei Zentner wiegt?«
»Jetzt übertreibst du aber…«
»Komm, wir stören hier nur.« Joe nahm seine und Eves Kaffee tasse. »Wir gehen ins Wohnzimmer.«
Eve folgte ihm und setzte sich aufs Sofa. Gott, war sie müde, und Galens Essen hatte sie nicht gerade munterer gemacht.
Joe reichte ihr die Kaffeetasse und setzte sich neben sie. »Ich bin froh, dass wir hergekommen sind. Sie hat mir fürchterlich gefehlt.«
»Mir auch.« Durch die Tür konnten sie Jane und Sandra an der Spüle stehen sehen. »Du hast Recht, so eine wie sie gibt’s nicht noch mal.«
»Vielleicht doch.« Er schaute zu Jane hinüber. »Dich.«
Eve schüttelte den Kopf. »Bloß weil wir beide auf der Straße aufgewachsen sind, heißt das noch lange nicht, dass wir Zwillinge sind.«
»Für mich seid ihr euch ähnlich genug.«
»So etwas hast du schon mal gesagt.«
»Damit will ich nicht sagen, dass ich sie liebe, weil sie ist wie du.
Das hat sie nicht verdient. Aber hin und wieder erinnert sie mich sehr an dich.« Er lächelte. »Und dann schmelze ich dahin.«
»Du schmilzt?« Hastig schaute Eve in ihre Kaffeetasse. »Du doch nicht, Joe.«
»O ja. ›Schmelzen‹ ist ein gutes Wort.« Er trank seinen Kaffee aus und stand auf. »Ich werde jetzt mal auf die Veranda rausgehen und sehen, ob ich Galen dabei helfen kann, ein neues Quartier für Jane und Sandra zu finden.«
Sie schaute ihm nach, bis die Fliegengittertür sich hinter ihm schloss. Die wenigen Minuten mit ihm waren so vertraut und angenehm gewesen, dass sie beinahe vergessen hatte, wie sehr sie sich in letzter Zeit von ihm distanziert hatte.
Oder waren sie dabei, einander wieder näher zu kommen?
Sie wusste es nicht, aber sie hatte eine Nähe empfunden, die zugleich vertraut und gefährlich war. Die Ereignisse der vergangenen Tage hatten die scharfen Kanten des Bruchs zwischen ihnen weicher gemacht. Und doch wusste sie, dass der Bruch noch da war…
Sie sollte ihm nicht so nachschauen. Es irritierte sie bloß.
Gott, wie sehr es sie irritierte.
Sie sprang auf und ging in die Küche, um ihrer Mutter und ihrer Tochter beim Abwasch zu helfen.
»Du hättest nie herkommen dürfen. Aber ich bin doch froh, dass du es getan hast.« Jane umarmte Eve, nachdem sie sie zum Wagen begleitet hatte. »Jetzt weißt du wenigstens, dass es mir gut geht und dass ich mich um Oma kümmere.«
»Ja, das weiß ich. Es tut mir Leid, dass ich dir das alles aufgehalst habe, Jane.«
»Vielleicht musste Toby einfach ein bisschen zunehmen.«
»Mach keine Witze.«
»Es ist alles in Ordnung. Hör jetzt auf, dir Sorgen zu machen.«
Jane schaute sie an. »Was wirst du mit dem Widerling machen, der das Haus in die Luft gesprengt hat?«
»Keine Sorge, der wird dir nicht mehr zu nahe kommen.«
»Das habe ich nicht gemeint. Du wirst ihn doch nicht ungeschoren davonkommen lassen, oder? Du wirst doch dafür sorgen, dass er geschnappt wird.«
Eve schaute sie an. »Ich werde das tun, was für dich und meine Mutter das Beste ist.«
»Das habe ich mir gedacht.« Jane runzelte die Stirn. »Es passt nicht zu
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