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Knochenfunde

Knochenfunde

Titel: Knochenfunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Tränen zurückzuhalten. »Und du bist nie ein Bittsteller gewesen, verdammt.«
    »Doch, und ich bin es immer noch. Ich bitte dich, mich bleiben zu lassen. Lass mich dir helfen, diese letzten Schritte zu machen.
    Jetzt ist alles offen. Wir können noch einmal von vorne anfangen.«
    »Joe…«
    »Du liebst mich. Du warst glücklich mit mir. Du kannst es wieder sein.«
    Sie sah ihn hilflos an.
    »Okay.« Er trat einen Schritt zurück. »Ich will dich nicht bedrängen.« Dann ging er wieder auf sie zu, nahm sie in die Arme und küsste sie leidenschaftlich. »Verdammt noch mal. Ich bin es leid, mich in Geduld zu üben. Wir brauchen einander, und ich werde nicht zulassen, dass du alles kaputtmachst.« Er ging in Richtung Haustür.
    »Wir sehen uns morgen früh.«
    Sie zuckte zusammen, als er die Tür zuschlug. Die Luft schien immer noch von seiner Leidenschaft zu vibrieren. Und nicht nur von seiner. Auch sie zitterte vor Erregung. All die Barrieren, die sie zu ihrem Schutz aufgebaut hatte, schienen in sich zusammenzufallen.
    Sie hob eine Hand an den Mund. Noch immer spürte sie den Druck seiner Lippen auf ihren.
    Joe…
    Warum hast du mich nicht geheiratet?
    Ja, warum hatte sie es nicht getan? Warum war sie davor zurückgeschreckt? Joe glaubte, die Antwort zu kennen, und er hatte sich damit abgefunden, die zweite Geige zu spielen.
    Aber er spielte nicht die zweite Geige. Er hatte noch für niemanden zurückstehen müssen.
    Sie merkte, wie sie versuchte, ihn zu verteidigen. Aber sie war die Einzige, die ihn verletzen konnte. Wie oft hatte sie ihn während der vergangenen zwei Jahre verletzt?
    Mit schnellen Schritten ging er den Weg entlang. An jeder seiner Bewegungen erkannte sie, wie gefühlsgeladen er war, wie viel Mühe es ihn kostete, seine Emotionen im Zaum zu halten. Er wirkte so anders als noch vor wenigen Wochen, als sie ihn zusammen mit Jane hatte herumtollen sehen.
    Andererseits war jetzt nichts mehr so wie früher.
    Sie wandte sich vom Fenster ab. Im Moment war sie zu aufge wühlt und zu verwirrt, um aus ihren eigenen Gefühlen schlau zu werden. Anstatt Joe nachzustarren, sollte sie lieber über andere Dinge nachdenken.
    Doch dazu hatte sie keine Chance.
    »Jennings ist auf dem Weg hierher.« Joe hatte die Tür aufgerissen und kam zurück ins Haus. »Galen hat gerade vom Beobach tungsposten an der Straße angerufen. Jennings ist allein in seinem Wagen, wird jedoch von einem Streifenwagen begleitet.«
    »Was?«
    Joe zuckte die Achseln. »Ich weiß auch nicht, was das soll. Das ist normalerweise nicht Jennings’ Stil.«
    Eve trat auf die Veranda hinaus.
    Scheinwerfer näherten sich dem Haus.
    Nathan erhob sich von der Verandaschaukel. »Was ist los?«
    »Jennings. Wahrscheinlich will er Victor abholen.«
    Nathan runzelte die Stirn. »Und wieso lässt er sich von einem Streifenwagen begleiten?«
    Joe antwortete nicht. »Wenn Sie nicht wollen, dass jemand Sie sieht, sollten Sie lieber von der Bildfläche verschwinden, Nathan.«
    Nathan zögerte, dann schüttelte er langsam den Kopf. »Ich bin es leid, mich zu verdrücken. Sie sind aus dem Versteck gekommen. Es wird Zeit, dass ich das auch tue.«
    »Wie Sie wollen.«
    Wenige Minuten später hielt Jennings’ Wagen vor dem Haus. Er stieg aus und kam auf die Veranda zu. »Tut mir Leid, dass ich so handeln muss«, sagte er ruhig. »Aber ich muss den Schädel haben, Ms Duncan.«
    »Ich kann es nicht leiden, wenn man mich bedrängt, Jennings.
    Sie bekommen ihn, wenn ich bereit bin, ihn Ihnen zu übergeben.«
    »Ich weiß, dass Sie wütend auf mich sind, aber lassen Sie sich dadurch nicht Ihr Urteilsvermögen trüben. Sie haben Ihre Arbeit getan. Jetzt lassen Sie uns die unsere tun.«
    »Sonst dringen Sie mit Gewalt in mein Haus ein, um sich den  Schädel zu holen?« Sie warf einen Blick auf den Streifenwagen.
    »Haben Sie einen Durchsuchungsbefehl?«
    »Aber ja.« Er nahm ihn aus seiner Brusttasche und reichte ihn Joe. »Ich wollte nicht riskieren, dass Sie mich unverrichteter Dinge fortschicken. Seit das Haus in die Luft geflogen ist, macht Agent Rusk, mein Vorgesetzter, mir die Hölle heiß, dass ich Hebert finden muss.«
    »Ich bin noch nicht fertig. Ich habe die Rekonstruktion beendet, aber die Foto- und Videovergleiche noch nicht durchgeführt.«
    »Das übernehme ich. Ich habe Fotos von Bently im Wagen. Rusk will, dass ich mich sofort überzeuge. Er will von mir benachrichtigt werden, sobald ich hier abfahre.«
    »Es ist aber nicht dasselbe. Ich möchte das selbst

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