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Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Masello
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bekamen die Besucher hier, in dem abgeschlossenen Atrium, das auf allen Seiten von den gerundeten Glaswänden des Museums umgeben war, einen Eindruck von der stillen, natürlichen Landschaft, die in dieser Gegend einst vorherrschend gewesen war. In einer Ecke erhob sich ein knorriger Ginkgobaum, schlanke Palmen raschelten im Nachtwind. Das verstohlene Plätschern der Schildkröten, die hier einen eigenen Brutbereich hatten, vermischte sich mit dem konstanten Rauschen des Wasserfalls weiter hinten im Garten. Und dort entdeckte Carter auch Champ, der versuchte, seine Leine eine kleine, mit Farnen überwucherte Böschung hinaufzuzerren.
    »Okay, warte«, rief Carter, aber Champ reagierte nicht. Es schien, als versuchte er, in das Flussbett des Miniaturwasserfalls zu gelangen.
    Carter löste die Leine vom Halsband, da keine Gefahr bestand, dass der Hund aus dem Atrium entwischen konnte, und Champ rannte auf der Stelle den Pfad hinunter zu einer Stelle, die leichter zugänglich war, und dann die leichte Steigung hinauf zur Quelle des Wasserfalls. Einen Moment lang glaubte Carter, er hätte Durst, doch dann sah er ihn dort liegen, auf einem größeren, flacheren Stein in der Mitte des Flusses.
    Den Gegenstand, den der La-Brea-Mann festgehalten hatte.
    Doch jetzt, vielleicht, weil er teilweise vom fließenden Wasser gereinigt worden war, schimmerte er wie der Reibestein, oder Mahlstein, der er offensichtlich einst gewesen war. Auf seiner Oberfläche befanden sich lange diagonale Kratzer, die mit einem anderen, möglicherweise röteren Stein eingeritzt worden waren. Champ, nicht in der Lage, den Gegenstand zu erreichen, schien über dem kleinen Bassin zu schweben, von dem der Wasserfall nach unten stürzte. Carter konnte keinerlei Pfad erkennen, verließ den befestigten Weg, schlang einen Arm um den Stamm einer schlanken Fichte und zog sich nach oben. Er musste Champ ein Stück zur Seite schubsen, damit er Platz hatte. Dies war ein Ziergarten, und er war nicht für irgendwelche Wildnisabenteuer geschaffen worden. Doch der Boden unter seinen Füßen sah nicht so sorgfältig angelegt und unberührt aus wie der Rest des Gartens. Carter konnte erkennen, dass jemand etwas Gestrüpp zur Seite geschoben hatte, und die Erde sah aus, als hätte man sie frisch umgegraben.
    Champ bellte, als wollte er seine Entdeckung bestätigen, und Carter, dem plötzlich klar wurde, worauf er stand, trat instinktiv einen Schritt zurück.
    »Was ist da?«, fragte Hector vom Weg unter ihm.
    Carter war nicht sicher, was er darauf antworten sollte. Doch schließlich sagte er: »Ich glaube, ein Grab.«
    Hector bekreuzigte sich.
    Carter sah erneut auf den Reibestein, der wie eine Art Markierung mitten im Fluss lag, und dann auf die umgegrabene Erde auf dem Wall, auf dem er stand. Es war, als wäre er zufällig auf eine prähistorische Begräbnisstätte gestoßen.
    »Was meinen Sie damit, das sei ein Grab?«, fragte Hector. »Wessen Grab?«
    Das immerhin wusste Carter. Es war das Grab der La-Brea-Frau, die nur wenige hundert Meter von hier gestorben war, vor mehr als neuntausend Jahren. Doch wer sie hier begraben hatte, und wie, konnte er nicht einmal raten.
    »Verdammt«, nuschelte Hector, »das müssen wir melden.«
    »Noch nicht«, erwiderte Carter. Zuerst musste er mehr darüber herausfinden, was geschehen war. Und dann brauchte er einige Zeit, um sich über die Konsequenzen klarzuwerden. »Überlassen Sie die Sache mir, okay?«
    Hector sah ihn zweifelnd an, aber zur gleichen Zeit wirkte er erleichtert, dass er nicht länger mit in der Sache drinhing. »Werden Sie sagen, dass es nicht mein Fehler war? Werden Sie sagen, dass ich meinen Job gemacht habe?«
    »Ja«, sagte er und bückte sich, um dankbar Champs Fell zu kraulen. »Ich halte Sie vollkommen aus der Geschichte raus.«
    Hector wirkte beruhigt.
    Carter dagegen war ganz und gar nicht ruhig. Als er den Markierungsstein betrachtete, den letzten und kostbarsten Besitz des La-Brea-Mannes, und dann die Erde, die immer noch Spuren von knochigen Fingerspitzen zeigte, gerieten seine Gedanken ganz entschieden in Aufruhr.

37. Kapitel
    Sadowski hatte das Gefühl, diese Nacht würde niemals zu Ende gehen. Es war der Abend vor dem vierten Juli, und es fühlte sich ziemlich genauso an wie Heiligabend, damals, als er noch ein Kind war. Er erinnerte sich, dass er nicht schlafen oder auch nur im Bett liegen bleiben konnte. In dem einen Jahr, er musste etwa fünf gewesen sein, hatte er sich ganz früh ins

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