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Knochenjagd (German Edition)

Knochenjagd (German Edition)

Titel: Knochenjagd (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Boden.
    Wartete.
    Mit angehaltenem Atem zog ich das andere Knie an.
    Stemmte den anderen Fuß auf.
    Wartete.
    Ein tiefer Atemzug, dann spannte ich die Muskeln für den Sprung.
    Ein Turnschuh rutschte weg.
    Kies knirschte zwischen Gummi und Metall.
    Das Geräusch klang wie ein Kreischen in der Stille.
    Der Strahl der Helmlampe schnellte in meine Richtung.
    Ich erhaschte einen kurzen Blick auf das Gesicht darunter.
    Scheinbar unvereinbare Tatsachen fügten sich zu einem Bild zusammen.
    Eine SMS -Nachricht.
    Ein Foto.
    Teile. Mitspieler. Züge. Strategien.
    Plötzlich sah ich das ganze Spielbrett vor mir.

39
    Es machte Klick. Das Detail, das nicht zum Rest des Fotos passte. Die Parkas, die Westen, drei Trucker, die in die Sonne blinzelten.
    Ein vierter Trucker, das Gesicht abgewandt, eine weiße Strähne in den Haaren unter einer pelzgefütterten Kappe.
    Phil sieht aus wie ein Stinktier.
    Eine Broschüre, die Ralph Trees’ Schwager am Steuer eines Lasters zeigte.
    Haben Sie’s hier? Wollen Sie’s dort? Wir bewegen es schnell.
    Schnell bewegen. Fast Moving.
    Farley McLeod hatte einige seiner Mineral-Claims auslaufen lassen. Ein Konstrukt namens Fast Moving hatte diese Claims übernommen.
    Philippe Fast war der aktive Partner dieses Konstrukts.
    Es war nicht Tyne gewesen, der mich mit der Waffe bedroht hatte.
    Sondern Philippe Fast.
    Wer war sein Partner? Tyne? Chalker? Wohin war er verschwunden? Für wie lange?
    Egal. Eine andere Chance hatte ich nicht.
    Ich warf die Beine über den Sicherheitsbügel und ließ mich zu Boden gleiten. Meine Knie gaben nach, doch ich blieb auf den Beinen.
    »Sofort stehen bleiben!« Der gebellte Befehl hallte vom Fels wider und wanderte den Schacht hinunter.
    Um mich herum nichts als Schwärze. Ich nahm an, dass wir eine Rampe heruntergefahren waren, hatte aber keine Ahnung, wo sie lag.
    Fast kam näher, das Licht auf seinem Helm direkt auf den Karren gerichtet.
    Ich war leichte Beute.
    Als Fasts Strahl die Fässer traf, entdeckte ich einen Spaten, der dahinter lehnte.
    Ich tauchte in die Dunkelheit, kroch hinter die Fässer, kauerte mich hin und spähte durch eine Lücke.
    Fasts Licht schwenkte nach links, als würde er etwas suchen. Dann kam es wieder in meine Richtung. »Komm raus. Du schiebst nur das Unvermeidliche auf.«
    Halt ihn hin.
    »Fünf Silben. Beeindruckend.« Mein Blut rauschte. Ich klang viel ruhiger, als ich mich fühlte. »Rocky hat schon gesagt, dass Sie gut sind mit Worten.«
    Fast bewegte die Füße, blieb aber, wo er war.
    »Fast Moving. Der Doppelsinn gefällt mir, Phil.« Meine Worte überschlugen sich, als würden sie gleichzeitig aus allen Richtungen kommen.
    »Du bist tot, du Schlampe.«
    »Oje. Jetzt bin ich aber enttäuscht.«
    Ich tastete nach dem Spaten und redete dabei, um jedes Geräusch zu überdecken, das ich vielleicht machte. »Haben Sie Beck umgebracht?« Ich legte die Finger um den Spatenstiel. »Oder haben Sie das Ihren Kumpel tun lassen?« Höhnisch, um ihn näher an mich heranzulocken. »Oder verwechsle ich da was? Ist er das Hirn und Sie die Muskeln?«
    Fast kam ein paar zögernde Schritte auf mich zu, seine Waffe zielte in meine Richtung. »Halt dein Maul.«
    »Ich kann ja verstehen, warum Sie Beck eliminieren mussten.« Behutsam zog ich den Spaten von der Wand weg. »Aber warum Eric Skipper töten?«
    Fast schaute wieder nach links, kam dann näher an die Fässer heran. Ich spürte, dass er ebenfalls Zeit gewinnen wollte. Warum? Wohin war der andere Mann verschwunden? Was wollte er tun? Oder holen?
    »Also kommen Sie, Phil. Offensichtlich hat es da eine Panne gegeben. Wo wir uns schon mal unterhalten, während Sie darauf warten, dass Ihr Kumpel zurückkommt, damit ihr beide mich umbringen könnt, warum erzählen Sie mir nicht einfach, wie alles abgelaufen ist?«
    Mit zitternden Armen senkte ich den Spaten. »Okay. Ich erzähle Ihnen meine Version. Sie brauchen dann nur zu nicken oder den Kopf zu schütteln, ja oder nein.«
    »Wie wär’s, wenn du die Schnauze hältst?«
    Fast war jetzt so nahe, dass ich sein Gesicht sehen konnte. Im Licht seiner Helmlampe wirkte es leichenblass. Ein paar Locken glänzten weiß auf seiner Stirn.
    »Sie erfahren, dass Farley McLeod eine reiche Kimberlit-Pipe entdeckt hat. Vielleicht von Fipke, vielleicht selbstständig. Sie und McLeod und Tyne sind Kumpel. Waren mal gemeinsam Eisstraßentrucker. Sie wissen alles über McLeods Mineral-Claim.«
    Fast hob die Waffenhand. Ich stellte mir vor, dass sich sein Finger

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