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Knochenlese: 5. Fall mit Tempe Brennan

Knochenlese: 5. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Knochenlese: 5. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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suchen können, aber ich bezweifelte, dass ich unter den Umständen viel finden würde«, fuhr Gagné fort.
    »Katzen haben in ihrer mitochondrischen DNS polymorphe Regionen?«, fragte ich.
    »Wie die Menschen. Ein Katzengenetiker an einem Krebsinstitut in den USA forscht in diesem Bereich und hat exzellente Statistiken über Populationsvarianten.«
    Ryan hielt sich den Finger an den Kopf und tat so, als würde er einen Abzug betätigen. Ein Linus Pauling ist er nicht.
    »Wo gibt es die Übereinstimmung, M. Gagné?«
    Papier raschelte. Ich hielt den Atem an.
    »Die Probe mit der Beschriftung Paraíso hat dasselbe Profil wie die Probe mit der Beschriftung Specter.«
    Ryan hörte auf, imaginären Rauch von seiner Fingerspitze zu blasen und starrte das Telefon an.
    »Soll heißen, dass sie übereinstimmen?«
    »Soll heißen, dass sie identisch sind.«
    »Vielen Dank.«
    Ich legte auf.
    »Du kannst deine Knarre wieder in den Halfter stecken.«
    Ryan beendete seine Vorführung und stemmte die Hände in die Hüften.
    »Wie kann er so sicher sein, dass da eine Übereinstimmung ist?«
    »Das ist sein Job.«
    »Die Haare waren in einem verdammten Faultank.« Ryans Stimme triefte vor Skepsis.
    »Was weißt du über DNS?«
    »Ich habe das Gefühl, dass ich das, was ich nicht weiß, jetzt ziemlich schnell erfahren werde.« Er hob die Hand. »Die Fünf-Minuten-Version bitte.«
    »Weißt du, wie ein DNS-Molekül aussieht?«, fragte ich.
    »Wie eine Wendeltreppe.«
    »Sehr gut. Zucker und Phosphate bilden die Handläufe und Basen die Stufen. Wie kann ich das nur so vereinfachen, dass sogar du es verstehst?«
    Ryan öffnete den Mund, um zu protestieren, aber ich schnitt ihm das Wort ab.
    »Stell dir die Basen als Legosteine vor, die es nur in vier Farben gibt. Wenn sich auf der einen Hälfte der Stufe ein rotes Lego befindet, dann auf der anderen immer ein blaues. Grün geht mit Gelb zusammen.«
    »Und nicht jeder hat an einer bestimmten Stelle dasselbe Farbmuster.«
    »Du bist nicht so dumm, wie du aussiehst, Ryan. Wenn für eine Sequenz von Stufen mehrere Variationen existieren, nennt man dies einen Polymorphismus. Wenn eine Position eine extreme Anzahl von Varianten hat, hunderte vielleicht, nennt man dies eine hypervariable Region.«
    »Wie Manhattan.«
    »Wolltest du es nicht in fünf Minuten?«
    Ryan hielt die Hände in die Höhe.
    »Variationen oder Polymorphismen können in der Farbsequenz oder in der Anzahl der Farbwiederholungen zwischen zwei spezifischen Stufen auftreten. Kannst du mir folgen?«
    »Ein bestimmtes Fragment kann in Muster oder Länge variieren.«
    »Die erste Technik, die für die forensische DNS-Analyse angewandt wurde, nannte man RFLP, Restriktionsfragmentlängenpolymorphismus. Die RFLP-Analyse bestimmt Variationen in der Länge eines definierten DNS-Fragments.«
    »Produziert also das Ding, das aussieht wie diese Strichcodes auf Waren.«
    »Man nennt das ein Autoradiogramm. Leider benötigt man für die RFLP-Analyse DNS von einer besseren Qualität als die meisten Proben von Tatorten liefern. Deshalb war PKR ein solcher Durchbruch.«
    »Vermehrung.«
    »Genau. Ohne ins Detail gehen zu wollen.«
    »Aber ich liebe es, wenn du Schweinereien erzählst.« Ryan berührte meine Nase. Ich wischte seine Hand weg.
    »Die Polymerasekettenreaktion ist eine Technik zur Erhöhung der für die Analyse verfügbaren DNS-Menge. Eine bestimmte Sequenz von Legostufen wird millionenfach vervielfältigt.«
    »Genetisches Kopieren.«
    »Außer dass sich bei jeder Runde die Anzahl der Kopien verdoppelt, der Zuwachs also exponentiell ist. Der Nachteil der PKR-Analyse ist der, dass weniger variable Regionen identifiziert werden und jede eher weniger Variationen zeigt.«
    »Das heißt also, man kann miesere DNS zur PKR-Analyse verwenden, aber das Differenzierungsvermögen ist geringer.«
    »Bisher war das zumindest die Regel.«
    »Was ist dieses mitochondrische Zeugs?«
    »RFLP und PKR und auch andere Prozeduren verwenden genomische DNS, die sich im Zellkern befindet. Zusätzliches genetisches Material findet sich in den Mitochondrien, kleine Kammern in der Zelle, in denen die Atmung stattfindet. Das mitochondrische Genom ist kleiner, knapp über sechzehntausend Basen, und bildet einen Kreis, keine Wendeltreppe. In diesem Kreis gibt es zwei Regionen, die sehr variabel sind.«
    »Wo ist der Vorteil?«
    »Mitochondrische DNS ist in hunderten bis tausenden von Kopien pro Zelle vorhanden, es kann deshalb aus kleinen oder zersetzten

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