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Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman

Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman

Titel: Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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sie einfach bei ihren Eltern zurückgelassen.«
    »Auf Schmerz«, murmelte Milo.
    »Und auf Halsabdrücken«, sagte Reed. »Damit wäre sie eine leichte Beute für einen Sadisten, stimmt’s? Sie fangen
mit Würgespielen an, zum Spaß und für Geld, wie sie meint, dann drückt er fester zu, und sie ist nicht darauf gefasst. Klingt das nachvollziehbar, Doc?«
    »Absolut«, erwiderte ich. »Das könnte auch unsere Verbindung zu Selena sein. Die Partys, bei denen sie gespielt hat, wurden extremer, und sie hat mitgemacht.«
    »Wahrscheinlich hat sie gedacht, dass sie alles im Griff hätte - dann ist sie aber überrumpelt worden.«
    »Sheralyns Geschichte erinnert mich auch an Selenas«, sagte Milo. »Es gibt Reibereien zwischen Mutter und Tochter, worauf sie abhaut.«
    »Und was nun?«, fragte Reed.
    »Ich hab einen Anruf vom Chef gekriegt«, sagte Milo. »Caitlin Frostig.«
    Reed sackte förmlich in sich zusammen. »Steck ich irgendwie in der Scheiße?«
    »Nein, mit Ihnen ist alles in bester Ordnung. Er wollte wissen, wie wir mit den Marschmorden klarkommen. Ich habe ihm eine ehrliche Antwort gegeben, und er hat so getan, als wäre er verständnisvoll und geduldig. Dann hat er den Fall Frostig zur Sprache gebracht …«
    »… und sich nach mir erkundigt«, warf Reed ein.
    »Seine Grimmigkeit hat eben ein persönliches Interesse am Fußvolk.«
    »Hat er es so hingestellt, als sollte ich irgendwas wegen Caitlin unternehmen? Ich habe nämlich alles gemacht, was mir eingefallen ist.«
    »Er wollte sichergehen, dass Sie sich nicht um Caitlin kümmern, bis wir die Marschmorde abgeschlossen haben. Das war vor Duboff. Ich bin mir sicher, dass es jetzt erst recht so ist.«
    »Okay … gibt es irgendeine Andeutung bezüglich einer Task Force, Lieutenant?«

    »Warum, wollen Sie eine?«
    »Teufel noch mal, nein«, sagte Reed. »Ich habe mich bloß gefragt, ob Sie eine anberaumen wollen, weil wir doch jetzt eine weitere Leiche haben und überhaupt. Ich bin noch grün und habe mich nicht gerade durch brennenden Ehrgeiz ausgezeichnet …«
    Milo schlug Reed auf die Schulter. »Das ist ein kniffliger Fall, mein Junge. Das heißt, dass hier niemand vor irgendwas brennen muss. Wir lassen die Sache langsam köcheln und hoffen, dass irgendwas Gares rauskommt. Niemand, der auch nur halbwegs bei Verstand ist - und das zumindest ist der Sonnenkönig -, erwartet bis zur vierten Werbepause eine Lösung.«
    »Okay«, sagte Reed. »Hat er Caitlin tatsächlich namentlich erwähnt?«
    »Mit Vor- und Nachnamen.«
    »Wahrscheinlich hat er einen Anruf gekriegt. Ihr Vater arbeitet für ein hohes Tier bei der Technik.«
    »Ist Caitlin Ihre Vermisste?«, fragte ich.
    Reed nickte. »Sie ist Studentin. Vor dreizehn Monaten hat sie ihren Arbeitsplatz verlassen und wurde seither nicht mehr gesehen. Der Fall ist kalt wie gefrorene Fischstäbchen, und dann übergibt man die Sache einfach mir. Ist erst mein zweiter Fall. Wenn das eine Strafe sein soll, weil ich jemandem auf die Füße getreten bin, würde ich gern wissen, wem oder weswegen.
    »Sie haben Ihren ersten gelöst«, sagte Milo. »Das ist schon mal ein guter Abschlag.«
    »Leider geht’s hier nicht um Baseball.« Reed zog seinen Schlipsknoten straff. »Wann reden wir also mit Huck?«
     
     
    Die Feuchtigkeit hatte die Steine auf dem Autoabstellplatz schwarz verfärbt. Wasserpfützen breiteten sich unter Simon
Vanders Aston Martin, dem Town Car und dem Mercedes aus.
    »Autowaschtag«, sagte Reed. »Entweder haben sie jemanden dafür, oder Huck macht es selber. Der Lexus ist weg, vielleicht zum Tanken. Oder der Autowäscher macht es.«
    Er drückte auf den Klingelknopf an der Gegensprechanlage. Niemand meldete sich. Auch nicht bei zwei weiteren Versuchen.
    Milo suchte den Festnetzanschluss der Vanders heraus, wählte die Nummer, landete bei der Voicemail und hinterließ eine Nachricht, dass Travis Huck sich melden sollte. Freundlich, wie bei einer Einladung zum Pokern.
    Wir lungerten weiter vor dem Oktopustor herum. Nach zwanzig Minuten fuhr der Postbote vor und warf Werbesendungen und Rundbriefe in einen Schlitz an einem der Torpfosten.
    Reed ging zu ihm. »Kennen Sie diese Leute?«, fragte er.
    Der Bote schüttelte den Kopf. »Ich hab noch nie jemand von denen gesehen.« Seine Finger strichen über das Tor. »Wenn ich Pakete habe, lass ich sie einfach hier, ohne dass einer unterschreibt.«
    »Leben zurückgezogen, was?«
    »Die sind einfach nur reich«, sagte der Postbote. »Diese Leute halten

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