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Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman

Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman

Titel: Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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zurückzukehren.«
    Er rieb sich das Gesicht. »Ich komme nicht mehr mit, Alex. Ich hätte zum Haus der Vanders fahren und am Tor Sturm klingeln sollen. Wenn Huck nicht da gewesen wäre, dann vielleicht jemand anders - ein Dienstmädchen, was auch immer, und ich wüsste jetzt Bescheid.«
    »Du wurdest zum Tatort eines Mordes gerufen und bist hingefahren.«
    »Der Typ war tot, wozu die Eile?« Er fluchte. »Yeah, es war die logische Reaktion. Leider hat’s beim kreativen Denken gehapert.«
    »Das gehört sich nicht«, sagte ich.
    »Was?«
    »Dass sich der Mann aus Granit selber geißelt.«
    »Richtig«, sagte er, »ich denke wie Sandstein.«

19
    Ein eilends ausgestellter Durchsuchungsbefehl für Silford Duboffs Wohnung brachte nicht viel. Die einzige Überraschung war philosophischer Natur: eselsohrige Ausgaben der gesammelten Werke von Ayn Rand sowie unter Duboffs Matratze versteckte Pornographie.
    »Weder Messer noch Knarren, Garotten, Sexspielzeuge, merkwürdige Körpersäfte oder belastende Notizen«, fasste Milo zusammen. »Auch kein Computer, aber die Reynolds sagt, er hatte nie einen. In dem verdammten Kühlschrank
war Obst, Gemüse und alles mögliche Körnerzeug. Ein Hoch auf den gesunden Lebensstil.«
     
     
    Moe Reed kehrte mit Speichelabstrichen von Sheralyn Dawkins’ Mutter und dem fassungslosen fünfzehnjährigen Sohn der Toten aus Fallbrook zurück. Die Mutter war als Haushälterin auf der Avocadofarm eines reichen Mannes tätig, und Devon Dawkins war ein Musterschüler, der in seiner Freizeit auf der Farm arbeitete.
    Reed sagte: »Nette Frau. Ihre Beschreibung von Sheralyns gebrochenem Bein passt zu unserer unbekannten Toten Nummer eins. Sie wollte im Beisein von Devon nicht reden, aber nachdem sie ihn rausgeschickt hat, ist es nur so aus ihr rausgesprudelt. Sheralyn war schon seit der Highschool schwierig, hatte Probleme mit einem niedrigen Selbstwertgefühl, mit Drogen, Alkohol und schlechten Männern.«
    »Die gleiche Geschichte, wie sie uns Big Lauras Mutter erzählt hat«, stellte Milo fest. »Waren da auch irgendwelche kahlköpfigen Männer darunter?«
    »Sie hat Sheralyns Teenagerjahre gemeint, aber schon damals kannte sie keine Namen. Das war das Problem, denn Sheralyn hat ihr Privatleben für sich behalten und ihrer Mutter nicht das Geringste verraten. Die zwei hatten seit Jahren keinen Kontakt. Ich habe das Gefühl, dass die Mutter mit der Regelung ganz glücklich war. Sie scheint die Gelegenheit zu nutzen und Devon anständig erziehen zu wollen. Er ist ein richtig netter Junge; es war ganz schön schwer, ihm die schlechte Nachricht zu überbringen.«
    »Wie lange hat die Familie da drunten gewohnt?«, fragte ich.
    »Gleich nachdem Sheralyns Vater beim Militär ausgeschieden ist, sind sie nach San Diego gezogen. Im Zivilberuf war er Geschäftsführer beim Wachschutz des Schulbezirks. Ist
vor zwölf Jahren gestorben. Sheralyn ist in San Diego geboren, war ein paar Jahre auf der Highschool und ist dann abgegangen. Ihre Mutter hat noch nie was von Travis Huck gehört, und der Sechserpack mit Hucks Foto hat ihrem Gedächtnis auch nicht auf die Sprünge geholfen.«
    »Warum sollte das Leben auch leicht sein?«, sagte Milo.
    »Sie hat mir aber noch etwas erzählt, das interessant sein könnte - als Devon nicht mithören konnte. Sheralyn stand auf Schmerz. Nicht aufs Zufügen, sondern aufs Erleben. Die Mutter sagte, als Teenager habe sie sich die Arme zerschnitten, die Wimpern ausgerissen, sich ab und zu mit Zigaretten gebrannt. Wenn sie mit Jungs zusammen war, kam sie manchmal heim und hatte blaue Flecken am Hals und an den Armen. Die Mutter hat gedroht, sie zu einem Psychiater zu bringen, aber Sheralyn hat sie nur angebrüllt, sie sollte sich um ihren eigenen Kram kümmern, ist aus dem Haus gestürmt und tagelang weggeblieben. Was die Sache schließlich zum Überkochen gebracht hat, war Sheralyns Schwangerschaft, als sie sechzehn war und nicht verraten wollte, wer der Vater war. Sie nahm bereits Dope, daher haben sich die Eltern Sorgen gemacht, dass das Baby drogengeschädigt sein könnte. Als Devon gesund zur Welt kam, wollten sie Sheralyn dazu überreden, ihn von ihnen adoptieren zu lassen. Sie ist in die Luft gegangen, hat das Baby genommen und ist abgehauen. Drei Jahre lang gab es keinerlei Kontakt, dann ist Sheralyn unverhofft aufgetaucht, ein paar Tage geblieben, und alles schien wieder gut zu werden. Aber schließlich hat sie sich Knall auf Fall in der Nacht davongeschlichen. Devon hat

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