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Knochensplitter

Knochensplitter

Titel: Knochensplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S MacBride
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neugieriger Nachbar nach dem anderen aufwachte und sich hinter den Gardinen in Stellung brachte.
    PC Greg Ferguson stand an der Spitze des kleinen, ineffizienten Häufleins von Polizisten, allesamt in Ninja-Schwarz gekleidet. Er ließ den großen roten Nachschlüssel ein weiteres Mal gegen die Kunststofftür krachen. Schweißtropfen rannen über sein knallrotes Gesicht. Er biss die Zähne zusammen und kniff die Augen zu, als der Mini-Rammbock mit dem rissigen Hart- PVC kollidierte. »Komm schon, du Scheißteil !«
    Logan stapfte durch das kniehohe Gras auf das Wohnzimmerfenster zu. »Glas!«
    Er packte das Halligan-Tool am hinteren Ende, gleich oberhalb der Klaue, holte aus und schlug mit aller Kraft zu. Der große Metalldorn brach glatt durch die Doppelglasscheibe und verwandelte sie in einen Sprühregen aus kleinen, glitzernden Würfelchen. Logan schloss die Augen und hielt sich eine Hand vors Gesicht, als der Glasregen auf ihn niederging.
    Das Halligan-Tool bohrte sich in den Fensterrahmen.
    Ohne die linke Hand vom Gesicht zu nehmen, arbeitete er sich am Fensterrand entlang vor, genau wie er es im Lehrgang »Die Methoden der Einbrecher« gelernt hatte – und entfernte so viel wie möglich von den Resten des Sicherheitsglases.
    »Steh nicht so blöd rum!«
    PC Greg Ferguson ließ den großen roten Nachschlüssel fallen und schwang sich ungelenk auf den Fenstersims, wobei er es mit Müh und Not schaffte, den Bauch über die Kante zu hieven. Dann krabbelte er hinein und wackelte dabei mit den Beinen, als hätte er einen epileptischen Anfall. Schließlich verrieten ein dumpfer Schlag und ein paar Flüche, dass er auf dem Boden gelandet war.
    »Au …«
    Eines der nicht ganz so unbrauchbaren Teammitglieder lehnte sich mit dem Rücken an die Wand und verschränkte die Hände zu einer Räuberleiter, über die die anderen einsteigen konnten. Als alle drin waren, sah sie Logan an und deutete mit einem Nicken auf ihre behandschuhten Hände.
    »Sarge?«
    »Danke, aber ich warte lieber auf das Entwarnungssignal.«
    »Von mir aus.« Sie machte kehrt und kletterte durch das eingeschlagene Fenster hinein.
    Es lohnte sich nicht, zum Wagen zurückzugehen, also hockte Logan sich auf die Motorhaube des BMW und kramte in seinen Taschen nach der nicht vorhandenen Zigarettenschachtel. Vier Wochen, zwei Tage und … wie spät war es jetzt? Kurz nach halb drei morgens … acht Stunden. Keine schlechte Leistung.
    Er unterdrückte ein Gähnen.
    Von oben kam das Geräusch einer Toilettenspülung, fast übertönt von Stimmengewirr, Geschrei, Gebell und dem schrillen Heulen eines kleinen Kindes. Na prächtig – das bedeutete noch mehr Papierkram. Wenn es so weiterging, konnte er froh sein, wenn er vor Mittag zu Hause war. Und dann würde es verdammt knapp werden …
    Dieser blöde PC Guthrie. Kannst du nicht mal mit ihm reden, Sarge?
    Wenn man vom Teufel spricht …
    Guthrie schlurfte durchs Gras heran, blieb neben Logan stehen und blickte zum Haus auf. »Wird das noch länger dauern, Sarge? Ich meine nur – ich muss nämlich noch –«
    »Falls deine nächsten Worte nicht zufällig ›Bacon-Sandwichs für alle kaufen‹ sind, würde ich es an deiner Stelle nicht riskieren, verstanden?«
    Guthries Pausbäckchen nahmen einen attraktiven Pinkton an. »Äh … ja, genau das wollte ich gerade sagen. Bacon-Sandwichs. Isst du denn wieder Fleisch?«
    »Ruf beim Jugendamt an – wir brauchen jemanden, der sich um das Kind kümmert.«
    » STELLEN SIE DAS VERDAMMTE DING WIEDER HIN !«, tönte es von drinnen. Dann kam ein tragbarer Fernseher durch ein Fenster im ersten Stock geflogen, begleitet von einem Halo aus Glassplittern. Das Gerät landete einen knappen Meter neben ihnen auf dem Rasen, und die Röhre platzte mit einem hässlichen »Pop« .
    Logan boxte Guthrie in den Arm. »Vielleicht gehen wir lieber ein Stück weiter weg.«
    Da kam auch schon ein ausgewachsener Mann aus dem oberen Fenster geflogen. Er schien einen Moment in der Luft zu schweben, als das Licht aus dem Schlafzimmer auf ihn fiel. Dann hörten sie einen dumpfen Schlag und ein widerliches Knacken, und der Mann lag vor ihnen auf dem Gras.
    Pause.
    Keine Bewegung. Nur gedämpftes Stöhnen und Fluchen.
    »Mein Gott …« Guthrie ging neben der zusammengekrümmten Gestalt in die Hocke. »Haben Sie sich was gebrochen? Nicht bewegen!«
    Ein Mitglied des Razziateams lugte über das Fensterbrett. »Alles okay da unten?«
    »Mehr oder weniger.« Logan richtete sich auf und klopfte sich

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