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Knochensplitter

Knochensplitter

Titel: Knochensplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S MacBride
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Gehaltsliste, aber sie sind nicht meine ›Marionetten‹. Sie sind geschätzte Mitarbeiter in meinem Team. Betrachten Sie es einfach als einen Gefallen, und wenn Sie je zu dem Schluss kommen sollten, dass die Polizeikarriere nichts mehr für Sie ist … Nun, wie gesagt, es wäre schön, mein Vermächtnis in guten Händen zu wissen.« Er drückte Logans Arm. »Sagen Sie mal, wenn wir Ihnen Mr. Webster liefern, möchten Sie dann auch eine Waffe?«
    Logan schluckte. »Eine Waffe?«
    »Etwas Russisches: Sauber, unmöglich zurückzuverfolgen, nie benutzt.«
    »Ich …«
    »Sie müssen sich ja nicht jetzt gleich entscheiden.« Er trank den letzten Schluck Whisky. »Übrigens, haben Sie schon Fortschritte gemacht bei der Fahndung nach den Bestien, die Alison und Jenny McGregor entführt haben?«
    »Nicht wirklich. Nun ja, wir haben die eine oder andere Spur.« Er zuckte mit den Achseln. »Ich kann nicht sagen, ob irgendetwas davon zu greifbaren Ergebnissen führen wird.«
    »Die ganze Situation … bereitet mir Unbehagen, Logan. Dieses Journalistenpack krabbelt in der Stadt herum wie Fliegen auf einem Misthaufen und redet den Leuten ein, dass wir an einem schrecklichen, gefährlichen Ort leben. Es ist nicht gut für die hiesige Wirtschaft, wenn die Menschen glauben, unsere Stadt sei nicht sicher.« Er schwenkte sein Whiskyglas hin und her und ließ die letzten öligen Schlieren über die Seitenwände rinnen. »Ich habe selbst ein paar Nachforschungen angestellt, aber niemand scheint irgendetwas über diese Leute zu wissen. Das bereitet mir ebenfalls Unbehagen.«
    »Diese Sache mit Shuggie Webster –«
    »Oh, machen Sie sich keine Sorgen, wir werden sehr diskret vorgehen. Niemand wird auch nur erfahren, dass Sie ihn haben. Und wenn Sie Hilfe brauchen, um ihn hinterher loszuwerden – ein Anruf genügt.«

39
    Eine Absperrung aus blau-weißem Polizei-Flatterband zog sich quer über die Marischal Street. Ein Streifenwagen parkte am Straßenrand, daneben der verdreckte Transit der Spurensicherung und ein weißer Fiat mit dem Wappen der Grampian-Feuerwehr auf der Seite.
    »… nur noch eineinhalb Tage, bis das Ultimatum der Entführer ausläuft. Nun zu den weiteren Meldungen: Die Grampian Police bittet in einem öffentlichen Aufruf einen gewissen Frank Baker, sich dringend zu melden …«
    Das Wohnzimmerfenster war ein schwarz umrahmtes Loch, der Granit darüber rußgeschwärzt, und unter dem Sims von schmutzigem Wasser verfärbt. In der Luft hing immer noch dieser Geruch nach verkohltem Holz und geschmolzenem Plastik. Die Fenster der Wohnung darunter waren sperrangelweit aufgerissen, die Vorhänge flatterten im Wind. Wahrscheinlich ein Versuch,die Räume wieder trocken zu bekommen, nachdem die Feuerwehr weiß Gott wie viele Liter Wasser in das Gebäude gepumpt hatte. Da würde wohl nicht nur Logans Versicherung Federn lassen müssen.
    »… um Mr. Bakers Sicherheit besorgt, der seit Montagmorgen vermisst wird –«
    Logan zog den Zündschlüssel ab. Er blickte zu der Wohnung auf, die einmal sein Zuhause gewesen war, und stieg dann hinaus in den sonnigen Nachmittag. Er stand zwar im absoluten Halteverbot, aber wen kümmerte das? Die ganze Straße war ohnehin gesperrt. Wenn jemand ein Problem damit hatte … wäre er nur zu gerne bereit, demjenigen die Zähne einzuschlagen.
    Er schlüpfte unter der Absperrung hindurch.
    »He, Sie!« Ein uniformierter Constable kletterte aus dem Streifenwagen. »Wo wollen Sie denn …« Er hielt inne. »Tut mir leid, Sarge, ich dachte, es wäre wieder einer von diesen Journalisten.« Er betrachtete seine Füße. »Alles in Ordnung? Finnie hat gesagt –«
    »Wurde sonst noch jemand verletzt?«
    »Es ist nur – wir sollen nicht –«
    »Sergeant McRae!« Eine Gestalt in voller Tatort-Montur winkte ihm vom Hauseingang zu.
    Logan ließ den stammelnden Constable stehen und marschierte auf sie zu. Die Gestalt zog ihre Kapuze herunter und nahm die Gesichtsmaske ab – es war Elaine Drever, die Leiterin der Kriminaltechnischen Abteilung und Samanthas Chefin, eine untersetzte Frau mit graumelierten Locken.
    Sie hielt Logan die behandschuhte Rechte hin. »Ich wollte Ihnen nur versichern, dass wir alle unser Bestes geben.«
    Logan blickte zum Gebäude auf. »Ich dachte, Sie machen keine Tatortarbeit mehr?«
    »Sam ist eine von uns. Die Feuerwehr hat uns gerade grünes Licht gegeben, und jetzt können wir endlich anfangen, Spuren zu sichern.«
    »Da werden Sie nicht viel finden. Der Täter hat ein Kondom

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