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Knochensplitter

Knochensplitter

Titel: Knochensplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S MacBride
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Glatzkopf wurde rot und ließ die Hand sinken. »Tut mir leid, Sarge, hab Sie nicht erkannt.«
    Logan schob den Rollstuhl an und ließ ihn schlingernd auf den Parkplatz zurollen. »Shuggie Webster sitzt auf dem Beifahrersitz. Er braucht einen Arzt.«
    »Ja, Sarge.« Der Constable eilte hinter dem Rollstuhl her.
    Der Moppschwinger räusperte sich. »Du bist ’n Cop?«
    Nach dem heutigen Tag war die Antwort darauf nicht mehr so klar.
    »Du … hör zu, Mann … wegen der Pillen –«
    »Pillen? Was für Pillen?« Logan kramte eine Handvoll Münzen aus der Tasche. Karma. »Also, was kriegst du für einen Evening Express und eine Tüte Gummibärchen?«
    »Wo hast du gesteckt?« DI Steel schwang sich auf die Kante von Logans Schreibtisch und musterte ihn missbilligend. »Es ist zehn vor sechs, du solltest längst zu Hause sein.«
    Logan zog das nächste Blatt aus einem Eingangskorb und überflog es, ehe er es in den Papierkorb warf. »Im Krankenhaus.«
    » Aye , hab’s gehört. Wie hast du es eigentlich geschafft, Shuggie Webster zu schnappen?«
    Die nächsten drei Blätter waren Phantombilder, ausgedruckt aus dem E-Fit-Programm, ohne einen Hinweis darauf, wer sie angefertigt hatte oder wer der Zeuge war. Sie lagen in einem Stapel mit Diebstahlsanzeigen und anderem unwichtigen Krempel, als ob jemand alles zusammen aus dem Druckerfach gefischt hätte, ohne es sich genauer anzusehen. Alles anonym. »Ich hab einen Tipp bekommen.«
    »Und du hast beschlossen, dem auf eigene Faust nachzugehen.«
    »Genau.« Logan legte die Ausdrucke auf seinen Schreibtisch – sie waren nicht einmal mit Fallnummern versehen. Das war das Problem heutzutage – Stolz auf gute Arbeit schien völlig aus der Mode gekommen zu sein, und die Fähigkeit, gute Arbeit abzuliefern, gleich mit. Nicht dass es ihm angestanden hätte, andere über professionelles Verhalten zu belehren.
    »Laz, du Dummkopf – du hast Shuggie erst gestern ein bewaffnetes Einsatzteam auf den Hals gehetzt. Kannst von Glück sagen, dass er dich nicht zu Brei geschlagen hat.«
    Ja, klar … So ein Glück aber auch.
    »Ich hab einen Tipp bekommen, und er hat sich ohne Widerstand festnehmen lassen. War alles kein Problem.« Als Nächstes kamen die Ergebnisse der GSM -Ortung von Shuggies Handy zum Vorschein. Wie es aussah, hielt er sich im Aberdeen Royal Infirmary auf.
    Logan warf die nächsten drei Berichte in den Papierkorb. »Weißt du irgendwas von zwei Yardies, die sich Jacob und Robert nennen?«
    »Wir hatten einen Deal, Laz. Fünf Uhr – du kommst mit mir und lässt dich von Susan verwöhnen.« Steel griff nach dem Aberdeen Examiner , den er im Krankenhaus gekauft hatte, und blätterte ihn durch. Sie lutschte eine Weile an ihren Zähnen herum und warf dann die aufgeschlagene Zeitung vor ihm auf den Schreibtisch. » WOHNUNGSBRAND: POLIZEIHELD DURCHLEBT TRAGÖDIE .«
    Sie tippte mit einem knallrot lackierten Nagel auf den Artikel. »Susan macht sich Sorgen um dich.«
    Logan warf ein Memo von Superintendent Napier auf den Berg von zusammengeknüllten Berichten. »Mir geht’s gut.«
    »Red keinen Quatsch.« Steel richtete sich auf. »Warst du bei Samantha?«
    Fünfzehn Minuten hatte er an ihrem Bett gesessen. Einfach nur dagesessen, ihre Hand gehalten und der Maschine zugehört, die ihr das Atmen abnahm. Irgendwie hatte er sich nicht dazu durchringen können, ihr zu erzählen, was er ihretwegen mit Shuggie gemacht hatte.
    Wahrscheinlich wäre sie nicht so beeindruckt gewesen.
    »… an Planet Laz. Planet Laz, bitte melden!«
    Er blinzelte. »’tschuldigung. Hab nicht viel Schlaf bekommen. Ist Finnie in der Nähe?«
    Steel kniff die Augen zusammen. »Hast du mir denn überhaupt nicht zugehört?«
    »Ich muss nur noch schnell was erledigen, ehe wir fahren.« Logan ging auf die Tür zu, doch sie stellte sich ihm in den Weg.
    »Laz, hör zu, ich verstehe ja, dass es –«
    »Wirklich?« Er starrte auf sie hinunter. »Du verstehst ?«
    Ein Seufzer. »Scheiße, Mann, wir haben doch alle –«
    »Ich … Ich muss nur kurz mit Finnie reden.«
    »… und ich stelle lediglich fest, dass wir keine Maßnahmen ergreifen können, solange wir die Bedingungen und den Ort der Übergabe nicht kennen.« Superintendent Green lehnte mit dem Hintern an der Fensterbank in Finnies Büro. Er blickte auf, als Logan eintrat, und wandte sich dann wieder dem Chef des CID zu. »Jeder Plan, den wir jetzt fassen, wird irrelevant sein, sobald die Entführer sich melden.«
    »Und ich sage, es gibt

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