Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Knochensplitter

Knochensplitter

Titel: Knochensplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S MacBride
Vom Netzwerk:
straff an seiner Haut anlagen. Er trat Shuggie noch einmal, diesmal seitlich gegen das Knie, wo es den größten Schaden anrichten würde.
    Der kräftige Mann schrie.
    »Sag, dass es dir leidtut!«
    Shuggie lag nur da, gurgelte Blut und heulte.
    » SAG ES !«
    »Es tut mir leid! Es tut mir leid …« Seine Stimme klang feucht, erstickt von Schluchzern. »Was immer … was immer ich getan hab – o Gott – es tut mir leid.«
    Logan starrte ihn an. »Was immer du getan hast?« Dieses Stück Scheiße. Er trat Shuggie in den Magen, und der klappte wieder zusammen wie ein Messer.
    »Aaaaa! Bitte, es tut mir leid!«
    » DU HAST MEINE WOHNUNG ABGEFACKELT, DU DRECKIGER WICHSER !«
    »Es … Es tut mir so leid.«
    »Du hast ein Kondom durch meinen Briefschlitz geschoben, hast es mit Benzin gefüllt und das Scheißding dann angezündet!« Noch ein Tritt in den Magen. »Was denn, warst du so bekifft, dass du es vergessen hast? Samantha liegt im Koma, und du bist schuld!« Und noch mal – aller guten Dinge sind drei.
    » AAAAAAAGH !« Shuggie lag da, zitternd und nach Luft ringend. »Ich war’s nicht, bitte, ich hab nichts angezündet!«
    Logan wich ein paar Schritte zurück. »Für wie blöd hältst du mich eigentlich?«
    Der Song aus dem Ghettoblaster war zu Ende, doch gleich darauf setzten wieder die stampfenden Drums und die kreischenden Gitarren ein.
    »Ich kann nicht … Meine Hand. Wie soll ich … soll ich damit irgendwas irgendwo reinschieben?« Shuggie rollte sich zusammen, bis seine blutige Stirn sein eines unversehrtes Knie berührte. »Schau sie dir doch an. SCHAU SIE DIR AN !«
    Logan ging auf die andere Seite und sah auf den vor Dreck starrenden Verband hinunter, der Shuggies rechte Hand vollständig bedeckte. »Das heißt ja noch nicht, dass du sie nicht mehr benutzen kannst.«
    »Sie haben meine … meine Finger gehäutet.« Er hustete, und ein Sprühregen aus Blut und Zahnsplittern ging auf seine Jeans nieder.
    Logan kniete sich hinter ihn und riss Shuggies Arm zurück. Der schmuddelige Verband wurde von einer Sicherheitsnadel zusammengehalten. Logan nestelte daran herum – die drei Schichten Handschuhe machten es fast unmöglich, das Ding aufzubekommen. Aber dann hatte er es geschafft; er zog die rostfleckige Nadel heraus und wickelte den Verband ab.
    Shuggie schrie – der verdreckte Stoff klebte an dem rohen Fleisch, das in Fetzen daran hängen blieb wie Erdbeermarmelade. Es stank nach fauligem Fleisch.
    »Mein Gott …« Nur der Daumen und der Zeigefinger waren zu sehen, doch die waren eine einzige, Übelkeit erregende lila-rot-schwarze Masse, aus der die Sehnen als graue Streifen hervorblitzten. Logan wich zum Rand der Plastikplane zurück. »Warum bist du nicht ins Krankenhaus gegangen?«
    »Jeden … jeden Tag, den ich … den ich sie nicht auszahlen konnte … haben sie … haben sie mir noch einen genommen …« Der Atem entwich zischend durch die blutenden Lippen.
    Gütiger Gott.
    »Ich hab … Ich hab nichts abgefackelt.« Er gab einen Laut von sich, der fast wie ein Lachen klang. »Wie denn?«
    Logans Magen revoltierte. Sein Kopf war voller glühender Kohlen, sein Mund voller Speichel. Er wich schwankend zurück und stieß gegen die Regale.
    Er war es nicht gewesen. Shuggie war es nicht gewesen.
    Logan schluckte, würgte den bitteren Gallegeschmack herunter. Auch wenn Shuggie das Benzin nicht in das Kondom gefüllt hatte, war es trotzdem seine Schuld. Es musste Konsequenzen geben.
    »Wo sind sie? Jacob und Robert – deine Yardie-Freunde? Hast du ihnen gesagt, dass ich dir deine beschissenen Drogen nicht zurückgeben will? Hast du mir diese Kerle auf den Hals gehetzt?«
    Logans Augen brannten, er sah alles nur noch verschwommen.
    Er blinzelte. Schluckte.
    »Wo sind sie, verdammt noch mal?«
    Und Shuggie, dieses schluchzende Häufchen Elend vor ihm auf dem Boden des Lagerschuppens, sagte es ihm.
    »Oh …« Jonny Urquhart sah auf Shuggie Websters misshandelten Körper hinunter. »Also, wenn du willst, kann ich natürlich gerne … du weißt schon.« Er formte Daumen und Zeigefinger zu einer Pistole.
    »Nein.« Logan räusperte sich. »Er ist verhaftet.«
    »Bist du sicher? Weil, du hast ihn ja wirklich ganz schön zugerichtet. Was meinst du, was passiert, wenn er seine Strafe abgesessen hat, hm? Willst du wirklich, dass dir so ein mieser Junkie-Wichser nachstellt?«
    Schweigen.
    Deswegen war es ja überhaupt erst zu dieser Sauerei gekommen.
    »Weißt du was?« Urquhart ging neben Shuggie in die

Weitere Kostenlose Bücher