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Knochensplitter

Knochensplitter

Titel: Knochensplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S MacBride
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Uniformierte kamen über die Straße gerannt und hielten mit einer Hand ihre Schirmmützen fest. Logan beobachtete, wie sie den Piesler und den Bepieselten auseinanderzerrten.
    Er sah zu DC Leggett hinüber. Der hielt einen Autoschlüssel hoch.
    »Ich bin so schnell wie möglich zurück«, sagte Logan ins Telefon. »Muss nur erst noch was erledigen.«

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    »… uns bei allen unseren Hörern für die großzügigen Spenden bedanken. Ganz ehrlich – und ich sag das jetzt einfach mal im Namen von Alison und Jenny: Ihr seid fantastisch! Mit eurer Hilfe holen wir sie da raus.«
    Der beigefarbene städtische Transporter kam vor einem schäbigen Bungalow in Blackburn zum Stehen.
    » Bei mir im Studio ist Gordon Maguire von Blue-Fish-Two-Fish. Sie hören Original FM, und hier sind Alison und Jenny McGregor mit Wind Beneath My Wings …«
    Der Motor des Transporters erstarb mit einem letzten Dieselrasseln, und dann war alles still.
    DC Leggett zog den Zündschlüssel ab. »Sind Sie sicher, dass Ihr Zeuge Sie nicht verarscht hat?«
    »Nein, bin ich nicht.« Logan kletterte hinaus in den warmen Vormittag.
    Der graue Rauputz des Bungalows war mit grünen und braunen Flecken verunziert; der Vorgarten ein Dschungel aus kniehohem Gras mit leuchtend gelben Narzissen dazwischen, gesäumt von missgestalteten Sträuchern. Am Himmel dröhnte ein roter Hubschrauber, der auf dem Weg hinaus zu den Bohrinseln einen Schlenker über den Kirkhill Forest machte.
    Logan ging den Gartenpfad entlang, hob die Hand zur Türklingel und hielt dann inne. In der Einfahrt neben dem Haus parkte ein blauer Citroën vor einer Einzelgarage mit schwerem Holztor.
    Leggett schniefte. »Was is’?«
    »Edward Buchan – der Typ, der seelenruhig zugeschaut hat, wie Trisha Brown verprügelt und entführt wurde – sagte, der Entführer hätte eine blaue Limousine gefahren.«
    Er drückte auf den Klingelknopf, und irgendwo im Haus ertönte ein dumpfes Summen.
    »Ich kann mir immer noch nicht vorstellen, dass Dodgy Darren ’ne ausgewachsene Frau kidnappen würde.« Der Constable schwang die Schuhspitze durch ein Grasbüschel und köpfte dabei ein Gänseblümchen. »Sein armer alter Papa würde ’nen Anfall kriegen, wenn er wüsste, in welchem Zustand sein Häuschen jetzt ist.«
    Logan klingelte noch einmal.
    »Nette Leute, seine Eltern – haben nie verstanden, womit sie es verdient hatten, einen Kinderschänder zum Sohn zu haben.«
    Diesmal behielt Logan den Finger auf dem Knopf und ließ es einfach summen.
    »Das erste Mal war’s seine Mama, die ihn verpfiffen hat. Hatte ’nen Stapel schmutziger Fotos unter seiner Matratze gefunden, als er sechzehn war. Lauter kleine Mädchen. Nicht schön, das.«
    Die Tür wurde aufgerissen, und da stand er: Darren McInnes, die Fäuste geballt, die Zähne zusammengebissen, Speicheltropfen an den Lippen, das Haupt umflattert von gelblich grauen Strähnen. »Verpisst euch!« Sein Atem stank wie ein Aschenbecher.
    Er musste den Fernseher und das Radio voll aufgedreht haben – der Lärm war geradezu ohrenbetäubend: eine Fernsehwerbung für Zahnpasta, die gegen Jennys und Alisons Version von Wind Beneath My Wings ankämpfte.
    Komisch, dass sie durch die geschlossene Tür gar nichts gehört hatten …
    Logan hielt seinen Dienstausweis hoch. »Erinnern Sie sich an mich, Mr. McInnes?«
    McInnes trat einen Schritt zurück. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen, sein Ziegenbärtchen sträubte sich. »Ich hab’s Ihnen doch gesagt – ich bin Alison und Jenny McGregor nie begegnet !«
    »Deswegen sind wir nicht hier.«
    DC Leggett winkte ihm zu. »Wie läuft’s denn so, Darren – alles klar?«
    »Was wollen Sie denn hier?«
    Der Constable trat über die Schwelle in die Diele und zwang McInnes, noch weiter zurückzuweichen. »Sie haben doch nichts dagegen, wenn wir auf ’n schnelles Tässchen reinkommen, oder? Macht ganz schön Durst, wenn man den ganzen Tag auf registrierte Sexualstraftäter aufpassen muss.«
    »Wollt wohl bei mir schnorren, was? Dann könnt ihr euch gleich wieder verpissen. Das hier ist keine Suppenküche.«
    Leggett drängte ihn noch einmal zwei Schritte zurück, sodass Logan sich durch die Lücke zwängen und die Haustür hinter ihnen schließen konnte. Die Diele war vollgestellt mit staubigen Pappkartons, die sich zwischen den Türen bis fast zur Decke stapelten.
    »Na, na, Darren, Sie werden doch nicht etwa die Zusammenarbeit mit Ihrer Aufsichtsbehörde verweigern, hm?«
    »Sie haben kein Recht, hier

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