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Knochensplitter

Knochensplitter

Titel: Knochensplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S MacBride
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»Und Sie haben sich wirklich nie Alison und Jenny im Fernsehen angeschaut?«
    »Na ja, im Radio hab ich sie schon gehört. Wo man hinkommt, läuft ja neuerdings das bescheuerte Lied von den beiden. Dabei haben sie’s nicht mal selbst geschrieben. Coverversionen, was anderes kriegen die Leute heutzutage doch gar nicht mehr hin.«
    Logan stand auf, ging um McInnes’ Stuhl herum und baute sich drohend hinter ihm auf. Aus der Nähe roch der Mann nach ungewaschenen Haaren und altem Zigarettenrauch. »Kennen Sie jemanden, der ein kleines Mädchen verkauft?«
    »Ah.« Der dürre Mann zog ein durchscheinendes Papierchen aus der kleinen Packung und griff dann in einen Beutel Tabak. »Na ja, man hört manchmal gewisse … Gerüchte . Internet-Chatrooms, Newsgroups und so was in der Art.«
    »War da auch mal von Jenny McGregor die Rede?«
    Er arrangierte die dünnen braunen Würmchen in der Mitte des Papiers zu einer Linie und befeuchtete dann den Rand mit seiner blassgelben Zunge. »So ein Promi-Kind wie die … Hmm … Das wäre schon ein zusätzlicher Kick, nicht wahr? Zu wissen, dass alle da draußen nach ihr suchen, und dabei gehört sie ganz dir. Und du kannst alles machen, was du willst …« McInnes drehte die Zigarette zu einem festen Zylinder und knipste den überschüssigen Tabak an den Enden ab. »Können Sie sich vorstellen, was die auf dem offenen Markt wert wäre?« Er räusperte sich. »Wenn sie nicht tot wäre.«
    Logan starrte ihn an. »Sagen Sie’s mir.«
    McInnes legte die fertig gedrehte Zigarette in die Dose und zog das nächste Papierchen heraus. »Ich habe wirklich keine Ahnung. Und ehe Sie mich fragen: Jenny ist nicht mein Typ.« Er grinste und ließ dabei seine schiefen braunen Zähne sehen. »Viel zu alt.«
    Sarah Cooper (35) – Anstößiges und unzüchtiges Verhalten, Entführung, Versuchter Mord
    »Furchtbare Geschichte, das.« Sarah Cooper lehnte sich auf ihrem Stuhl nach vorne und gab dabei den Blick auf ihr üppiges, sommersprossiges Dekolletee frei. Die blaue Seidenbluse spannte sich eng über ihrem dicken Bauch und den schweren Brüsten. Ihre Wurstfinger malten einen Kreis auf ihren kurzen schwarzen Rock, mit einem Fingernagel, so scharlachrot wie ihre Lippen. »Ich kann nur ahnen, was die arme Alison jetzt durchmacht …«
    Rennie zog wieder seine Spiegelnummer ab. »Können Sie uns sagen, wo Sie letzten Mittwochabend und Donnerstagmorgen waren?«
    Sie errötete und wandte den Blick ab. Das Pink ihrer Wangen biss sich mit dem Knallorange der Haare. »Ein Kind auf diese Weise zu verlieren …«
    Logan sah auf seine Uhr. Es war schon halb zwölf, und sie hatten erst vier Personen auf der Liste vernommen. Wenn die anderen Teams auch in diesem Tempo vorankamen, würden sie noch mindestens drei weitere Tage brauchen, um die ganze Sexualstraftäter-Kartei duchzuarbeiten. Immer vorausgesetzt, dass DI Ingram und seine Heinzelmännchen sie alle ausfindig machen konnten. Und außerdem wurde es hier drin allmählich so heiß, dass sein Arm unter der Mullbinde juckte. »Sie haben Constable Rennies Frage nicht beantwortet, Ms. Cooper. Wo waren Sie in der Nacht, als Alison und Jenny entführt wurden?«
    Nicht, dass sie irgendetwas mit der Entführung zu tun gehabt haben könnte. Ihr Hintern war viel zu ausladend, um in einen Overall zu passen. Er passte ja kaum in ihren Stuhl – wenn sie zu schnell aufstand, würde sie das Ding als Powärmer mit sich herumtragen.
    »Ich war … bei einer Freundin.« Der Stuhl knarrte, als sie ihr Gewicht auf die andere Backe verlagerte.
    Logan sah sie lächelnd an. »Bei wem?«
    »Ich wüsste nicht, was Sie das an–«
    »Es ist schon okay, Sarah.« Rennie rutschte auf seinem Stuhl herum und arrangierte sich zu ihrem perfekten Spiegelbild. »Wir müssen Sie nur aus dem Kreis der Verdächtigen ausschließen. Sie wollen uns doch helfen, diejenigen zu fassen, die Jenny das angetan haben, oder?«
    Sie wurde noch röter. »Ich … Ich habe alles über die zwei gelesen, wissen Sie? Als sie in OK! diesen großen Bildbericht gebracht haben: Alison und Jenny zu Hause. So ein enges kleines Haus für so ein Riesentalent.«
    »Wir brauchen einen Namen, Ms. Cooper. Und eine Adresse.«
    »Ich kann nicht …« Sie fuhr sich mit der Hand über den Hals; Schweiß glänzte in dem tiefen Tal zwischen ihren Brüsten.
    »Wo waren Sie?«
    »Kommen Sie schon, Sarah, Sie können es uns doch sagen.«
    Wieder wischte sie sich über den Ausschnitt. »Kann ich ein Glas Wasser oder so haben? Es

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