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Knochensplitter

Knochensplitter

Titel: Knochensplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S MacBride
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nachgezogen. Offenbar hatte der Schreiber seine Handschrift verstellen wollen. »Verdammter Mist …«
    Steel rümpfte die Nase. »Und? Was steht da?«
    »Es ist ein anonymer Hinweis. Angeblich sind Alison und Jenny von einem Pädophilenring gekidnappt worden.«
    Bob drehte seinen quietschenden Stuhl herum und lugte über Logans Schulter. »Sie haben ›Pädophile‹ falsch geschrieben. Und ›gekidnappt‹ …«
    »Hier steht, sie würden Jenny versteigern – nachdem sie alle … Scheiße. Nachdem sie alle ›die Ware geprüft‹ haben. Sie werden ihre Mutter töten, sobald sie das Lösegeld haben.«
    Guthrie nickte. »Ist heute mit der Post gekommen. Finnie hat gesagt, ich soll ihn euch zeigen und ihn dann rauf ins Labor bringen.«
    Steel runzelte die Stirn, während sie ihren Keks mampfte. »Bisschen riskant, oder?«
    Logan las den Brief noch einmal. »Könnte es ein schlechter Scherz sein?«
    »Keine Ahnung.« Bob stupste den Beweismittelbeutel an. »Wenn jemand scharf auf kleine Mädchen ist, was könnte es für den Besseres geben, als die hübsche Sechsjährige aus dem Fernsehen zu vögeln? Ich kann mir lebhaft vorstellen, dass die Pädos im ganzen Land jede Folge von Britain’s Next Star aufnehmen und sich jedes Mal grün und blau wichsen, wenn sie ihren Auftritt hat.«
    Promi-Pädophilie – warum nicht? Das passte schließlich zum allgemeinen Promi-Hype … Logan gab Guthrie den Beutel zurück. »Steht sonst noch was auf dem Umschlag?«
    »Nur die Adresse. War nicht mal ’ne Briefmarke drauf – können von Glück sagen, dass er überhaupt zugestellt wurde.«
    »Na schön.« Steel parkte ihren Becher auf Doreens Schreibtisch. »Laz, setz dich mit Bucksburn in Verbindung: Die Heinzelmännchen sollen sämtliche Perverslinge antanzen lassen, mit denen sie jemals zu tun hatten. Und nicht bloß die aus der Kartei, auch die Ehemaligen. Wir fangen mit den Kinderfickern an, und anschließend versuchen wir unser Glück bei den Vergewaltigern. Und lass dich nicht mit faulen Ausreden abwimmeln, ich –«
    »Wieso sollten Vergewaltiger –«
    »Wenn einer noch nie als Kifi verknackt wurde, heißt das noch lange nicht, dass er nicht darauf abfährt. Wir können es uns nun mal nicht immer aussuchen, womit wir die dreckigen Widerlinge letztlich drankriegen.«
    Logan klatschte den Stapel zusammengehefteter Bögen auf DI Steels Schreibtisch. »Dreihundertneununddreißig Sexualstraftäter mit Wohnsitz in der Region North-East. Hier sind sie nach ihren Vergehen gruppiert und nach der Nähe zu Alison McGregors Haus sortiert.«
    Steel tippte mit einem nikotinverfärbten Finger auf den Stoß. »Sind das alle?«
    »Alle aus der Kartei. Ingram sagt, die anderen lässt er noch bis Dienstschluss zusammenstellen.«
    »Leck mich, das sind aber ein Haufen Perverse …«
    »Wir können sie nicht alle nach Bucksburn oder ins Präsidium holen – früher oder später würde das irgendjemand spitzkriegen und die Presse informieren, deshalb habe ich ein paar Zimmer im Munro House Hotel angemietet. Ich hab denen erzählt, dass wir Bewerbungsgespräche für Hilfspolizisten führen; sie gewähren uns sogar einen Rabatt auf den Preis für Firmenkunden. Wenn wir da innerhalb von ein paar Tagen dreihundert oder mehr Leute rankarren, wird niemand stutzig werden.«
    Sie kniff ein Auge zu und blätterte die Ausdrucke durch. »Schön, dann gehst du jetzt zu Gary vom Empfang; ich will –«
    »Zwölfer-Team, alle für Vernehmungen zugelassen, sechs Videokameras und ein neutraler Minibus. Wartet alles nur noch auf dein Kommando.«
    Es war einen Moment still.
    »Du weißt schon, dass man sich als Streber nicht gerade beliebt macht?«
    Das Hotel war ein riesiger viktorianischer Prunkbau im Pseudo-Scots-Baronial-Stil – ein abweisender Granitklotz mit Türmchen, Erkerfenstern und Treppengiebeln –, nur fünf Gehminuten von der Polizeiwache Bucksburn entfernt, wo das Dezernat Täterbegleitung untergebracht war.
    Steel stapfte die ausladende graue Treppe hinauf, vorbei an zwei steinernen Löwen. »Wie viele nehmen wir uns vor?«
    Logan sah auf der Liste nach. »So viele, wie wir schaffen. DI Ingrams Leute bringen sie ab halb zehn vorbei.«
    »Alles Kifis?«
    »Gemischt. Ich habe ihm gesagt, er soll sie danach sortieren, wie weit ihre Wohnung von Alison McGregors Haus entfernt ist.«
    Der zivile Minibus kam auf den Parkplatz gehoppelt. Ein grimmig dreinschauender Rennie kämpfte mit dem Lenkrad. Mit einem Ruck kam der Wagen zum Stehen, und unter den

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