Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Knochensplitter

Knochensplitter

Titel: Knochensplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S MacBride
Vom Netzwerk:
Backwaren breitete sich im Raum aus. »Greift zu, solange sie noch heiß sind.«
    Steel schnupperte. »Sie haben sich aber Zeit gelassen.«
    Der Karton wurde auf dem Tisch abgestellt. »Vierzehnmal Steak, sechsmal Hackfleisch, viermal Macaroni, vier Käse-Zwiebel-Pasties und ein Dutzend Sausage Rolls.«
    »Wo ist mein Wechselgeld?«
    »Und ungefähr eine Million Tütchen Tomatensauce.« Guthrie schob eine Hand in die Hosentasche und fischte einen Berg Münzen heraus, die klirrend auf dem Tisch landeten.
    Das Vernehmungsteam drängte sich um den Karton, alle griffen nach den fettfleckigen Papiertüten, inspizierten den Inhalt und reichten weiter, was sie nicht mochten.
    Logan rieb sich mit den Fingerspitzen die Augenlider und versuchte den Schlaf wegzumassieren. »Jede Menge Gerüchte darüber, dass Jenny für einen bestimmten Preis zu haben sei, aber niemand weiß, wer der Verkäufer ist. Oder sie wollen es nicht sagen.«
    Rennie kam mit zwei Papiertüten auf ihn zu. Das grün-gelbe Logo von Chalmers of Bucksburn war schon leicht durchscheinend. »Macaroni Pie oder Cheese and Onion Pasty?«
    »Cheese and Onion.« Er nahm die Tüte, die Rennie ihm hinhielt, und krempelte sie als behelfsmäßige Serviette um die goldgelbe Blätterteigpastete herum. »Ich meine, was sollen wir denn machen? Niemand wird die Hand heben und eine Entführung und einen Mord gestehen, oder?«
    Steel zuckte mit den Achseln, nahm einen vorsichtigen Bissen von ihrer Pastete und kaute. »Wart’s ab, Laz. Wir haben noch eine Menge Perverse in der Warteschleife.«
    »Ja, und bei dem Tempo, das wir vorlegen, werden wir dafür mindestens dreieinhalb Tage brauchen.«
    »Oh.« Sie starrte eine Weile in das Loch in ihrer Pastete, dann riss sie ein Tütchen Tomatensauce auf und spritzte den Inhalt hinein.
    Logan runzelte die Stirn. »Es sei denn, wir lassen die Spätschicht ein paar übernehmen?«
    Ein Nicken. »Klär’s mit Bell. Je eher wir eine Erfolgsmeldung kriegen, desto besser.«
    »Warst du schon am Tatort?« Die herzhafte Füllung der Blätterteigpastete war so heiß, dass er sich fast den Mund verbrannte. Er kaute und wischte sich die Brösel von den Fingern. »Ich dachte, wir könnten nachher mal vorbeischauen. Um ein Gefühl für die Umgebung zu bekommen.«
    Eine pausbäckige Polizistin steckte den Kopf durch die Tür des Besprechungsraums. »Chefin?« Sie winkte DI Steel zu. »Die nächste Busladung ist gerade unten angekommen – soll ich sie in die Zimmer bringen, oder lassen wir sie noch ein bisschen schmoren?«
    »Ach, die können mich mal, wir essen noch.« Steel biss in ihre Pastete, wobei die ganze Tomatensauce, die sie so sorgfältig hineingedrückt hatte, wieder herausspritzte wie Blut aus einer Arterie und auf ihrer Hand landete. »Mistkacke …« Sie leckte sich das Handgelenk. »Wo sind die Servietten?«
    »Ich meine, die müssen doch das Haus vor der Entführung ausgecheckt haben – sie sind schließlich schnurstracks in Jennys Zimmer gegangen und –« Logan fluchte – sein Handy klingelte. Er fischte es mit fettigen Fingern aus der Tasche und sah auf das Display: » UNBEKANNT «.
    »Hallo?«
    » Hallo? «
    »Wer ist –«
    »Hallo? Können Sie mich hören?« Doc Fraser tippte offenbar auf den Tasten seines eigenen Telefons herum, denn Logan vernahm eine Reihe von Piepstönen. Und dann: » Logan? Sind Sie noch da? Ich habe gerade die Ergebnisse des Blutscreenings reinbekommen. Ich dachte mir, Sie wollen es vielleicht hören, ehe ich Finnie und die anderen Wichser informiere.«
    Logan machte den Mund auf und wieder zu. »Äh, Doc, sind Sie sicher, dass Sie –«
    »Jetzt sperren Sie die Ohren auf: Wir haben jede Vene in diesem Zeh ausgekratzt, um an Blutzellen zu gelangen, und haben Spuren von Morphinen gefunden. Das Fettgewebe enthielt eine winzige Menge Thiopental. Und ich meine eine ganz, ganz winzige Menge. Wir können von Glück sagen, dass wir das Zeug überhaupt entdeckt haben.«
    Logan zog sein Notizbuch aus der Tasche, klemmte das Telefon zwischen Ohr und Schulter und schrieb mit. »Möchten Sie eine Vermutung riskieren?«
    » Ihr Kerle lernt doch nie dazu, wie? Also, wenn es unbedingt sein muss – aber das ist wirklich nur eine Vermutung –, würde ich sagen, dass sie ihr Morphium verabreicht haben, um sie ruhigzustellen. Um sie gefügig zu machen. Es eignet sich sehr gut als Sedativum. Thiopental dagegen ist ein verbreitetes Anästhetikum. Sie hatten wahrscheinlich geplant, das Mädchen zu betäuben, ehe sie ihr

Weitere Kostenlose Bücher