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Knochensplitter

Knochensplitter

Titel: Knochensplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S MacBride
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Fahrgästen wurden vereinzelte Bravorufe laut.
    »Na gut.« Steel schob die schwere Eichentür auf und platzte in die Rezeption, mit Logan im Schlepptau.
    Der Teppichboden im Munro hatte ein dezentes blaues Tartanmuster, mit einem verblichenen, abgetretenen Streifen, der vom Eingang ins düstere Innere des Gebäudes führte. Die Wände waren holzgetäfelt und mit Aquarellen von Berglandschaften in schweren Goldrahmen geschmückt. Ein ausgestopfter Hirschkopf über der Rezeption starrte mit leicht verwundertem Ausdruck auf Logan und Steel herab.
    »Kann ich Ihnen behilflich sein?« Ein Mann in einem anthrazitgrauen Anzug war an Steels Seite aufgetaucht. Er stand ein wenig gebeugt und x-beinig da, als ob seine Unterhose schreckliche Dinge mit seiner Männlichkeit anstellte.
    Logan zückte seinen Dienstausweis. »Ich hatte angerufen – wir wollten hier einige Bewerbungsgespräche durchführen.«
    »Ah ja, natürlich – die Hilfspolizisten.« Der Mann verschränkte die Hände vor der Brust. »Ihre zwölf Zimmer müssten in Kürze fertig sein, aber ich war so frei, zusätzlich im Crianlarich-Konferenzraum eine Operationsbasis einzurichten. Tee, Kaffee und Gebäck dürften schon bereitstehen – geht selbstverständlich alles aufs Haus.«
    Steel legte dem Portier den Arm um die Schulter und lächelte ihn an. »Wenn Sie noch ein paar Steak Pies und eine Flasche Macallan drauflegen, kann es sein, dass Sie mich gar nicht mehr loswerden.«
    Frank Baker (24) – Exhibitionistische Handlungen, Anstößiges und unzüchtiges Verhalten
    »Ich sehe wirklich nicht ein, inwiefern das mich betrifft, Mr. …?«
    » Sergeant McRae.«
    »Ah …« Frank Baker schlug die Beine übereinander, vergewisserte sich, dass die Bügelfalte seiner hellbraunen Chinohose absolut gerade war, und tat dann das Gleiche mit dem Scheitel in seinem fluffigen braunen Haupthaar. »Nun, Sergeant, Sie müssen nämlich wissen, dass ich der Dame noch nie begegnet –«
    »Sie wohnen in derselben Straße.« Detective Constable Rennie schlug die Beine übereinander und fuhr sich ebenfalls durch die Haare. Kleine Hautschuppen rieselten von seiner Nase und seiner Stirn herab, deren Haut im Sonnenlicht glänzte. »Es muss Ihnen doch klar sein, warum wir uns mit Ihnen unterhalten wollen, Frank.«
    »Tja, nun …« Er räusperte sich, dann ging sein Blick zu der kleinen Videokamera, die auf einem billigen Stativ in der Ecke montiert war. »Das Ganze ist wirklich nur ein alberner Irrtum, verstehen Sie? Es war ein Missverständnis, ich sollte eigentlich gar nicht in der Kartei sein, ich bin nur –«
    »Sie haben sich rein zufällig am Zaun einer Grundschule entblößt?« Logan konsultierte die Notizen auf seinem Klemmbrett. »Und dann noch einmal am Ententeich im Duthie Park.«
    »Also …«
    »Und dann haben Sie im Hazlehead Park einen kleinen Jungen dazu zu überreden versucht, mit Ihnen in die Toilette zu kommen, nicht wahr, Mr. Baker?«
    Frank Bakers Wangen verfärbten sich feuerrot. Dann reckte er das Kinn. »Ich sehe nicht ein, wieso mich das zu einem Kidnapper machen soll!«
    Rennie beugte sich vor und tätschelte Baker das Knie. »Ist schon okay, Frank, niemand behauptet, dass Sie irgendjemanden entführt hätten, wir –«
    »Sie haben mich von der Arbeit weggezerrt, um mich hierherzubringen, verstehen Sie? Zwei haarige Gorillas von Polizisten, in meinem Betrieb!«
    Logan sah auf seinem Notizzettel nach. »Hier steht, Sie seien Schweißer?«
    »Sie sind in meinen Betrieb gekommen.« Er stellte die Beine gerade und schlug sie dann andersherum übereinander, und dann zelebrierte er noch einmal ganz akribisch die Prozedur mit der Bügelfalte. »Dort weiß niemand von … von meinem Missverständnis. Und ich würde mir wünschen, dass es so bleibt.«
    » Schweißer? « Irgendwie fiel es schwer, sich den affektierten Softie, der hier vor ihnen saß, mit seinem Ordnungsfimmel und seinen langen, sauber gescheitelten Haaren bei einer so schmuddeligen Arbeit vorzustellen.
    »Sie hatten nicht das Recht, mich in einen Streifenwagen zu verfrachten wie irgendeinen Kriminellen.« Baker bürstete sich ein imaginäres Staubkörnchen vom Ärmel. »Ich weiß, was Sie denken, und Sie liegen falsch. Ich würde niemals ein kleines Mädchen anrühren. Die sind nicht …« Er schauderte ein wenig. »Ich habe nie auch nur mit ihr gesprochen. Oder mit ihrer Mutter. Ich würde die beiden nicht mal erkennen, wenn ich ihnen auf der Straße begegnete.«
    Rennie stellte das übergeschlagene

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