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Knochensplitter

Knochensplitter

Titel: Knochensplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S MacBride
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Gefühl nicht, wenn ich … Ich …« Er runzelte die Stirn und starrte eine Weile vor sich hin. »Ich will nicht mehr so sein . Da drin …« Er schlug sich mit einer knochigen Hand an die Brust. »Verstehen Sie?«
    Nicht so ganz.
    Logan nickte. »Nun ja, wenn Sie sich sicher sind. Und Ihnen ist ganz bestimmt nichts über die McGregors zu Ohren gekommen?«
    »Es ist, als wäre da ein großes Loch in mir drin.«
    »Okay …«
    Brian Canter (41) – Versuchte Kindesentführung, Besitz anstößiger Bilder von Kindern, Versuchte Strafvereitelung
    »Es tut mir leid, wenn ich dadurch als unsympathischer Mensch rüberkomme.« Canter leckte sich die Lippen – es war, als sähe man eine Scheibe rohe Leber über ein Gummiband gleiten. »Aber mein Therapeut sagt, wenn ich jemals geheilt werden will, muss ich offen zu dem stehen, was ich bin.«
    Rennie räusperte sich. »Sie sagen also, wenn Sie die Gelegenheit hätten –«
    »Dann würde ich Jenny McGregor an einen Tisch fesseln und sie durchvögeln, bis es sie zerreißt, ja. Vielleicht würde ich sie sogar zwingen, es ihrer Mutter mit der Zunge zu besorgen. Nicht wahr – so als flotter Dreier?« Und das alles kam in einem Ton, in dem andere Leute allenfalls eine Pizza bestellten. »Wahrscheinlich würde ich es auch filmen. Sie wissen schon, um länger was davon zu haben. Ich meine, ich würde sie nicht töten oder so – macht ja keinen Spaß, wenn sie dabei nicht zappeln.«
    Schweigen.
    »… Okay …« Rennie sah Logan an; sein Adamsapfel hüpfte wild auf und ab. »Ähm, Chef?«
    »Wie oft sind Sie bei Ihrem Therapeuten, Mr. Canter?«
    Die dunkelviolette Zunge wanderte wieder über die dünnen roten Lippen. »Alle vierzehn Tage?«
    »Ah ja. Verstehe …« Logan nickte, notierte »Sofortige 24-Stunden-Überwachung erforderlich!!!« auf das Formular, das in seinem Klemmbrett steckte, und unterstrich die Worte dreimal.

14
    Logan kletterte hinaus in den sonnigen Abend und schlug die Autotür zu. Er schloss ab und folgte Steel über die Straße zum Haus der McGregors.
    Es mussten dreißig oder vierzig Leute sein, die da am Gartenzaun Wache hielten. Männer, Frauen, Kinder; alle angezogen, als wären sie nur mal eben für einen kleinen Abendspaziergang vor die Tür gegangen, um die Sonne zu genießen. Auf der anderen Straßenseite bereitete gerade ein Fernsehteam eine Übertragung vor – wahrscheinlich rechtzeitig für die nächste Nachrichtensendung.
    Steel bahnte sich einen Weg durch das Minenfeld aus Supermarkt-Blumensträußen und Teddybären zum Gartentor.
    Die Menge drehte sich zu ihr um und starrte ihr nach, als sie den Riegel hob und hindurchmarschierte.
    Ein uniformierter Constable saß auf der obersten Treppenstufe und las den Aberdeen Examiner , während die kahle Stelle auf seinem Kopf sich in der Abendsonne tomatenrot verfärbte. Er blickte auf, als Steel und Logan auf ihn zustapften. »He, ich sag’s Ihnen nicht noch einmal – bleiben Sie gefälligst hinter der verdammten …« Dann sprang er hastig auf, versteckte die Zeitung hinter seinem Rücken und bückte sich noch einmal, um seine Schirmmütze aufzuklauben und sie sich auf den Kopf zu drücken. »’tschuldigung, Chefin. Dachte, es wäre schon wieder dieses Journalistenpack. Die Mistkerle versuchen schon die ganze Woche, an uns vorbeizukommen.« Er wies mit dem Daumen über die Schulter. »Wollen Sie rein?«
    »Nein, Gardner, ich will nur ein paar Stunden wie ein Dödel hier rumstehen. Machen Sie die verdammte Tür auf!«
    Constable Gardners Wangen erglühten knallpink. »Jawohl, Chefin.«
    »Vollpfosten.« Steel wartete, bis er die Tür aufgerissen hatte, und schob sich an ihm vorbei. »Und wir bezahlen Sie auch nicht dafür, dass Sie auf Ihrem Arsch sitzen und Zeitung lesen. Versuchen Sie doch wenigstens, wie ein verdammter Polizeibeamter auszusehen!«
    »Tut mir leid, Chefin …«
    Logan wartete, bis sie beide im Haus waren und die Tür hinter ihnen ins Schloss gefallen war. »War das nicht ein bisschen streng?«
    »Laz, was meinst du, was passiert, wenn er immer noch da hockt, nachdem diese Bagage von Channel Four ihre Kameras eingeschaltet hat? ›Bobbys machen sich faulen Lenz, während Jagd nach Jennys Mörder läuft.‹ Finnie wird begeistert sein.« Sie zog ihre Hose stramm. »Und außerdem ist Gardner der Arsch, der vor ein paar Wochen eine Todesnachricht im falschen Haus überbracht hat. Wenn einer es verdient hat, dann er.«
    Der Hausflur sah mehr oder weniger genauso aus wie in dem Video,

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