Knochensplitter
Namen verdeckte. »Du bist der, der die Razzia bei Billy gemacht hat, stimmt’s? Ihr habt Ricky mitgenommen und ihn bei Mum abgegeben?«
»Was hat das damit zu tun?«
Sie befeuchtete ihre bleichen, rissigen Lippen. »Ihr habt den ganzen Stoff mitgenommen, stimmt’s?«
»Wir –«
»Du hast ihn noch, stimmt’s? Ich meine, irgendwo, wo du rankommen kannst?«
»Trisha – hören Sie mir zu. Wer hat meinen Namen auf Sie geschrieben?«
»Du musst ihn mir nämlich zurückgeben. Alles, was du hast.«
»Vergessen Sie’s.« Logan schlug die Klappe zu.
»Nein, du musst ! Die Typen, von denen Shuggie den Stoff hat, wollen ihr Geld – wenn wir ihn nicht verkauft haben, müssen wir ihn zurückgeben!«
Logan öffnete die Klappe wieder. »Ihr habt sechs Päckchen Heroin und einen Koffer voll Mephedron in Kommission genommen?«
»Wenn wir das Geld nicht zusammenkriegen, machen sie ihn fertig …« Sie trat näher an die Luke heran, und ihr säuerlicher Atem schlug Logan ins Gesicht. »Was ist, wenn sie noch mal kommen, um sich an mir und Ricky zu rächen? Er ist doch noch ein kleines Kind.«
»Folgender Deal: Sie nennen uns Ihre Lieferanten, Shuggie stellt sich und gesteht die Drogendelikte, und ich sorge dafür, dass Sie und Ihr kleiner Junge Polizeischutz bekommen.«
Trisha sah einen Moment lang weg. Und als sie sich wieder zu ihm umdrehte, machte sie einen Schmollmund. Sie steckte sich einen Finger in den Mund, schob ihre andere Hand unter ihr Top und rieb ihre schrumpelige Brust. »Wie wär’s, wenn du den Stoff rausrückst, dann kannst du alles von mir haben, was du willst – okay? Ich mache alles. So grob, wie du’s nur magst. Du kannst auch deine Kumpels mitbringen, wenn du willst?«
Logan wich von der Luke zurück. »Lieber nicht.«
»Ich wette, so ein starker Kerl wie du könnte mir einen Orgasmus nach dem anderen verschaffen. Mmmmmmh … O ja. Ich mach’s dir total versaut –«
Logan knallte die Luke zu, solange Trisha noch die Einzige war, die hier nach Kotze stank.
Davey »English« Robertson alias Daniel Roberts (69) – V ergewaltigung, Sexuelle Nötigung, Versuchter Mord
»… und deshalb konnt’ ich ja gar nix dafür, versteh’n Sie? Der Scheißtyp is’ in der Dusche auf mich los, mit so ’nem Ständer – was sollt’ ich denn machen? Mich bücken und die Arschbacken spreizen? Ich bin doch nich’ blöd.«
Davey Robertson straffte die Schultern unter der zerschlissenen Anzugsjacke und reckte das mit grauen Stoppeln übersäte Kinn. »Hat die dreckige Schwuchtel sich selber zuzuschreiben!«
Logan unterdrückte ein Gähnen. Mann, war das heiß hier. Selbst bei offenem Fenster war das Hotelzimmer der reinste Backofen. Er rieb sich die Augen. »Können wir bitte beim Thema –«
»Und noch was – wie kommt ihr eigentlich drauf, dass ich nix Besseres zu tun hätt’, als hier mit euch Däumchen zu drehen? Ist schließlich Samstagvormittag, da sollt’ ich mich eigentlich schon aufs Spiel vorbereiten.«
»Alison und Jenny McGregor, Mr. Robertson. Haben Sie –«
»Ich hab ihren Mann im Fernsehen geseh’n, nachdem dieser turbantragende Schwanzlutscher ihn in die Luft gejagt hatte. Is’ ’ne Schande, echt, mit diesen Sprengfallen … Jeder Vollidiot bastelt heutzutage seine eigenen Bomben aus Waschmittel und Knetgummi. Wofür geben die eigentlich Millionen für Panzer aus, wenn schon jeder Depp mit dem Zeug, das er unter seiner Spüle findet, Löcher in die Scheißdinger jagen kann? Sollen das ganze Moslempack mit Atombomben zuschmeißen, dann wär’ endlich Ruhe im Karton.«
Logan schlug mit der flachen Hand auf die Stuhllehne. »Zum letzten Mal – kennen Sie Alison und Jenny McGregor persönlich, oder kennen Sie sie nicht?«
Robertsons Kinn schnellte wieder in die Höhe. »Ich bin kein junger Mann mehr, Bürschchen, aber ich kann Ihnen immer noch ’n Arschtritt versetzen, dass Sie von hier bis Rhynie und zurück fliegen!«
Logan rieb sich die Handfläche – beide Narben brannten und pochten wie Schnittwunden, in die man Tabasco gerieben hatte. Er biss die Zähne zusammen. »Beantworten Sie einfach nur die Frage, Mr. Robertson, dann können wir alle gehen.«
»Ich hab die zwei bei diesem Bürgerdings gesehen, das die Stadt für den Besuch von diesen Franzmännern organisiert hat. Hab sogar ’n bisschen mit den beiden plaudern können, und ich sag’s Ihnen: Alison, die war zu allen nett. Anders als diese hochnäsigen Weiber, die man sonst so im Fernsehen sieht. Gar nich’
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