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Knochenzeichen

Knochenzeichen

Titel: Knochenzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kylie Brant
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Einrichtung für sie …« Sie hielt inne und rieb sich die schmerzende Stelle zwischen den Augen. »Wahrscheinlich am besten irgendwo im Osten. In der Nähe von dort, wo ich wohne.« An einem Ort, wo sie von Berufs wegen nur selten anzutreffen war.
    »Darüber brauchst du dir jetzt nicht den Kopf zu zerbrechen.« Kristy musterte sie mit verschlagener Miene. »Wenn ich dir sagen würde, dass ich einen Flachmann in der Handtasche habe, würdest du dann einen kräftigen Schluck nehmen?«
    »Bitte sag, dass das ein Witz ist.«
    »Natürlich.« Doch Kristys Tonfall war alles andere als überzeugend.
    Cait dachte geschlagene drei Sekunden darüber nach, ehe sie zu dem Schluss kam, dass Kristys mutmaßliche Pichelei ein Thema war, das sie heute nicht anschneiden wollte. Es war schon anstrengend genug, sich auf die Arbeit zu konzentrieren. Ihre Gedanken zu ordnen.
    »Hast du regelmäßig nach den zuletzt gefundenen Knochen geschaut?« Kristy folgte ihr zu der Bahre, auf der sie lagen.
    »Es wird allmählich, aber etwa einen Tag werden sie noch brauchen, bis sie ganz trocken sind.«
    Nach kurzer Begutachtung war Cait geneigt, ihr zuzustimmen. »Man kann nicht sagen, wie lange sie in der Quelle gelegen haben, aber ich vermute mal, kürzer als drei Wochen. Und ich muss unbedingt so bald wie möglich Daten erheben, damit ich sie mit in jüngerer Zeit vermissten Personen abgleichen kann.«
    Kristy sah zweifelnd auf die Knochen hinab. »Nachdem sie derart mit Wasser vollgesogen waren, werden sie nicht im allerbesten Zustand sein.«
    »Natürlich lassen sie sich leicht biegen und brechen«, räumte Cait ein. »Also müssen wir besonders vorsichtig mit ihnen umgehen.« Doch fürs Erste war das reine Theorie, denn die Knochen hinterließen nach wie vor feuchte Flecken auf den Zeitungspolstern unter ihnen, da noch immer Wasser aus ihnen rann.
    »Ach, das hätte ich fast vergessen.« Die winzige Blondine huschte zum Schreibtisch, zog einen Aktendeckel aus einem Plastikständer und drückte ihn Cait in die Hand. »Das lag im Ausgabeschacht des Faxgeräts, als ich heute Morgen gekommen bin.«
    Cait klappte den Aktendeckel auf und fand darin eine Abschrift von Bentleys Kreditkartenabrechnungen aus dem Jahr vor seinem Verschwinden, versehen mit einer handschriftlichen Notiz von Cross.
    Bruder bestätigt, dass WB Giants-Fan und Wildwasserfahrer war. Faxe DNA-Profil, sobald ich es habe.
    Das Motel auf der Abrechnung kannte sie sogar. Es war ein schickes Etablissement am Highway 126, vier oder fünf Meilen außerhalb von McKenzie Bridge. Abgesehen von Tankstellenrechnungen, gab es keine weiteren Abbuchungen von Firmen aus der Gegend.
    Ganz egal, was Sheriff Andrews auch gesagt hatte, falls William Bentley das Opfer war, das sie hier vor sich hatten, dann war Sharper definitiv entlastet. Wenn es sein musste, konnte sie Raiker auch um ein Dokument über die Daten von Sharpers Urlauben während seiner Armeezeit bitten. Doch Cait war fest davon überzeugt, dass sie nicht mit dem Zeitraum zusammenfielen, in dem Bentley vor Jahren in der Gegend gewesen war.
    Sie redete sich ein, es sei keine Erleichterung, was sie bei dem Gedanken empfand. Und nach dem gestrigen Abend fand sie beinahe, er hätte es verdient, wenn Sheriff Andrews noch einmal auf ihn losginge.
    Doch es war nicht sein Ärger mit Andrews, der sie bis zum Morgengrauen wach gehalten hatte. Wieder und wieder war sie im Geist die Fakten durchgegangen, bis ihre Gedanken umherrasten wie eine Ratte im Labyrinth. Doch sie hatte keinen Fehler gemacht. Sie hatte nur ihre Arbeit getan, als sie Raiker gebeten hatte, in Zachs Akten zu schauen, und sie hatte nicht mehr angefordert, als sie unbedingt brauchte. Und es gehörte auch zu ihrem Job, diese Erkenntnisse mit Andrews zu teilen. Dafür würde sie sich nicht entschuldigen.
    Sie lehnte es auch ab, sich schuldig zu fühlen, weil er ihr nicht glaubte. Sie trug ohnehin schon alle Schuld, die sie tragen konnte, auch ohne sich das noch zusätzlich aufzuhalsen.
    Doch das zu wissen – und zu akzeptieren – half nicht gegen den Kloß in ihrer Brust.
    »Ich habe gestern noch ein paar Recherchen angestellt, nachdem ich mit den Farbproben durch war. Super Leistung übrigens, das mit dem Treffer«, tönte Kristy in einer miesen Imitation von Caits Stimme. Sie riss theatralisch die Augen auf und legte sich eine Hand auf die Brust. »Oh, vielen Dank, Cait. Ich fand auch, dass ich das in Rekordzeit hingekriegt habe.« Sie senkte die Stimme wieder um eine

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