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Knochenzeichen

Knochenzeichen

Titel: Knochenzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kylie Brant
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Normalerweise empfand er das als Vorzug an einer Frau. Nun musste er verärgert feststellen, dass er sich ziemlich stark für das interessierte, was sie nicht sagte. Doch das war irgendwie auch ganz normal, nachdem er derjenige gewesen war, der die Leichen gefunden hatte.
    Erst Monas Aussage hatte ihn darauf hingewiesen, dass Cait sich für die heißen Quellen interessierte. Doch er konnte sich einfach keinen Reim darauf machen, warum.
    »Die Sheriffbehörde hält die ganze Sache ziemlich unter Verschluss.« Es sei denn, man kannte Tony Gibbs, der allabendlich im Ketcher’s bei Bier und Billard hemmungslos sein Wissen zum Besten gab. Zach wusste zwar nur allzu gut, dass er nicht alles glauben durfte, was er von Deputy Gibbs aufschnappte, doch er vermutete, dass Andrews einen Anfall bekäme, wenn sie wüsste, dass sie eine undichte Stelle in ihren Reihen hatte.
    Er fuhr in eine freie Parklücke und stellte den Motor aus. »Der Punkt ist, dass die Medien hier überall herumschwirren, seit die Knochen aus der Höhle geholt wurden. Andrews sagt ihnen nicht viel, also schnüffeln sie in McKenzie Bridge, Blue River und so gut wie jedem anderen Ort in der Nähe herum, um Klatsch und Tratsch zu sammeln. Wenn es an Fakten fehlt, schießen die Spekulationen regelmäßig ins Kraut. Ich hätte gedacht, sie würden dem wenigstens zum Teil einen Riegel vorschieben, indem sie ein bisschen mehr Informationen rauslassen.«
    Cait runzelte leicht die Stirn. »Sheriff Andrews muss die Presse im Zaum halten«, sagte sie nur. »Wahrscheinlich wartet sie, bis mehr Details gesichert sind, ehe sie entscheidet, was sie der Öffentlichkeit preisgibt.«
    Und was sie nicht preisgibt. Zach wusste, wie das Spielchen lief. Er stieg aus dem Wagen und schlug die Tür zu. Wartete, dass Cait es ihm gleichtat, ehe er die Zentralverriegelung betätigte. Natürlich hielten sie etwas zurück, vielleicht etwas, das nur der Mörder wissen konnte. Spielten Katz und Maus mit dem Täter, bis sie ihn in eine Ecke gedrängt hatten.
    Mit ihm hatte das nichts zu tun. Auch nicht mit seiner Firma in Eugene. Es sei denn, er rechnete die Tatsache mit ein, dass er viel zu viel Zeit nicht dort sein konnte, weil er Andrews’ Auftrag erfüllen musste.
    Und mehr Zeit, als ihm guttat, in Cait Flemings Gegenwart verbrachte.
    Er nickte dem Paar zu, das auf sein neben dem Trailblazer geparktes Auto zuging. Die Frau rammte ihrem Partner unsanft den Ellbogen in die Seite, da er Cait so ausgiebig anstarrte, dass er beinahe gegen den Kotflügel seines Wagens gelaufen wäre. Als er verstohlen einen Blick auf die Frau an seiner Seite warf, sah Zach, dass sie den Kopf gesenkt hielt und scheinbar gedankenverloren schon wieder in die Bodenkarten vertieft war.
    Bei dem Gedanken hätte er beinahe höhnisch aufgelacht. Es war ausgeschlossen, dass eine Frau wie sie, die einst professionell für die Kameras posiert hatte, sich der Wirkung, die sie auf andere hatte, nicht bewusst war. Vor allem auf Männer. Wenn die Leute hier in der Gegend sie öfter zu Gesicht bekamen, wären die auf dem Castle Rock gefundenen Knochen nicht mehr die einzige Quelle für Gerede. Und da er während der Dauer der Ermittlungen an sie gefesselt war, hieß das, dass auch er zwangsläufig in das Gerede mit einbezogen würde.
    Missmutig verzog er über diese Aussicht das Gesicht. Wie er schon gesagt hatte: Sie bedeutete Ärger. »Zu den Quellen geht es hier lang.« Ungeduldig blieb er stehen, als sie in seine Richtung abbog.
    »Wie groß ist das Gelände hier?«
    »Gil und Mona haben mehr als achtzehn Hektar Gartenanlagen.« Sowie sie bei ihm angelangt war, marschierte er in raschem Tempo weiter und machte eine Geste zu dem Gelände hin, das Jim stets in perfekt gepflegtem Zustand hielt. »Und es gibt ungefähr fünf oder sechs Meilen Wanderwege.«
    »Und auf allen Seiten um uns herum ist der Willamette National Forest.« Das Rauschen des McKenzie wurde lauter, je näher sie kamen, doch man konnte den Fluss nur gelegentlich durch das dicht bewaldete Gebiet an seinem Ufer aufblitzen sehen. »Schöner Ort für einen ruhigen Urlaub.«
    »Sie sind ganz gut im Geschäft.« Er zog die Einsamkeit von Whispering Pines jederzeit einer Anlage wie dieser hier vor, wo es von gestressten Touristen auf der Flucht vor dem Stadtleben wimmelte. Aber für diejenigen, die keinen Zugang zu ihrem eigenen irdischen Paradies hatten, war das hier natürlich ein netter kleiner Ersatz.
    »Es gibt Zimmer im Haupthaus, ein paar Blockhütten

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