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Knochenzeichen

Knochenzeichen

Titel: Knochenzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kylie Brant
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Barnes’ Schweigen waren ihr Antwort genug. »Na ja, ich kann auch einfach anrufen und nachfragen. Wenn wir Glück haben, bekommen wir eine Landkarte mit Analysen von Bodenproben aus dem ganzen County.« Ein hoher Schwefelgehalt war in Gebieten mit saurem Boden am wahrscheinlichsten, und der müsste ja auf den Karten der Naturschutzbehörde angegeben sein.
    »Und dann was?«, wollte Barnes wissen. »Es gibt überall in der Gegend, ja in ganz Oregon kleinere Quellen auf Privatgrund. Selbst wenn wir zu jedem Grundstück mit der richtigen Bodenzusammensetzung Zugang bekämen, wonach sollen wir denn suchen?«
    »Zuerst einmal suchen wir nach den fehlenden Knochen.« Cait ging um die nächstgelegene Bahre herum und stellte sich ans Kopfende der dritten. »Zum Beispiel fehlen bei diesen Überresten etliche der kleinen Knochen jeder Hand und ein paar von den Zehen. Möglich, dass die Käfer sie zerstört haben. Ebenfalls möglich, dass sie verloren gegangen sind, als der Täter die Überreste in die Müllsäcke gestopft hat. Wenn wir den Tatort der Morde finden, stehen die Chancen gut, dass wir auch den Täter finden.«
    Barnes sah immer noch nicht überzeugt aus. »Wissen Sie, wie lange es dauern wird, sämtliche Quellen in diesem Teil von Oregon zu überprüfen? Und zu den Quellen auf Privatgrund bekommen wir ohne Durchsuchungsbefehl keinen Zutritt, und für einen solchen haben wir keinen Grund.«
    Von seiner Skepsis ungerührt, wandte sich Cait an Sheriff Andrews. »Wir müssen ja nicht den ganzen Staat abdecken oder auch nur das ganze County. Wir beginnen in dem Gebiet, das dem Fundort der Knochen am nächsten liegt, legen ein Raster ringsum und arbeiten uns anhand dessen immer weiter nach außen voran. Viele der privaten Hausbesitzer lassen uns vielleicht auch so auf ihr Grundstück. Es ist immerhin ein Anfang.« Sie zog spöttisch eine Braue hoch. »Es sei denn, Sie haben eine dringendere Spur zu verfolgen.«
    Sheriff Andrews’ Miene war Antwort genug. »Viele Leute in den ländlichen Gegenden schätzen ihre Privatsphäre. Sie werden vielleicht nicht so kooperativ sein, wie Sie glauben.« Doch es war klar, dass sie Caits Vorschlag in Betracht zog.
    »Wir werden natürlich gleichzeitig auch andere Wege beschreiten.« Cait setzte sich in Bewegung, um die von Kristy vorbereiteten Unterlagen zu holen, und kam zurück, um jedem der beiden Polizeibeamten einen Ordner zu reichen. »Ich fange gleich an, vorläufige Beschreibungen der Opfer, zumindest Größe, Geschlecht und ungefähres Gewicht, in die Vermisstendatenbank des National Crime Information Center einzugeben. Mal sehen, was wir für Treffer kriegen.«
    Sheriff Andrews schien allmählich zu einer Entscheidung zu kommen. Sie nickte und sah Barnes an. »Machen Sie weiter mit Ihrer Suche nach Leuten, die von der Forstverwaltung Strafmandate bekommen haben, und überprüfen Sie die Betreffenden dann auf Vorstrafen. Cait kann mit den Bodenproben weitermachen. Nachdem die Forstbehörden immer noch mit dem Feuer in den Cascades alle Hände voll zu tun haben, können wir Sharper damit beauftragen, sie überall hinzubringen, wo sie hinmuss.«
    Ihre Genugtuung angesichts der Worte von Sheriff Andrews wurde durch den Gedanken ein wenig getrübt, wieder geraume Zeit mit Sharper verbringen zu müssen. Aber Cait achtete darauf, sich ihren Widerwillen nicht anmerken zu lassen. Es war schon lange her, seit ein Mann sie auf mehr als nur oberflächlichste Weise hatte berühren dürfen.
    Zach Sharper würde da keine Ausnahme machen.

4. Kapitel
    Mühsam verkniff sich Zach die Fragen, die ihm durch den Kopf gingen. Es mochte ihm ja nicht gefallen, auf Sheriff Andrews’ Anweisung den Chauffeur für Caitlin Fleming zu spielen, doch ihm war klar, dass es Schlimmeres gab. Zum Beispiel könnte er gezwungen sein, seine Zeit stattdessen mit Sheriff Andrews selbst zu verbringen. Oder zusammen mit Deputy Tony Gibbs losgeschickt werden, einem Blödmann, wie er im Buche stand. Fleming löste in ihm wenigstens nicht den Impuls aus, sie schlagen zu wollen.
    Allerdings löste sie in ihm den Impuls aus, irgendetwas zu schlagen. Das wäre ein willkommenes Ventil für die brodelnde Spannung, die mit jeder Stunde wuchs, die er in ihrer Gegenwart verbrachte.
    Um sich von der unerwünschten sexuellen Anziehung abzulenken, konzentrierte er sich auf die Neugier, die stets in ihm aufstieg, wenn er sie eine der Landkarten auf ihrem Schoß studieren sah. Es waren keine von denen, die es in den

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