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Knochenzeichen

Knochenzeichen

Titel: Knochenzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kylie Brant
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dazu brauchen würde, die Sägespuren an sämtlichen Skeletten zu untersuchen. Den ganzen Tag, wie sie resigniert einsehen musste. Was die Suche nach verborgenen Fingerabdrücken bis morgen oder noch länger verzögern würde. Doch wahrscheinlich wäre ihre Zeit so besser genutzt. Was für ein Werkzeug auch immer dafür verwendet worden war, die Opfer zu enthaupten, es hatte zwangsläufig gewisse Spuren hinterlassen. Für denjenigen, der die Knochen in der Hand gehabt hatte, ehe man sie in den Müllsäcken gefunden hatte, galt leider nicht das Gleiche. Die Suche nach einem Fingerabdruck auf den Skeletten glich der Suche nach einer Nadel im Heuhaufen.
    Der Deputy wandte sich ihr erneut zu. »Die Anfragen bei den Rangerstationen haben sich ziemlich in die Länge gezogen. Die meisten ihrer Mitarbeiter sind am anderen Ende von Oregon und bekämpfen den Waldbrand.«
    Sie nickte grimmig. Wann immer man den Fernseher einschaltete, brachten die Lokalsender die neuesten Meldungen zu diesem Thema. »Dann fehlt es in den Stationen also an Personal.«
    »Ich habe zu ein paar Stationen Kollegen geschickt, die bei der Aktendurchsicht helfen. Und ich habe mich selbst über diejenigen schlau gemacht, die gegen Gesetze verstoßen haben.« Er kratzte sich an der Oberlippe, als würde ihn der frisch gewachsene Schnurrbart jucken. »Ich hab mich auf Einheimische konzentriert beziehungsweise auf Leute, die zurzeit in Oregon wohnen.«
    »Das ist schon mal ein Anfang. Sagen Sie mir Bescheid, wenn Sie Hilfe brauchen.«
    »Mach ich.« Er wandte sich zum Gehen.
    Während Barnes auf die Tür zuschritt, verstaute sie ihre Tasche, kramte dann aber noch das Handy heraus und legte es auf den Tisch in der Ecke. Wenn die Detectives, bei denen sie heute Morgen angerufen hatte, nach und nach auf ihre Nachricht reagierten, wollte sie deren Anrufe nicht verpassen.
    Dann brachte sie ihren Rucksack in den Nebenraum und begann die Bodenproben auszupacken. »Ich habe ein Geschenk für dich.«
    Kristy sah von ihrer Arbeit auf und stöhnte sofort theatralisch. »Scheiße, ausgeschlossen. Keine Zeit!«
    »Die hier sind was Besonderes.« Sie zuckte innerlich vor der Erinnerung an die morgendliche Szene mit Sharper zurück. »Aber sie können warten, bis du mit den Platten fertig bist und die Langknochen von jedem Skelett mit Acryloid B-72 behandelt hast.« Das Konservierungsmittel würde den Knochen eine künstlich glänzende, nichtporöse Oberfläche verleihen, die sich gut für die Suche nach Fingerabdrücken eignete.
    Cait sah die Regale auf der anderen Seite des Raums durch, bis sie eine Vergrößerungsbrille fand, die sie dann auf den davor stehenden Wagen mit dem Stereomikroskop und der digitalen Scannerkamera legte. »Du schuldest mir übrigens einen Dollar. Sogar zwei, wenn du nicht willst, dass ich Michaels Steve von deinem Fehltritt berichte.« Vorsichtig schob sie den Wagen durch den Raum. Das war das Problem mit provisorischen Laborräumen. Nichts war jemals dort, wo sie es brauchte.
    Obwohl sie Kristy den Rücken zugewandt hatte, hörte sie das Grinsen in ihrer Stimme. »Zufälligerweise hegt er eine Hassliebe für meine Ausdrucksweise. Wenn es schmutzige Reden sind, verbunden mit sanften Fesselspielen …«
    Cait beschleunigte ihre Schritte. »Ich hör nicht zu.«
    »… dann hat er eine erstaunlich hohe Toleranzschwelle. Ehrlich gesagt, hat er mich sogar gebeten, Sachen zu sagen wie …«
    »La-la-la-la-la … ich kann dich nicht hören.« Ihr gelang die Flucht mit dem Wagen in den anderen Raum, während Kristy sich vor Lachen ausschüttete.
    Cait bugsierte den Wagen zur ersten Bahre hinüber, auf der die Überreste von Person weiblich A lagen. Sie zog sich die Brille über die Augen, schaltete die Lampen auf beiden Seiten ein und hob die Kamera, um digitale Bilder einzuscannen. Sobald sie alles aufgenommen hätte, würde sie die Kamera an das Stereomikroskop anschließen und sich die Bilder in höchstmöglicher Auflösung auf dem Monitor ansehen.
    Wenigstens würde die mit dem Opfer verbrachte Zeit nichts Schlüpfrigeres zutage fördern als die Geheimnisse hinter den Sägemalen an den durchtrennten Wirbeln.
    Was ihr unendlich viel lieber war, als sich die schillernden Einzelheiten von Kristys Liebesleben schildern zu lassen.
    Um fünf vor acht folgte Cait der Empfangsdame durchs Restaurant zu dem Zweiertisch in der Ecke. Marin Andrews ließ die Speisekarte sinken, als sie Cait kommen sah. »Freut mich, dass Sie es geschafft haben. Ich hoffe, Sie

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