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Knochenzeichen

Knochenzeichen

Titel: Knochenzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kylie Brant
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und bog achselzuckend in den Parkplatz vor dem Leichenschauhaus ein. Dort fuhr sie direkt vor den Flügel, in dem sie ihr Labor eingerichtet hatten.
    Kurz vor der Stadt hatte es erneut zu nieseln begonnen. Was ihrer momentanen Laune perfekt entsprach.
    In düsterer Stimmung stieg sie aus, beladen mit Rucksack, Handtasche und Laptoptasche. Sie schloss den Wagen ab und eilte im Laufschritt zum Haus.
    Barnes begann zu sprechen, sobald sie zur Tür hereingekommen war. »Einer unserer Deputys hat das hier im Wald gefunden, eingewickelt in ein Handtuch, etwa vier Meilen vom Castle Rock entfernt.«
    Das hier entpuppte sich als Säge, auf deren rostfreier Stahlklinge noch Blutflecken prangten. Und bei genauerem Hinsehen entdeckte Cait auch Splitter von etwas, das sich garantiert als im Handtuch hängen gebliebene Knochenfragmente erweisen würde.
    »Sieht aus wie eine Aufbrechsäge. So eine, wie man sie benutzt, um Brust- und Beckenknochen von Großwild zu spalten.« Sie sah Barnes an. »Hat der Beamte dort, wo er das gefunden hat, eine Blutlache gesehen?«
    Der Deputy schüttelte den Kopf. »Deshalb habe ich sie ja Ihnen gebracht. Er meinte, sie sei unter einen Felsen geschoben gewesen. Es ist zwar nur eine vage Möglichkeit, aber ich dachte, Sie könnten die Säge untersuchen. Zumindest feststellen, ob das Blut daran von einem Menschen stammt.«
    In Gedanken passte sie ihren Zeitplan an und nickte. »Das können wir machen, dann haben wir morgen die Ergebnisse. Wir wissen bereits, dass irgendeine Art von Säge benutzt wurde, um die Opfer zu enthaupten. Ich muss mir noch die Merkmale an den Wirbeln ansehen und zu identifizieren versuchen, von welcher Art von Instrument sie stammen. Das kann ich auch tun, bevor ich weiter nach Fingerabdrücken suche.«
    »Wenn ich das genaue Werkzeug kenne, kann ich mich danach umsehen, wo hier in der Gegend in letzter Zeit etwas Vergleichbares gekauft worden ist. Vielleicht haben wir Glück und finden den Täter auf diese Art.«
    Cait lächelte und sagte nichts. Sie hatte das Gefühl, es würde nicht ganz so einfach sein, aber in einem Punkt hatte Barnes recht. Die Schrammen, die das Werkzeug hinterlassen hatte, würden sich als wertvolle Information erweisen. Wenn sie den Täter erst einmal hatten, konnten sie ihn mit den Verbrechen in Verbindung bringen, falls sich die Säge noch in seinem Besitz befand.
    »Kristy«, rief sie.
    Die Technikerin erschien in der Tür zum anderen Raum. Cait musste blinzeln. Unter ihrem Laborkittel trug die junge Frau ein Shirt in so grellem Neonblau und Fuchsienrot, dass es in den Augen wehtat. »Heute beim Anziehen schlechte Beleuchtung gehabt?«
    »Leck mich«, forderte Kristy sie freundlich auf. »Das hat mir Steve gekauft. Wir waren gestern Abend auf einem Volksfest in der Nähe von Springfield. Er meinte, es passt zu meiner elektrisierenden Persönlichkeit.«
    »Hast du in dem Moment zufällig gerade einen Schraubenzieher in eine Steckdose gehalten?«
    Der Finger schnellte nur halb hervor, ehe Kristy sich besann und die Hand sittsam wieder fallen ließ. »Da meine erste Reaktion sowohl unprofessionell als auch undamenhaft ist, vergesse ich am besten, dass du das gesagt hast.«
    Cait blieb der Mund offen stehen. Sie konnte nichts dagegen tun. Wenn der Rechtsmediziner Kristy dabei unterstützte, sich eine schlechte Angewohnheit abzutrainieren, der gegenüber sie selbst – wie sie sich eingestehen musste – machtlos gewesen war, dann sollte er ruhig so weitermachen. Dass er das allerdings nur schaffte, weil er ein Y-Chromosom besaß und ihre Assistentin scharf auf ihn war, war ein bisschen schwer zu schlucken.
    Sie schüttelte ihre Bedenken ab und zeigte auf die von Barnes mitgebrachten Gegenstände auf der Arbeitsfläche, die Säge und das Handtuch. »Deputy Barnes will, dass das Blut auf Spezieszugehörigkeit getestet wird.«
    »Mach ich.« Kristy kam hereingeschlendert und musterte die Säge, ehe sie Cait ansah. »Soll ich den Ouchterlony-Test machen oder eine Elektrophorese?«
    »Mach den Ouchterlony-Test. Wenn ich morgen früh nicht da bin, ruf mich gleich an und sag mir, ob du die Ergebnisse schon hast.«
    »Geht klar.« Kristy sammelte mit ihren behandschuhten Händen die Sachen auf und kehrte damit in den Nebenraum zurück.
    Barnes starrte ihr nach, bis sie verschwunden war. Cait konnte es ihm nicht verübeln. Den meisten Leuten war Kristy ein Rätsel.
    »Und, was haben Sie sonst noch herausgefunden?« In Gedanken überschlug sie, wie lange sie

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