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Knuddelmuddel

Knuddelmuddel

Titel: Knuddelmuddel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annegret Heinold
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das Alter? Oder steckte das immer in mir drin und kommt erst jetzt so richtig an die Oberfläche?). Und was wollte ich eigentlich gerade machen, ehe ich bei Scarlett landete? Ach ja – e-mails gucken.
     
    E-mail von Sabine Timm an Elke Schmidt
     
    Hi Elke, saach ma --- ist bei dir alles in Ordnung? Ich frag bloß, weil ich heute morgen Frau Meier auf dem Goldbekmarkt traf. Du erinnerst dich? Deine Ex-Nachbarin, die dich immer angemacht hat, wenn du das Treppenhaus nicht geputzt hast? Yep, die. Wusstest du, dass deine Frau Meier ab und an für die alte Frau Bornhöfer putzt, weil die alte Frau Bornhöfer ja nicht mehr so gut kann? Bornhöfer? Na, klingelt was? Genau – die Mama von unserem Jugendschwarm Tom. Der damals mit Dirk und uns in Paris war. Und nein, ich habe damals nicht mit Dirk geschlafen, das war Andrea. Und jetzt höre ich, dass du mit Tom schläfst??? In Lissabon?? Ist an dem Gerücht was dran? Wieso hältst du mich nicht auf dem Laufenden? Ich denke, du bist meine Freundin.
    Und was ist mit dem João? Ich denke, du bist so glücklich mit ihm?
    Was ist das denn für ein Kuddelmuddel, oder sollte ich besser sagen: Knuddelmuddel?
    Deine Bine
     
    E-mail von Andrea Reese an Elke Schmidt
     
    Hallo Elke-Liebste, was höre ich da? Bine sagt, der Tom hätte dich vor ein paar Wochen übers Wochnende besucht und wäre nicht zurückgekommen. Verschollen in Lissabon. Hast du was damit zu tun? Fragt neugierig Andrea
     
    E-mail von Helene Schmidt an Elke Schmidt
     
    Meine liebe Elke, ich frage mich, wie es dir wohl so geht in Lissabon. Du lässt ja nichts von dir hören. Da muss man sich ja Sorgen machen. Ich bin schließlich deine Mutter, da habe ich ein Recht, mir wegen dir Sorgen zu machen. Gestern habe ich übrigens die Frau Bornhöfer auf dem Goldbekmarkt getroffen. Wusstest du, dass es da jetzt einen neuen Stand mit Fischspezialitäten gibt? Da haben sie ausgezeichnete geräucherte Forellen von einer Forellenzucht aus Wiemersdorf. Alles selber gemacht, ein bisschen teurer als im Supermarkt, aber auch sehr viel besser.
    Frau Bornhöfer ist die Mutter von Thomas, der war damals zusammen mit euch in Paris. Auf dieser Fahrt, wo dein Vater und ich uns solche Sorgen um euch gemacht haben, aber wir haben euch trotzdem fahren lassen. Frau Bornhöfer sagt, ihr Sohn wohnt jetzt bei dir. Ja, was sagt denn der João dazu? Habt ihr denn eine so große Wohnung? Und warum weiß die Mutter vom Thomas davon und ich nicht?
    Ruf doch mal an! Oder schick wenigstens eine mail – deine Mutter
     
    Ja, was – soll ich da jetzt eine Presseerklärung rausgeben oder was? Und wenn ich eine rausgeben müßte, was ich ja zum Glück nicht muss, was schon alleine deswegen gut ist, weil ich nicht den blassesten Schimmer habe, was drin stehen sollte, oder vielleicht gleich ein Aushang auf dem Goldbekmarkt, vorne an einem der großen Bäume, so wie damals zu Studienzeiten, wenn wir eine Wohnung oder einen Job suchten.
    „Is was?“, fragt Tom. „Du seufzt so“.
    „Nö“, sage ich. „Alles in Ordnung.“
    „Meine Mutter läßt dich übrigens grüßen“, sagt Tom. „Sie hat deine Mutter auf dem Goldbekmarkt getroffen“.
    „Ich weiß“, sage ich. „Ich weiß.“
    Man kann viel gegen die modernen Zeiten sagen, aber für die Geschwindigkeit der Klatschverbreitung sind sie ein echter Gewinn.
     
    E-mail von Elke Schmidt an Sabine Timm, cc Andrea Reese, cc Helene Schmidt, cc der Buchladen
     
    To whom it may (not) concern
    Ich lebe schon seit April nicht mehr mit João Pereira dos Santos zusammen, sondern dafür seit Juni mit Thomas Bornhöfer, nur damit ihr Bescheid wisst, gez. Elke Schmidt
     
    E-mail von Sabine Timm an Elke Schmidt
     
    Mannomann Elke nun zick doch nicht gleich so, gez Bine
     
    E-mail von Andrea Reese an Elke Schmidt
     
    Fühlen Sich Ihre Majestät auf den Schlips getreten, dann bitten wir untertänigst um Entschuldigung, hochachtungsvoll A Reese
    E-mail von Helene Schmidt an Elke Schmidt
     
    Liebe Elke, das war doch nicht böse gemeint, ich habe mir einfach Sorgen gemacht. Und die Frau Bornhöfer macht sich übrigens auch Sorgen um ihren Sohn, Deine Mutter
     
    Buchladen an Elke Schmidt
     
    Sehr geehrte Frau Schmidt, das Privatleben unserer Kunden geht uns eigentlich nichts an. Leider kann ich in Ihrer e-mail nicht den Titel Ihrer Bestellung entdecken. Ich habe die Stichworte Santos, Juni und Bornhöfer eingegeben. Von Bornhöfer gibt es den „Jugendstrafvollzug in Deutschland und Frankreich“. Ist das

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