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Koch zum Frühstück (German Edition)

Koch zum Frühstück (German Edition)

Titel: Koch zum Frühstück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rona Cole
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nie sein. Ich bin nur der Typ, der die Lücke füllt.
    Ich sollte mich zusammenreißen, dieses beschissene Gefühl ignorieren und aufhören, wie ein Teenager mit ihm Händchen halten zu wollen.
     
     
    ***
     
     
    »Ich hab' eine Bank genommen, hoffe, das ist okay«, teilt er mir mit, als wir am Schalter für die reservierten Karten warten, bis wir an der Reihe sind.
    »Eine Bank?«
    »Ja, es gibt Sitze… und Bänke. Das sind zwei Sitze ohne Armlehne dazwischen.«
    »Aha…«
    »Sag' bloß, du kennst das nicht?«
    »Nein«, sage ich ehrlich. »Ich war schon eine Weile nicht mehr im Kino und schon gar nicht mit einem…«
    Keine Ahnung, was… Einem Typen, den ich vögle? Einem Typen, in den ich verliebt bin? Einem, der zu gut für mich ist? Vermutlich irgendwas dazwischen.
    »Schau mal«, sagt er, ohne weiter auf meinen angefangenen Satz einzugehen, und weist mit dem Kinn in Richtung der Plakate, die über uns angebracht sind.
    Ein oder zwei Filme sagen mir sogar was. Aber die meint er nicht. Er meint das Plakat für die Kindervorstellung Sonntag um elf. ‚Familienkino‘ steht auf dem weißen Streifen quer über dem Plakat.
    »Wir könnten vielleicht mit Stella hingehen, das würde ihr bestimmt gefallen«, schlägt er vor.
    »Hm.« Ich klinge mäßig begeistert. Ich hab' nicht wirklich Bock auf ‚Prinzessin Lillifee und das kleine Einhorn‘ .
    »Komm' schon, bisschen mehr Begeisterung.« Er knufft mich sanft in die Seite und grinst. »Familienkino ist doch nett…«
    »Nett«, wiederhole ich gedehnt und klinge dabei genau so, wie ich klingen will.
    »Ach, komm schon. Sie schaut den Film, es ist dunkel, wir beide auf der Bank… Du kannst ja gleich ausprobieren, ob's dir gefällt.« Er grinst vielsagend.
    »Na schön, ich denk' drüber nach…«, brumme ich.
    Familiensonntag also. Ich kann's drehen und wenden, wie ich will, ich werd' einfach nicht so recht schlau aus ihm… aus uns… und dieser Sache, die da zwischen uns ist…
     
     
     

Mit zu dir
     
    Flo
     
     
    »Und? Wie fandest du's?« Unschlüssig stehen wir vor dem Kino auf dem Bürgersteig.
»Gut«, behauptet er und nickt, um dem Nachdruck zu verleihen. Aber irgendwie bin ich trotzdem nicht sicher, ob's wirklich nach seinem Geschmack war.
    »Den Film oder den Rest?«, frage ich deshalb.
    Er grinst. Die Bank war wohl nicht nur in meinen Augen eine ziemlich gute Idee.
    Ich hoffe, ich hab' damit diese bescheuerte Sache mit der Hand wieder gut gemacht.
    Dass er vorhin auf dem Weg zum Kino Händchenhalten wollte, hat mich irgendwie überfordert. Ist definitiv nicht enthalten in meinem imaginären ‚Wir haben nur eine Affäre‘ - Programm.
    Und außerdem wollte ich nicht riskieren, dass wir Hand in Hand irgendwem über den Weg laufen. Klar, Hamburg ist Hamburg, aber die schwule Welt ist trotzdem ziemlich klein. Dirk hat schon immer hier gelebt und auch wenn seine Zeit als Pistensau vorbei und das sowieso lange bevor ich ihn kennen gelernt hab‘, gewesen ist, heißt das nicht, dass er nie eine hatte und es deswegen nicht trotzdem ziemlich viele Jungs in der Szene gibt, die ihn kennen und wissen, dass ich mit ihm zusammen bin.
    Ich bin mir ein bisschen schäbig vorgekommen, vorhin als ich ihn losgelassen hab', und vielleicht hätte ich mir gewünscht, dass er's auch nicht einfach so hinnimmt. Aber es schien okay für ihn zu sein, und er hat auch keinen weiteren Versuch mehr unternommen, als wir dann ein bisschen krampfig nebeneinander auf der Kino-Bank saßen.
    Er saß einfach da, hat stur auf die Leinwand gestarrt und sich die Werbung angesehen. War mir dann irgendwann zu blöd und sobald es nach dem Eisverkäufer wieder dunkel wurde, hab' ich mich an ihn gelehnt und, als er nichts dagegen unternommen hat, meine Hand auf seinen Oberschenkel gelegt.
    Zaghaft, denn natürlich hatte ich die Befürchtung, dass er mir die Sache mit der Hand so übel nimmt, dass er meine sofort von seinem Bein schiebt. Aber das hat er nicht. Allerdings hat es trotzdem ein paar Minuten gedauert, bis er endlich seinen Arm um mich gelegt und mich ein bisschen an sich gezogen hat.
    Ich hab' ihn dann auf die Wange geküsst. Und war verdammt erleichtert, als einer auf den Mund draus wurde… so richtig… mit Zunge und ein bisschen hart werden. Ich bin auch jetzt noch ziemlich scharf auf ihn…
    »Hey, na, wenn das mal nicht der Flo ist!«
    Ich mache einen Schritt nach vorne, um das Gleichgewicht zu halten, so heftig trifft eine Hand von hinten meine Schulter. Für eine Sekunde

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