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Koch zum Frühstück (German Edition)

Koch zum Frühstück (German Edition)

Titel: Koch zum Frühstück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rona Cole
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ihm wohl grade spontan entfallen.
    Mir nicht. Im Gegenteil, ich hab' mich seitdem schon ein paar mal dabei erwischt, dass ich drüber nachgedacht hab', ob er dort vielleicht Sex hatte. Und der Gedanke daran gefällt mir nicht. Ich will nicht, dass er mit anderen Kerlen Sex hat. Ich will, dass er nur welchen mit mir hat.
    »Na dann… freut mich, dich kennen zu lernen, David.« Lennart betont seinen Namen irgendwie komisch und streckt ihm die Hand hin. Höflich greift David danach, während ich dämlich daneben stehe und Lennarts Begleitung mustere. Ich kann mich nicht daran erinnern, ihn schon mal irgendwo gesehen zu haben.
    »Lennart«, plappert Lennart ungefragt, als von David auch nach einer peinlichen Pause kein ‚Gleichfalls‘ kommt. »Bin ein guter Freund von Dirk… und Flori…«
    Aha, interessant… Diese Sache mit dem guten Freund wäre mir, jedenfalls in Bezug auf mich, ziemlich neu… und auch, dass er mich Flori nennen darf…
    »Und ihr wart im Kino?«
    Nö, wir stehen hier nur zufällig rum… Er ist echt so ein Idiot!
    »Ja«, sagt David. »Flo passt ab und an auf meine Tochter auf, da musste ich mich revanchieren.«
    Er klingt irgendwie gelangweilt. Und insgeheim finde ich es sehr cool, dass er Stella seine Tochter nennt, weil Lennart jetzt bestimmt denkt, er ist doch nicht schwul. Der Gedanke gefällt mir ziemlich gut.
    »Oh ja, der Flori konnte ja schon immer gut mit Kindern«, teilt Lennart mit und ich frage mich echt, woher er das schon wieder weiß. Ich finde es beinahe ekelhaft. Dieser Kerl tut echt grade so, als wären Dirk, er und ich dickste Freunde. Dabei weiß ich, dass eigentlich auch Dirk von ihm genervt ist.
     
     
    ***
     
     
    Ich fasse es nicht, dass wir eine gute halbe Stunde später zusammen mit Lennart und seiner Begleitung, die er uns als Silvio vorgestellt hat, im ‚House‘ stehen. Der Abend hätte so gut werden können.
    Ich hab' echt alles versucht, es zu vermeiden, aber irgendwie hat es nicht funktioniert. Und ein bisschen hatte ich, ehrlich gesagt, auch Schiss, aufzufliegen, wenn wir nicht mitkommen und dort demonstrieren, dass wir wirklich nur Freunde sind. Lennart hat da so ein paar blöde Andeutungen gemacht.
    Mag sein, dass ich paranoid bin, aber ich traue ihm diesbezüglich nicht. Und es ist auch nicht so, dass David sich mit Händen und Füßen dagegen gewehrt hätte. Tut er auch jetzt noch nicht, wo er ein paar Meter weiter mit einem Typen steht und sich angeregt unterhält, während Lennart mich gnadenlos mit irgendwelchem Scheiß zutextet, den ich nicht wissen will. Und ich bin nicht sicher, was mich mehr ankotzt: Dass ich jetzt als gerechte Strafe Lennart ertragen muss, weil ich nicht die Eier hatte, ihn stehen zu lassen, oder dass David sich nicht nur unterhält, sondern ein bisschen rumflirtet und ich nicht mal wirklich einschreiten kann. Blöder Arsch, er hätte einfach sagen können, dass er nach Hause zu seiner Tochter muss und wir mit einem Auto gefahren sind.
    »Gar nicht so übel hier«, war das Letzte, was er stattdessen gesagt hat, als er mir eine Flasche Bier in die Hand gedrückt und mit mir angestoßen hat, bevor er das Lächeln des Kerls erwidert hat, mit dem er grade flirtet.
    Denn jetzt steht er da drüben und ich darf ihm dabei zusehen, wie er sich offenbar blendend amüsiert, lacht, mit dem Oberkörper leicht im Takt der Musik wippt und zulässt, dass der Kerl ihn immer wieder am Arm antatscht. Vorhin ist er aufs Klo gegangen. Und wenn dieser blöde Spacken ihm gefolgt wäre, wär' ich wohl ausgeflippt.
     
    Ich nehme einen Schluck von meinem Bier und werfe dem Typen einen bösen Blick zu. Den bösesten, den ich anzubieten hab'. Nur leider bemerkt er es nicht, weil er mit seinen Augen an Davids Lippen hängt… Und wenn dieser Kerl da drüben nicht innerhalb der nächsten zehn Sekunden seine Hand von seiner Schulter nimmt und aufhört, ihm Sachen ins Ohr zu flüstern, die ihn zum Lachen bringen, dann flippe ich auch aus, wenn sie nicht miteinander verschwinden…
    Ich glaube, ich bin eifersüchtig. Aber David könnte ja wenigstens ab und an mal zu mir rüber sehen.
    »Und der hat echt ein Kind?«
    »Was?« Ich bin grade nicht in der Lage, auf Lennarts Geschwätz zu hören. Ich will da rüber gehen und diesem blöden Typen sagen, dass er seine beschissenen Finger und auch sonst alles bei sich lassen soll. Und dann will ich gehen… mit David… und zwar jetzt sofort…
    »Na, David… ob er ein Kind hat?«
    »Hat er«, sage ich

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