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Koch zum Frühstück (German Edition)

Koch zum Frühstück (German Edition)

Titel: Koch zum Frühstück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rona Cole
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Haar.
    »War verdammt schön mit dir«, sage ich, schenke ihm ein Lächeln, mache einen Schritt auf ihn zu, schlinge meine Arme um seinen Hals und schmiege mich an ihn. Scheißegal, ich sag's ihm jetzt einfach…
    »Fertig?«, fragt er kühl, noch bevor ich ihn küssen kann, und schiebt mich von sich.
    »Was?« So, wie er mich ansieht, verheißt das nichts Gutes.
    »Ob du fertig bist?«, wiederholt er. »Fürs Kuscheln danach bin ich nicht zuständig.« Seine Augen sind wieder schmal.
    Ich schlucke. Fühle ein Brennen hinter meinen Lidern und Enge in meiner Brust.
    »Nicht zuständig?« Ich höre meine Worte wie durch Watte. Blechern irgendwie. Seine Küsse schmecken schal in meinem Mund.
    »Bist du soweit?«, frage er fast teilnahmslos und es klingt nicht wirklich nach einem ‚lass uns zu mir gehen‘ .
    Gott, ich bin so ein Idiot. Wir schlafen miteinander und dann haut er einfach ab und sagt, dass er nicht zuständig ist? Der Typ hat doch den Arsch offen! Nur leider kriege ich es grade nicht hin, das zu artikulieren. Ich bin zu geschockt… darüber, dass er das, was er mir da sagt, offenbar grade ernst meint.
    Fassungslos sehe ich ihm nach, wie er sich einfach umdreht und geht
    »Du bist echt ein Arsch!«, sage ich, bevor er raus auf den Gang treten kann leise und muss gegen die Tränen, die in mir aufsteigen, ankämpfen.
    Ich fasse es nicht! Ich stehe in einem beschissenen Darkroom mit dem Kerl, den ich liebe und auf den ich so wütend bin, dass ich ihn umbringen könnte. Und auch wenn ich mich bemühe, hab' ich keine Chance gegen die Tränen. Gott, shit… ein Glück ist es wenigstens dunkel. » Ja, ich weiß«, sagt er kühl mit einem Blick über seine Schulter und einer Stimme, die das größte Scheiß-Messer in mein Herz rammt, das ich je gesehen hab'. »Hast du mir neulich schon gesagt. Also, was hast du erwartet? Ich liebe es, dich zu ficken, Flo. Kuscheln kannst du mit jemandem, der kein Arsch ist und in den du dich verlieben kannst.«
     
     
     

Scheiß-Französisch
     
    David
     
     
    »Chef? … Chef?!«
    Was ist denn nun schon wieder los? Nicht mal fünf Minuten kann man hier in Ruhe arbeiten.
    »Was?«, frage ich genervt und in einer Lautstärke, die den Geräuschpegel übertönt. In einer Küche muss man laut sprechen. Und in meiner ganz besonders, denn hier arbeiten bis auf wenige Ausnahmen nur Vollidioten, die's anders nicht kapieren… und diejenigen, die keine sind, hören schlecht…
    »Seh' ich irgendwie so aus, als ob ich gestört werden will?« Ich stelle die Pfanne zurück auf die Flamme, schiebe die angedünsteten Paprikawürfel ein letztes Mal durch die Butter und begutachte das bereitliegende Steinbeißerfilet. 300 Gramm, beste Qualität, zart, weiß, perfekt. Ich sollte mir einen drauf runterholen…
    »Entschuldigung, aber da ist jemand für dich am Telefon.« Claas hält mir den Hörer hin.
    »Bin ich Reuter?«, frage ich ihn barsch. »Oder ist mir irgendwie entfallen, dass ich nicht mehr der Chef de Cuisine bin, sondern der Idiot, der am Telefon die Reservierungen entgegen nimmt? Wir sind zu heute Abend.«
    Werd' ich hier fürs Telefonieren bezahlt? Und was stellen die Leute sich eigentlich vor, was ich hier mache? Außerdem ist die Nummer aus dem Restaurant nicht meine Privatnummer. Ich glaube, als mich das letzte Mal jemand hier angerufen hat und ich tatsächlich ans Telefon gegangen bin, waren die Typen von Michelin dran. Und die wollte ich erstmal auch nicht sprechen. Ich hatte zu tun.
    »Wer annonciert grade?« Würd' mich echt mal interessieren, wer Claas erlaubt hat, sich von seinem Posten zu entfernen. Immerhin löst er mich grade am Pass ab. »Niemand, aber die drei ist schon raus und…«
    »Mach Butter da rein. Salz ist drin? Mehr Koriander auf den Fisch«, sage ich, aber das gilt nicht Claas sondern Stefan, der grade das Filet zu den Paprikastücken in die Pfanne legt. Ich pflücke ein Blatt des frischen Korianders, der übrig ist, reibe es zwischen den Fingern und rieche daran, während mein Blick rüber zu Marek gleitet. Was um Himmels willen macht der da eigentlich grade?
    »Kontrollier' das Wasser«, herrsche ich ihn an. »Und was zur Hölle machst du da? Ach nein, ich will's gar nicht wissen, aber wenn du's verkackst, reiß ich dir den Arsch auf. Frag' Class, was ich mit dem letzten Gardemanger gemacht hab'.«
    »Ein Herr Sander, er sagt, es ist dringend…«, sagt Claas, bevor Marek sich mir erklären kann, der für die Unterbrechung wohl ganz dankbar ist.
    »Was?

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