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Koch zum Frühstück (German Edition)

Koch zum Frühstück (German Edition)

Titel: Koch zum Frühstück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rona Cole
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mich an. Denn dass er sie dorthin mitnimmt, ist vermutlich keine so gute Idee. Außerdem hab' ich morgen auch nicht wirklich viel vor. Jedenfalls nichts, was ich für die Aussicht, ihn wiederzusehen, nicht verschieben würde.
    »Lass' mal, Nina macht das«, sagt er.
    »Oh, okay. Ich hab' auch Donnerstag Zeit«, biete ich mich an und finde es selbst peinlich, weil es was von Anbiedern hat.
    »Da kommt Lena vorbei.«
    Ich schlucke. Und ein kleines bisschen bin ich enttäuscht. Denn anscheinend ist er nicht sehr von meinen Qualitäten als Babysitter überzeugt, wenn er einer Studentin Kohle für etwas gibt, was ich glatt umsonst machen würde. Das war's dann wohl. Ich kann mich ja schlecht noch mal auf die Lauer legen und rein zufällig den Müll runter bringen, um ihm noch mal über den Weg zu laufen. Spätestens beim zweiten Mal würde er sicherlich Verdacht schöpfen. Außerdem will ich mich auch nicht aufdrängen. Ich hab' nur gedacht, dass er mich vielleicht auch noch mal wiedersehen will. Aber das scheint nicht seine Absicht. Und dass es mir, jedenfalls manchmal, vorkommt, als würden wir flirten, ist vermutlich Wunschdenken. Ich sollte ihn mir besser aus dem Kopf schlagen, bevor ich mich da in was verrenne.
    »Wenn du magst, können wir vielleicht Freitag in den Zoo gehen«, bietet er an.
    »Freitag ist schlecht, da kommt mein Freund«, sage ich.
    »Ach so.« Jetzt klingt er ein bisschen betreten. Kann aber Einbildung sein.
     
     
    ***
     
     
    »Da wären wir.« Er hält vor unserem Haus. Den Rest der Fahrt haben wir irgendwie nicht mehr viel geredet.
    »Danke!«, sage ich und löse erst meinen, dann Stellas Anschnallgurt.
    »Da nicht für«, wiegelt er ab, steigt aus dem Wagen, klappt den Sitz nach vorne und lässt uns aussteigen. Gott, seine Karre ist wirklich nicht dafür geeignet, Erwachsene auf der Rückbank zu transportieren.
    »Also dann…« Ein bisschen unschlüssig stehe ich vor ihm, während Stella schon zur Eingangstür gelaufen ist. Offenbar legt sie keinen gesteigerten Wert darauf, dass er sie nach oben bringt.
    »Okay«, sagt er, lächelt unsicher und fährt sich durchs Haar.
    »Das… war nett heute«, gebe ich zu.
    »Ja, war es«, behauptet er. Aber ich weiß nicht, ob er's wirklich so meint.
    »Ich… bin dann mal sehen, wo sie steckt«, sage ich und nicke in Richtung der Tür, die sich grade langsam hinter Stella, die bereits im Haus verschwunden ist, schließt.
    »Nina kommt so gegen fünf. Bring' sie einfach rüber, ich hol' sie dann heute Abend.«
    »Mach ich.« Irgendwie will ich noch nicht gehen. Und bis Stella im dritten Stock angekommen ist, dauert es sicherlich einen Moment.
    »Also dann…« So weit waren wir irgendwie schon mal.
    »Ich muss dann auch los.« Er greift hinter sich nach der Autotür.
    »Wenn du mal wieder jemanden brauchst, der auf sie aufpasst, kannst du dich ja melden.«
    »Mach' ich.« Er nickt und sieht mich an. Gott, diese Augen… Scheiß drauf, ich riskier' das jetzt…
    Vorsichtig mache ich einen Schritt auf ihn zu und lege meine Hand auf seine Schulter. Schließlich hat er vorhin in der Höhle auch nichts dagegen gehabt.
    »Ciao dann!«, sage ich und hauche ihm einen Kuss auf die Wange, ohne mit den Lippen wirklich seine Haut zu berühren. Und ich weiß, ich sollte mir nicht wünschen, dass er den Kopf dreht, mit seinem Mund nach meinen sucht und mich richtig küsst. Aber trotzdem tu ich's.
    Gott, er riecht so gut… Dieses Mal nicht wirklich nach Aftershave sondern nach sich und alles in mir kribbelt. Nur er… tut gar nichts…
    Er steht einfach da und bewegt sich nicht.
    Ich glaube, ich kann die Augen wieder aufmachen.
    Shit!
    Shit! Shit! Shit!
     
     
     

Blöde Schwuchtel
     
    David
     
     
    »Morgen!« Verschlafen tappe ich durch den Wohnraum in Richtung Kaffeemaschine. Michael sitzt an der Bar vor einer Tasse Espresso oder vielmehr vor einer Espressotasse mit irgendwelcher braunen Brühe, die er dafür hält. Kann er aber vergessen, meine Maschine ist nämlich damit überfordert, eine richtige Crema zu machen, in der der Zucker so langsam untergeht, wie es sich für richtigen Espresso gehört. Die im Restaurant kann das übrigens auch nicht, ist, genau wie diese hier, ein Vollautomat. Aber Reuter will nur wegen des Espressos keine neue anschaffen. Und mir ist es, ehrlich gesagt, mittlerweile scheißegal. »Was sind das da für Kisten?« Eigentlich ist es eine dämliche Frage, denn es steht ‚Umzugskarton‘ drauf, also sind es wohl Umzugskisten. Sie

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