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Koch zum Frühstück (German Edition)

Koch zum Frühstück (German Edition)

Titel: Koch zum Frühstück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rona Cole
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standen gestern schon, aber da konnte ich ihn leider nicht fragen, denn er ist heute Nacht nicht zu Hause gewesen. Keine Ahnung, wann er heute Morgen aufgetaucht ist. Und eigentlich geht mir beides, also sowohl die Kisten mit seinem Kram, als auch, dass er nicht hier übernachtet hat, am Arsch vorbei. »Das sind meine Sachen aus dem Arbeitszimmer«, teilt er mir überflüssigerweise mit. »Ich hab' 'ne Wohnung gefunden. Ich werd' ausziehen, David. Wenn du nicht in der Lage bist, eine Entscheidung zu treffen, dann tu' ich es.«
    »Okay«, sage ich, nehme mir eine Tasse, stelle sie unter die Maschine und drücke auf den Knopf. Ich hab' nicht umgestellt. Na super, einmal beschissenen Espresso, bitte….
    »Okay? Das ist alles, was dir dazu einfällt?« Ein wenig verwundert schaut er mich an. Keine Ahnung, was er von mir erwartet hat. Dass ich jetzt in Tränen ausbreche wohl kaum. Ich kann mich nicht mal dran erinnern, wann ich das letzte Mal geheult hab'. Diese Sache neulich da in der Wohnung meiner Schwester zählt nicht.
    »Was erwartest du? Eine Szene? Oder dass ich dich bitte, zu bleiben?«
    »Vielleicht«, sagt er und sieht mich an. »Aber weißt du, ich hab's einfach satt, immer Dinge von dir zu erwarten, die dich nicht interessieren. Dich interessiert nichts, außer dir selbst, David. Das hast du mir die letzten beiden Wochen mehr als deutlich vor Augen geführt. Und so gut, dass ich weiter still halte, läuft es einfach nicht mehr.«
    »Na, dann kann ich mir meine Szene ja sparen, deine Entscheidung steht sowieso.« Ich klinge so emotionslos, wie ich bin. Denn im Grunde ist es bis zu diesem Moment hier nur eine Frage der Zeit gewesen. Das wissen wir beide. Und eine Szene ist wirklich das allerletzte, was ich ihm machen werde. Das hat nicht mal was mit ihm zu tun. Ich mache niemandem eine Szene. Das ist was für Jungs wie Flo und seinen Typen. Ich finde so was lächerlich.
    Ich schütte die braune Brühe in die Spüle, stelle das Display auf normalen Kaffee um und drücke erneut auf den kleinen Knopf. Sekunden später schneidet das Mahlgeräusch die Stille zwischen uns. Das war's dann also. Aber irgendwie berührt es mich nicht. Das Einzige, was mich echt anpisst, ist die Tatsache, dass ich derjenige bin, der verlassen wird.
    Nicht dass ich mir wünsche, dass er bleibt, im Gegenteil. Das mit ihm und mir und der Kleinen hätte sowieso nicht funktioniert. Ich hätte ihm nur einfach nach unserem letzten Streit sagen sollen, dass er verschwinden soll, bevor er mir mitteilt, dass er beschlossen hat, es zu beenden. Ein ‚Ich hab' ihn rausgeschmissen‘ klingt definitiv besser als ein ‚Er hat mich verlassen‘ .
    »Ich dachte nicht, dass du Wert darauf legst, dass ich dich in meine Entscheidungen mit einbeziehe. Das tust du schließlich auch nicht. Das beste Beispiel dafür schläft in meinem Bett.«
    »Ich hab schon kapiert, dass du nicht auf sie stehst«, sage ich.
    »Interessiert dich nur nicht, genau wie…«
    »Oh bitte, nicht schon wieder.« Ich komm' nicht umhin, meine Augen zu verdrehen. Ich hab's in den letzten Tagen und Wochen echt oft genug gehört. Dass ich mit meinem Job verheiratet bin, dass im Bett nichts mehr läuft und dass er vor allen Dingen kein Kind will. Ich auch nicht. Nur leider hab' ich nicht wirklich die Wahl. Und selbst wenn ich sie hätte, ist es immer noch meine Entscheidung. Und wenn er mich verlassen will, dann ist das seine. Ich werd' ihn ganz sicher nicht aufhalten. Ist ja nun nicht so, dass nur er findet, dass es nicht mehr sonderlich toll läuft zwischen uns. Ich schätze also, ich komm drüber weg.…
    Wir waren sowieso immer weit von dem entfernt, was der Rest der Welt für eine gute Beziehung hält. Ich hab' nie so von ihm gesprochen wie zum Beispiel Flo da gestern im Schwimmbad von seinem Typen. Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Mike das jemals von mir getan hat. Wobei, vielleicht am Anfang, als wir nur rumgefickt haben, ich glaube, da war er wirklich in mich verliebt, wollte kuscheln danach und rumknutschen dabei.
    Ob ich jemals in ihn verliebt gewesen bin, weiß ich nicht. Ich hab' nie drüber nachgedacht…
    »Jedenfalls…«, er schiebt einen Zettel über den Tresen in meine Richtung, »ist das hier meine neue Adresse. Wär' nett, wenn du mir die Post nachschicken würdest. Ich stell' natürlich einen Nachsendeantrag. Und wenn du sie vielleicht wecken könntest, damit ich an meine Klamotten kann. Steffen kommt gleich, er hilft mir mit den

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