Kochen für Babys - [GU Küchenratgeber]
Körperkontakt tröstet in jedem Fall. Haben Sie keine Sorge, Ihr Kind zu verwöhnen: Es braucht Ihre Nähe und Hilfe.
Manchmal ist das Schreien aber auch eine Vorstufe des Schlafes, eine Unzufriedenheit, die durch Müdigkeit entsteht. In diesem Fall ist es besser zu singen, das Bettchen zu schaukeln oder still dabeizusitzen, aber das Kind nicht herauszuheben. Sonst kommt es gar nicht mehr zur Ruhe.
Sie haben alles, was Ihr Baby braucht
Das Wunder Muttermilch
Wenn Ihr Kind zur Welt kommt, ist es noch ein kleiner Nesthocker, der ursprünglich nur eine ganz spezielle Nahrung verträgt: die Muttermilch. Sie ist einfach ideal: Sie schützt vor vielen Infektionen. Mitverantwortlich ist dafür Immunglobulin A, das zusammen mit »Fresszellen« auf der Darmoberfläche einen Schutzfilm bildet. Auch antibakteriell wirksame Substanzen (Laktoferrin und Lysozym) sind in der Muttermilch enthalten. Über die Hälfte des Fettes sind wertvolle, mehrfach ungesättigte Fettsäuren: Linolsäure stärkt das Immunsystem und ist mit der Arachidonsäure für die Entwicklung des Gehirns wichtig. Zudem unterstützt das Fett spaltende Enzym Lipase in Muttermilch die Fettverdauung.
Der Anteil an Laktose (Milchzucker) ist in Muttermilch besonders hoch. Sie sorgt im Dickdarm für eine günstige Darmflora, schützt vor krank machenden Keimen und sorgt für den typischen weichen Stuhlgang des gestillten Babys. Unterstützt wird diese wohltuende Wirkung von »Bifidus-Faktoren«, das sind Mehrfachzucker, die sich schützend auf die Darmschleimhaut legen.
Insgesamt enthält Muttermilch zwar weniger Mineralstoffe als Kuhmilch, diese aber werden besser vom Körper aufgenommen. Der Eiweißanteil ist maßgeschneidert, aber niedrig, um das Verdauungssystem nicht zu überlasten.
Gestillte Babys werden später seltener übergewichtig, entwickeln sich intellektuell besser, bekommen seltener Diabetes, Zöliakie und Morbus Crohn. Zudem scheinen sie später vielseitiger zu essen, weil die Muttermilch vielfältigere Geschmackseindrücke vermittelt als die standardisierte Flaschennahrung.
Entwarnung in puncto Rückstände
Die in den 1980er-Jahren bedenkliche Belastung von Muttermilch mit Rückständen aus dem Pflanzenschutz ist über 50% zurückgegangen. Es werden allerdings neue Substanzen gefunden, denn im Fett speichern wir Stoffe aus Parfum oder Textilien, die über die Haut im Laufe der Jahre aufgenommen werden und dann in die Muttermilch geraten. Doch die Konzentrationen sind gering. Deshalb wird Stillen bis Ende des ersten Lebensjahres uneingeschränkt empfohlen.
Zur Sicherheit können Sie Ihre Milch aber bei den regionalen Untersuchungsämtern überprüfen lassen. Mehr übers Stillen und Ihre Ernährung finden Sie in meinem GU Buch »Essen in der Stillzeit«.
Das Angebot ist riesengroß
Säuglingsnahrung für die Flasche wird der Muttermilch möglichst ähnlich gemacht und als Instant-Nahrung angeboten. Kommt in der Bezeichnung das Wort »... milch« vor, dann ist die Basis Kuhmilch. Wenn Ihr Baby allergiegefährdet ist, sollten Sie im 1. Halbjahr hypoallergene Milchnahrung geben mit pre- oder probiotischen Zusätzen und langkettigen Fettsäuren.
Hier eine kurze Darstellung der verschiedenen Sorten. Am besten bleiben Sie bei einer Sorte, wenn Ihr Baby sie gut verträgt.
Pre-Säuglingsanfangsnahrung
ist für Babys vom 1. Tag an geeignet. Bei Pre-Produkten besteht der Kohlenhydratanteil aus Laktose im selben Verhältnis wie bei Muttermilch.
Säuglingsanfangsnahrung (1er)
ist auch vom 1. Tag an geeignet, allerdings besteht ein Teil der Kohlenhydrate aus Stärke und häufig aus Zucker. Gut, wenn erst nach dem 3. Monat zugefüttert wird.
Folgenahrung (2er)
ist für Babys ab der 20. Woche geeignet – allerdings kann auch in dieser Zeit weiter Anfangsnahrung gegeben werden. Eigentlich ist sie überflüssig.
Hypoallergene Milchnahrung
ist als Vorbeugung gegen Allergie geeignet, wenn es mit dem Stillen nicht klappt. Am besten mit pre- oder probiotischem Zusatz und mehrfach ungesättigten Fettsäuren (LCP, LC-Pufa).
Stark hydrolisierte Nahrung
wird nur auf ärztliche Empfehlung bei bestehender Allergie gegeben, sie schmeckt bitter.
Spezialnahrung
ist nicht als Dauernahrung geeignet, nur auf ausdrücklichen ärztlichen Rat bei Verdauungsproblemen geben.
Kuhmilchfreie Säuglingsnahrung
ist auf ärztlichen Rat bei Kuhmilch-Unverträglichkeit eine Alternative.
So klappt das Stillen
Noch liegt Ihr Baby in seinen Windeln, es schläft viel (nicht immer
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