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Kölner Luden: Sandmanns dritter Fall

Kölner Luden: Sandmanns dritter Fall

Titel: Kölner Luden: Sandmanns dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Keller
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Anwandlungen von Eifersucht an den Tag legte.
    »Wenn du wissen willst, was ich herausgefunden habe, solltest du herkommen. Der Bericht liegt hier bereit. Kannst du gleich mitnehmen.« Ohne ein weiteres Wort beendete der Leiter der Rechtsmedizin das Gespräch.
    Franka blickte Paula fragend an. »Und?«
    »Wir sollen zu ihm kommen. Am Telefon will er nicht reden.«
    Die junge Polizistin schüttelte den Kopf. »Was für ein Geheimniskrämer!«
    »Mehr machtbesessen. Hauptsache, alle tanzen nach seiner Pfeife.«
    »Nervt das nicht alle?«
    »Natürlich nervt das alle.« Paula winkte dem Kellner.
    »Wir fahren trotzdem hin?«
    »Volker Brandt ist die furchtbarste Nervensäge, die mir jemals untergekommen ist.« Der Kellner kam, Paula zahlte und winkte generös ab, als er Wechselgeld herausgeben wollte. Überrascht schaute er sie an, bedankte sich und sah zu, dass er wegkam, bevor Paula es sich anders überlegte.
    »Aber … ?«
    »Aber wenn er einen um halb zwölf abends anruft, hat er tatsächlich etwas Interessantes zu berichten, sodass sich der Weg zum Melatengürtel lohnt.«
    Franka seufzte und stand auf. »Männer!«
     
    Als sie zwanzig Minuten später vor der Tür der Rechtsmedizin standen, war im Flur dahinter alles dunkel. Paula suchte nach der Klingel, schellte, nichts passierte. War Brandt doch schon nach Hause gegangen? Zuzutrauen wäre es ihm, wenngleich Paula die Wahrscheinlichkeit höher einschätzte, dass er seinen Auftritt inszenierte. Sie wollte schon das Telefon zücken, als sie Schritte hinter der Tür hörte und Brandt im dunklen Flur erkennen konnte. Mit einem großen Schlüsselbund öffnete er und hielt ihnen die Tür auf. Franka musterte er fragend. Paula stellte sie kurz einander vor, beließ es aber bei einer beruflichen Einordnung. Dann folgten sie Brandt in sein Büro. Anders als bei ihrem letzten Gespräch blieb er in der Mitte des Raumes stehen. Das kalte Neonlicht ließ ihn älter aussehen, als er war. Unter Umständen war sogar Rechtsmediziner Doktor Volker Brandt spät abends überarbeitet und müde. Manchmal zumindest. Die beiden Frauen setzten sich auf die Sessel in der kleinen Besprechungsecke. Paula wusste bereits, dass Brandt ihnen seine Erkenntnisse im Stehen mitteilen würde. Das tat er immer. Es war sein Auftritt und seine selbst gewählte Rolle: der allwissende Dozent.
    »Also, was haben Sie für uns, Doktor Brandt?«
    »In den Proben, die es zu den beiden Fällen gibt, deren Akten Sie mir haben zukommen lassen, als Sie mich um Hilfe baten, gibt es tatsächlich Übereinstimmungen.«
    Immerhin kam Brandt zügig zur Sache, wenngleich er die Sätze drechselte wie in seinen Berichten. Ob es sinnvoll wäre, Termine mit ihm immer auf den späten Abend zu legen? Doch im Folgenden redete Brandt sich warm und erläuterte ausführlich, mit welchen Verfahren er welche Nachweise getroffen hatte. Es oblag Franka, alles zusammenzufassen.
    »Also haben wir es mit einem Täter zu tun?«
    »Definitiv!« Zu Paulas Verwunderung ließ Brandt den sonst üblichen Teil mit ›Das habe ich Ihnen doch gerade erklärt‹ aus. Frankas Anwesenheit verunsicherte ihn offenbar. Sie erinnerte sich, wie sie selbst zu Beginn der Zusammenarbeit dem prüfenden Blick ihrer grünen Katzenaugen ausgewichen war. »Und nicht nur das!«, fuhr er fort und hob den Zeigefinger. Es folgte eine kunstvolle Pause, in der er die beiden Polizistinnen in den Sesseln erwartungsvoll anblickte. Die Hauptkommissarin hatte es gewusst. Brandts Auftritte waren immer groß.
    Franka hingegen war ahnungslos. Ungeduldig unterbracht sie die Stille. »Ja, was noch?«
    Brandt schwieg. Statt zu antworten, schaute er Paula an. Innerlich seufzte sie. Erfahrungsgemäß erfuhr man am schnellsten, was man wissen wollte, wenn man nach Volker Brandts Regeln spielte. Franka hatte entschieden zu pampig gefragt.
    »Was haben Sie herausgefunden, Doktor Brandt? Wenn Sie uns um diese Zeit herbitten, muss es bedeutend sein.«
    »Das ist es in der Tat«, erwiderte der Doktor und senkte dabei seine Stimme. »Ich habe nicht allein Kongruenzen zwischen den Spuren der Morde an Heck und Sperber entdeckt. Nein, es gibt noch einen dritten Fall, den wir hier gerade bearbeiten und mit dem es eine Übereinstimmung gibt.«
    »Einen dritten Fall?« Paula dehnte die Frage ein wenig. Am liebsten wäre sie aufgesprungen, um Brandt zu schütteln, damit er ihr endlich sagte, was er wusste.
    »Welchen?«, bellte Franka dazwischen.
    »Wie die Kollegin platze auch ich vor

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