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König 01 - Königsmörder

König 01 - Königsmörder

Titel: König 01 - Königsmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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fragte Asher und schritt in das Gemach des Kranken, als gehöre es ihm. Nix erinnerte sich an den ungeschliffenen jungen Olken, den er einmal wegen einer geplatzten Augenbraue behandelt hatte, und dachte, dass er nicht einmal mit Magie eine vollkommenere Verwandlung hätte bewerkstelligen können.
    Er stand auf. »Ich habe darum gebeten, dass Seine Majestät herkommen möge.« »Seine Majestät ist beschäftigt. Warum braucht Ihr ihn?«
    In dem Bett zwischen ihnen stieß der vorübergehend vergessene Durm einen Seufzer aus und sagte: »Borne…«
    »Er ist
wach?«,
fragte Asher ungläubig.
    Nix lächelte. »Er ist wach und anscheinend bei vollem Verstand.« Asher, der den genesenen Meistermagier immer noch anstarrte, sagte: »Ich werde den König holen« und verschwand genauso abrupt, wie er gekommen war. Fast eine halbe Stunde später kehrte er zurück, diesmal in Begleitung Seiner Majestät.
    Gar wirkte zum Umfallen müde und vollkommen ausgelaugt. Was vielleicht nicht überraschend war, da er erst gestern seine Familie beerdigt hatte. Trotzdem…
    Nix verbeugte sich. »Eure Majestät.«
    Gar nahm ihn kaum zur Kenntnis, sondern schob sich an ihm vorbei und ließ sich auf den Stuhl neben Durms Bett fallen. Dann riss er Durms fleischlose Hand hoch und drückte sie an seine Lippen.
    »Durm. Durm, ich bin hier.« Als Durm nicht antwortete, sah Gar mit unverhohlener Verstimmung auf. »Was ist das? Du hast gesagt, er sei
wach!«
Nix tauschte einen Blick mit Asher und räusperte sich. »Er war sehr erregt, Herr. Ich war gezwungen, ihn mit Ebonard zu beruhigen. Er wird gleich wieder zu Bewusstsein kommen, davon bin ich überzeugt.«
    Gar, den die Worte des Pothers keineswegs beschwichtigt hatten, drehte sich wieder zu Durm um. »Ihr hattet kein Recht, ihn zu betäuben, Nix. Ihr
wisst,
dass ich dringend mit ihm sprechen muss und…«
    Durm seufzte und regte sich. Dann öffnete er mühsam die Lider. »Was …?Was…?«
    Gar beugte sich schwer atmend über ihn. »Gelobt sei Barl. Durm, könnt Ihr mich hören? Erkennt Ihr mich?«
    Durm blickte lächelnd in Gars ängstliches Gesicht. »Natürlich«, sagte er. Seine Stimme war leise und klang vernuschelt. »Ihr seid der verkrüppelte Gar, Bornes beklagenswerter Sprössling.«
    Nix trat vor. »Ebonard ist ein starkes Schlafmittel, Herr, und verleitet die Zunge häufig zu unglücklichen Äußerungen. Es wäre nicht klug…«
    Gars Gesicht war vollkommen blutleer. »Ihr denkt, ich würde einem kranken Mann seine Worte zur Last legen?«
    Der Pother tauschte abermals einen Blick mit Asher. Diesmal runzelte der Freund des Königs die Stirn und schüttelte den Kopf. Nix' Miene wurde weicher. »Natürlich nicht, Eure Majestät.«
    Durm regte sich abermals, und als er wieder zu sprechen begann, klang seine Stimme streitlustig. »Borne? Wo ist Borne?«
    Gar beugte sich über ihn. »Er kann im Augenblick nicht hier sein. Aber er lässt Euch grüßen.«
    Durm lächelte. »Borne. Mein Freund. Richtet ihm auch von mir Grüße aus. Sagt ihm, dass ich ihn bald sehen werde.« Er seufzte und glitt wieder in den Schlaf hinüber.
    Gar ließ Durms Hand los, stand auf und trat ans Fenster. »Er hat keine Erinnerung an den Unfall?«
    »Es ist zu früh, um das mit Gewissheit zu sagen«, erwiderte Nix. »Aber angesichts seiner Verletzungen… Wahrscheinlich nicht. Sobald er stark genug ist, werde ich…«
    »Nein. Ich werde es ihm sagen.«
    »Wie Eure Majestät wünschen.«
    »Wie bald wird er seine Pflichten wieder aufnehmen können?« Nix zögerte. Alles an diesem trauernden jungen Mann mahnte zur Vorsicht. »Herr… es ist ein Wunder, dass Durm überhaupt noch lebt. Vielleicht wäre es nicht klug, wenn wir zu weit in die Zukunft hineinschauen wollten.«
    Gar sah ihn über die Schulter hinweg mit einem kalten Ausdruck an. »Ihr wisst, dass ich ihn brauche, Nix.«
    Vorsicht war gut und schön, aber er würde sich nicht dazu zwingen lassen, einem Patienten zu schaden. Nicht einmal von einem König. »Ich weiß nur eins: Welches Eure Bedürfnisse auch sein mögen, Eure Majestät, Durms Bedürfnisse werden in diesem Raum immer an erster Stelle kommen.«
    »Das weiß der König«, meldete Asher sich zu Wort. Sein Tonfall war beiläufig, sein Blick scharf. »Tut einfach Euer Bestes, um Durm so schnell wie möglich wieder herzustellen. Das ist alles, worum wir bitten.«
    Wir.
Unbehagen regte sich in Nix. »Eure Majestät?«
    Gar drehte sich um. »Das ist richtig. Natürlich müsst Ihr auf seine Gesundheit

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