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König 02 - Königsmacher

König 02 - Königsmacher

Titel: König 02 - Königsmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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Tasche, tupfte ihr die Tränen ab und wischte dann den Speichel von ihrer beider Hände.
    »Seid Ihr endlich fertig?«, fragte Asher erregt. »Habt Ihr genug geschworen und gespuckt und versucht, einander umzubringen? Gut. Dann sollet Ihr Euch am besten beide rar machen. Weiß der Himmel, bei wem der alte Darran sich inzwischen ausgeweint hat.«
    Gar nickte, stand auf und zog Fane auf die Füße. »Du hast Recht. Wie gewöhnlich. Und in diesem Fall müssten wir uns eine Erklärung ausdenken.«
    Fane sah sich mit ehrfürchtiger Miene um. »Und es wird eine ziemlich gute Erklärung sein müssen, Gar.«
    Zum ersten Mal betrachtete auch er nun ihr Schlachtfeld. Seine herrliche Laube war eine rauchende Ruine, verkohlt und zerfetzt. Kaum eine Blume war unberührt geblieben. Unter den zerschmetterten Ästen eines geschwärzten Baumes lagen vier zerfetzte, gefiederte Leichen. Es stank nach Magie und Tod, und in der Luft lag noch ein Rest von Rauch.
    »Barl stehe mir bei«, sagte er leise und müde.
    Asher starrte ihn mit grimmiger Miene an. »Nun, irgendjemand sollte Euch wohl retten. Denn hier kommt auch schon Ärger - in dreifacher Gestalt.« Gar sackte in sich zusammen, dann schlang er die Finger um die zitternde Hand seiner Schwester und drehte sich um. Er holte tief Luft und bereitete sich vor, seinem Vater und dem besten Freund seines Vaters gegenüberzutreten… und seinem erbittertsten Feind.
    »Bei Barls heiligen Knochen!«,
brüllte Conroyd Jarralt, während er die Faust auf den Tisch des Kronrats niederkrachen ließ. »Dies ist
Eure
Schuld, Borne.
Ihr
seid verantwortlich für diese entsetzliche Situation!« »Ich bitte Euch, Conroyd…«, begann Barlsmann Holze mit gequälter Miene. Jarralt fuhr zu ihm herum. »Haltet den Mund, Holze! Ihr seid ein alter Narr! Glaubt nicht, ich hätte
Euren
Anteil an alledem vergessen!«
    Morg musste sich in die Innenseite seiner Wange beißen, um nicht laut aufzulachen; der Ausdruck auf dem Gesicht des kupplerischen alten Narren war unbezahlbar. Aber Durm hätte eine solche Kränkung des Königs nicht ungestraft hingenommen, daher setzte er eine finstere Miene auf. »Passt auf, was Ihr sagt, Lord Jarralt! Wir werden nichts erreichen, wenn wir nicht imstande sind, unser Temperament zu beherrschen.«
    Jarralt fuhr unbekümmert fort. »Und warum sollte ich mein Temperament beherrschen, Meistermagier? Wir stehen vor der ernstesten Krise, die diesem Königreich drohen kann: einer geteilten Nachfolge. Seit den Tagen von Trevoyles Spaltung haben wir ein so barbarisches Schauspiel, wie Prinz Gar und Prinzessin Fane es geliefert haben, nicht mehr erlebt! Ich soll mich beherrschen? Nein, wahrhaftig! Ich sollte meinen Zorn vielmehr von den Dächern der Stadt schreien. Von den Dächern, mein Herr!«
    Der Krüppel, der bleich und starr auf seinem Stuhl saß, regte sich. »Lord Jarralt, Ihr seid einem großen Irrtum erlegen. Es gibt keine geteilte Nachfolge. Wenn die Zeit kommt, habe ich nicht die Absicht, meiner Schwester den Anspruch auf die Krone streitig zu machen. Sie hat ihr ganzes Leben lang dafür gearbeitet und mit dem Ziel, diesem Königreich als seine Königin zu dienen, jedes Glück ihrer Kindheit geopfert. Als Prinz des herrschenden Hauses kenne ich meine Pflichten, und ich bin vollauf zufrieden damit. Fane wird einmal Lurs Wettermacherin sein. Ich schwöre es, hier und jetzt und vor Euch, meinen Zeugen.«
    »Das sagt Ihr jetzt«, gab Jarralt zurück. »Und in der Theorie klingen Eure Worte sehr ansprechend. Aber man kann seine Meinung ändern, Eure Hoheit. Vor allem, wenn das Versprechen auf Macht lockt.« Er kehrte dem Krüppel den Rücken zu und wandte sich wieder voller Zorn dem König zu. »Ich habe vorhergesagt, dass dieser Tag kommen würde, Borne, nicht wahr? Erinnert Ihr Euch? Ich habe den Kronrat darauf hingewiesen, dass es ein Fehler sei, sich auf die Seite des Großrats zu stellen und Eurem Haus die Geburt eines zweiten Kindes zu sanktionieren… und wie sich herausgestellt hat, war es in der Tat ein Fehler!«
    Der König sah seinen Ankläger mit einem brennenden Blick an. »Sanktionieren? Ihr deutet an, dass in irgendeiner Weise gegen die Regeln verstoßen wurde, Jarralt. Wir haben keine Regel gebrochen.«
    »Ihr habt ein zweites Kind gezeugt! In Trevoyles Vermächtnis heißt es klar und unzweideutig: ›Das herrschende Haus soll nur einen einzigen Erben hervorbringen, damit nicht Streit und Zwietracht das Land zerreißen.‹
Ein
Erbe, Eure Majestät. Und jetzt habt

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