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König 02 - Königsmacher

König 02 - Königsmacher

Titel: König 02 - Königsmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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und grimmig, dass ihr beinahe das Haar vom Kopf abstand. »Du bist stolz darauf, nicht wahr? Stolz darauf, dass deine Leute noch ein wenig so sind, wie wir alle es waren, bevor die Doranen kamen.«
    »Natürlich bin ich stolz darauf«, gab er zurück. »Wer wäre das nicht? Die Stürme, die landeinwärts wehen, prallen binnen einer Meile mit voller Wucht auf die Wettermagie, die sie sofort erstickt. Sie dringen niemals bis zur nächsten Stadt oder zum nächsten Dorf vor. Also gibt es, abgesehen von uns Fischern, im ganzen Königreich keinen Mann, keine Frau und kein Kind, die wissen, wie wild das Wetter sein kann. Wie Lur früher war. Die Leute, die der Küste nah genug leben, um es herauszufinden, Olken
und
Doranen, sie hören den Donner an unserem Horizont und verstecken sich unter ihren Betten, bis er verklungen ist.«
    »Du sprichst mit solcher Verachtung über sie… aber kannst du ihnen einen Vorwurf machen?«, fragte Dathne. »Ist es ihre Schuld, dass sie nicht als Fischer geboren wurden? Dank Barl und den Wettermachern leben die Menschen in diesem Königreich seit mehr als sechshundert Jahren in friedlichem Wohlstand und betrachten das Wetter als einen Freund. Als ein Geschenk. Als ein Werkzeug, das man benutzen kann wie einen Hammer, einen Nagel oder eine Nadel. Nicht als etwas Gefährliches oder Tödliches. Selbst wenn es in deiner Macht läge, würdest du das ändern? Würdest du dem Königreich so ein wildes Wetter zurückgeben? Die Ketten der Magie zerreißen und uns alle dem Chaos ausliefern? Dem Chaos und Hurrikanen und Erdbeben? Hungersnöten, Überschwemmungen und Dürre?«
    Verachtung.
Asher, der nun all seinem aufgestauten Ärger Luft gemacht hatte, lehnte sich stirnrunzelnd zurück und strich mit der Spitze seines rechten Zeigefingers über die Maserung des hölzernen Tisches. »Sei nicht dumm. Warum sollte ich so etwas tun wollen?« Er blickte auf. »Und ich mache niemanden für nichts verantwortlich. Ich sage nur, dass es nicht recht ist, Leute gering zu schätzen, bloß weil sie nicht in der Stadt geboren und ach so gebildet sind.«
    »Ich habe nie gesagt, dass ich keinen Respekt vor dir hätte. Und es ist gut zu wissen, dass du auch vor dir selbst Respekt hast. Asher…« Dathne zögerte, und in ihren dunklen Augen stand ein ernster Ausdruck. »An dem Tag, als wir uns das erste Mal begegnet sind, habe ich gesagt, dass du dich zu leicht in Wut bringen lässt. Und so war es auch. Hat sich das geändert? Denn es wird Menschen geben, die dir ins Gesicht sagen - oder es hinter deinem Rücken sagen -, dass sie diese Arbeit besser tun könnten. Dass der Prinz sie hätte fragen sollen. Dass du ein Emporkömmling vom Land seist, der in den Ställen hätte bleiben sollen, oder besser noch, auf dem lecken kleinen Boot seines Vaters, weit fort von hier. Und anstatt herumzuschreien oder auf Tische einzudreschen oder gar, Barl behüte, auf
sie
einzudreschen, wirst du lächeln und weitergehen müssen. Kannst du das?«
    Er funkelte sie an. »Das Boot meines Pas ist nicht leck. Und es schert mich keine Wanne Fischgedärme, was andere Leute sagen. Ich bin gut genug für den Prinzen, und das ist alles, was mich interessiert. Ich kann tun, was immer er verlangt.«
    Sie musterte ihn nachdenklich und fragte: »Bedeutet das, dass du ja sagen wirst?«
    Er schüttelte den Kopf, zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht…« Dathne beugte sich vor und tätschelte seinen Arm. Ihre Berührung fühlte sich durch seinen dicken Baumwollärmel warm und vertraut an. Irgendetwas tief in ihm erzitterte. »Oh, komm schon«, murmelte sie schmeichelnd.
»Versuch
es zumindest. Wenn du einmal all die großen Töne beiseitelässt, weißt du, was du willst. Und sei es auch nur, um all den Leuten, um die du dich nicht scherst, zu beweisen, dass sie sich irren. Und er hat gesagt, dass du in die Ställe zurückkehren könntest, wenn es nicht funktionieren würde, nicht wahr?« Er rümpfte die Nase. »Worte sind wohlfeil.«
    »Ich gebe dir Recht, dass nichts sicher ist außer Sonnenschein und Regen«, erwiderte sie bedächtig, »aber was es auch wert sein mag, Asher, ich glaube, dass Prinz Gar ein Mann ist, der zu seinem Wort steht. Und ich denke, das weißt du ebenfalls.«
    Er konnte es nicht leugnen. »Wahrscheinlich.«
    Sie lehnte sich wieder zurück und zog die Augenbrauen hoch. »Betrachte es einmal so. Wenn du dieser neuen Stellung
keine
Chance gibst, wirst du dich den Rest deines Lebens fragen, was hätte sein können.
Und
du

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