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König 02 - Königsmacher

König 02 - Königsmacher

Titel: König 02 - Königsmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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wirst erheblich ärmer sein, während du dir diese Frage stellst. Fünfzig Trin die Woche? Das ist keine Summe, die man einfach so abtun kann.«
    »Huh«, sagte Asher. »Du hast leicht reden. Du bist nicht derjenige, der Spitze auf seinem Kragen sehen wird und sieben Gabeln auf dem Tisch, um eine Schale Suppe zu essen.« Er kratzte sich am Kinn und warf noch einen Blick auf seinen geleerten Eintopfteller. »Ich schätze, ich bin hier fertig.«
    Sie lächelte. Sie hatte ein hübsches Lächeln, wenn es nicht gerade an einen gezückten Dolch erinnerte. »Gern geschehen.«
    Mit einem Nicken glitt er hinter dem Tisch hervor und zwängte sich über den bevölkerten Tanzboden der Gans. Dathne sah ihm nach.
    Asher öffnete die Tür und verschwand im Nieselregen der Nacht. Matt, der sich in der Nähe in der Dunkelheit herumdrückte und darauf wartete, dass er fortging, bemerkte er nicht.
    Dathne blickte auf, als der Stallmeister sich dem Tisch näherte, an dem sie für gewöhnlich saß. In ihren Augen stand ein triumphierender Ausdruck.
»Also?«
    »Erzähl es mir einfach«, sagte Matt und ließ sich auf dem Platz nieder, den Asher kurz zuvor frei gemacht hatte, »erzähl mir, dass du nichts damit zu tun hattest.«
    Ihre geraden schwarzen Augenbrauen zuckten entrüstet in die Höhe. »Natürlich nicht! Aber du musst zumindest jetzt zugeben, dass das, was ich getan
habe,
sich als das Richtige erwiesen hat. Er wird in Kürze in das Haus des Usurpators Einlass finden. Ein weiterer Teil der Prophezeiung ist wahr geworden.«
    Matt seufzte. »Dann hat er also gesagt, dass er die Stellung annehmen wird?« »Nein. Aber er wird es tun. Ich habe ihm dazu geraten, und er will es selbst. All dieses schöne Geld.« Sie lachte und nahm noch einen Schluck Bier. »Und obwohl ich vermute, dass er eher sterben würde, als es zuzugeben, ist er so stolz wie nur was, dass der Prinz ihn gefragt hat. Tatsächlich, mein Freund, würde ich sagen, dass neun Zehntel des Rückgrats dieses jungen Mannes aus nichts anderem bestehen als aus Stolz.« Mit nachdenklicher Miene hielt sie inne. »Was gar nicht so schlecht ist, vorausgesetzt, dass dieser Stolz zu einem guten Zweck eingesetzt wird.«
    Matt rieb sich die Augen. »Einige Leute werden nicht allzu glücklich darüber sein, dass ein Stallbursche so weit über uns andere erhoben wird. Diese Geschichte wird ihm gewiss einige Freunde kosten. Oder schlimmer noch, sie wird ihm Feinde einbringen.«
    Dathne zuckte die Achseln. »Er ist nicht hier, um beliebt zu sein. Er ist hier, um die Prophezeiung zu erfüllen.« »Es kümmert dich also nicht?«
    »Was? Dass ich ihm zu etwas geraten habe, das meinen Zwecken dienlicher ist als seinen eigenen?« Ein weiteres Achselzucken. »Ich bin auch nicht hier, um beliebt zu sein, Matt.«
    Er konnte ihr nicht in die Augen sehen. »Ich fühle mich wie Dreck.« Seine Stimme war so leise, dass er sie selbst kaum hören konnte. »Er ist mein Freund, und wir benutzen ihn. Ohne sein Wissen oder seine Zustimmung. Es ist unrecht.«
    Sie ließ die Hand vorschnellen und schloss sie um seinen Unterarm; ihre mit Tinte befleckten Fingernägel bohrten sich tief zwischen Sehnen und Muskeln.
»Sieh mich an!«
    Widerstrebend hob er den Blick.
    »Königreiche zu retten ist eine dreckige Angelegenheit. Wir können uns die Hände jetzt ein wenig schmutzig machen, du und ich, oder wir können sie uns später mit Blut besudeln. So oder so, wir werden dabei dreckig.«
    »Und was ist, wenn es mir nicht gefällt, dreckig zu werden?«
    Dathne bleckte die Zähne zu einem grimmigen Lächeln. »Dann würde ich sagen: Tut mir leid, Kumpel, aber dafür ist es jetzt ein wenig zu spät.« Das Lächeln verschwand, und alles, was übrig blieb, war Wildheit. »Hör mir zu. Er ist nicht dein Freund, Matt. Er ist eine Schachfigur, genau wie du es bist und ich es bin. Das Werkzeug der Prophezeiung. Man schließt keine Freundschaft mit einem Werkzeug. Man benutzt es, und man benutzt es weiter, bis die Arbeit, für die es geschaffen wurde, getan ist.«
    »Das ist kalt«, flüsterte Matt.
    Sie bleckte abermals die Zähne. »Du meinst,
ich
bin kalt.« »Ich meine, es könnte einen anderen Weg geben. Einen besseren Weg.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Es gibt keinen.« »Aber…«
    »Es gibt keinen!«
Mit sichtlicher Mühe rang sie um Selbstbeherrschung. »Es gibt einen Grund, warum die Prophezeiung ihn den Unschuldigen Magier nennt. Niemand sagt ihm irgendetwas, Matt. Absolut
nichts.
Nicht bevor er es erfahren

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