Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
König 02 - Königsmacher

König 02 - Königsmacher

Titel: König 02 - Königsmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
Vom Netzwerk:
seinen Wein. »Was für eine Art von Hilfe erwartest du dir von dieser Person?«
    »Die Art, die er mir bei der Regelung der olkischen Angelegenheiten bietet.«
    Borne blickte auf. Gar sah ihm fest in die Augen und fügte hinzu: »Ich dachte, Ihr könntet es vielleicht am Barlstag erwähnen. Sozusagen zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.«
    Dana, die Butter auf ein frisches Stück Brot strich, lächelte ihn an. »Du warst schon immer ein sehr sparsames Kind. Also, wer ist diese Person? Kennen wir ihn? Oder sie?«
    »Ihn«, erwiderte Gar. »Nein. Ihr seid euch noch nicht begegnet. Sein Name ist Asher, Asher von Restharven.«
    Die Furchen auf Bornes Stirn vertieften sich. »Der Fischer, den du als Stallburschen eingestellt hast?« Fane brach in halb ersticktes Gelächter aus, aber der König hob schnell die Hand und brachte sie zum Schweigen. »Gar, ist das klug? Darran wird gewiss…«
    »Darran hat schon mehr als genug zu tun«, erklärte Gar. »Außerdem ist er für meine Zwecke nicht geeignet.«
    Borne zog die Augenbrauen hoch. »Und ein Stallbursche ist es?«
    »Ein Mann ist nicht nur seine Anstellung, Herr. Würdet Ihr morgen anfangen, Ställe auszumisten, so wäret Ihr doch immer noch der, der Ihr seid, und das, was Ihr seid.«
    »Ja, mein Junge, das ist wahr, aber trotzdem…« Dana zögerte. »Du musst zugeben, es ist ein ziemlicher Sprung. Sobald die Ankündigung öffentlich gemacht wurde, wird es einen wahren Bienenstock an Klatsch und Tratsch geben. Es ist, gelinde gesagt, ungewöhnlich, einen Stallburschen derart über seinesgleichen zu erheben. Du kannst nicht denken, dass dein Entschluss nicht zu einer gewissen… Bestürzung führen wird.«
    Gar zeigte mit einer Geste, dass ihm das egal war. »Die Menschen werden reden, ganz gleich wen ich aussuche. Da ich es unmöglich jedem recht machen kann, habe ich beschlossen, meinen eigenen Neigungen nachzugehen und den Rest des Bienenstocks sich selbst zu überlassen.«
    Fane wandte sich an den Meistermagier. »Was denkt Ihr, Durm? Gar ist verrückt, einen stinkenden Rüpel, von dem er so gut wie gar nichts weiß, zu seinem persönlichen Gehilfen zu machen, nicht wahr?«
    »Meine Meinung ist irrelevant«, sagte Durm mit einem höflichen Lächeln, »wenn man bedenkt, dass diese Angelegenheit nichts mit Magie zu tun hat.«
    »Huh«, sagte Fane und warf den Kopf in den Nacken. »Nun, ich denke, er ist vollkommen verrückt. Ich meine, was kann ein vom Fischer aufgestiegener Stallbursche schon über etwas wissen, das außerhalb von Pferdemist und Fischeingeweiden liegt? Gar wird sich zum Gespött der Leute machen. Was bedeutet, dass auch
ich
zum Gespött der Leute werde, weil es mein blödsinniger Bruder war, der diesen… diesen…«
    »Liebling…«, sagte Dana kopfschüttelnd.
    Ohne auf Fane zu achten, sah Gar seinen Vater an. »Ich versichere Euch, dass ich diese Entscheidung nicht aus einer Laune heraus getroffen habe. Ich habe gründlich über diese Angelegenheit nachgedacht. Ich habe Asher mit Bedacht ausgewählt und aus gutem Grund.«
    Der König lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und zeichnete mit einem Finger den geschliffenen Fuß seines Weinkelchs nach. »In der Tat. Und während du über deine Entscheidung nachgegrübelt hast, hast du da auch zufällig an die Reaktion eines Mannes wie Conroyd Jarralt gedacht, wenn diese Neuigkeit herauskommt?«
    »Du wirst schon wieder unhöflich, was Conroyd Jarralt betrifft«, sagte Fane und schnitt ein Gesicht. »Ich wünschte, du würdest mir erklären, warum du ihn nicht magst.
Ich
mag ihn. Ich denke, er ist sehr charmant und furchtbar gutaussehend. Auch wenn er alt genug ist, um mein Vater sein zu können.«
    Gar drehte sich zu ihr um. »Charme und gutes Aussehen sind in deinen winzig kleinen Büchlein die wichtigsten Eigenschaften für einen Anführer!« Sie errötete, und ein gefährliches Glitzern trat in ihre Augen. Die Lippen zu einem giftsüßen Lächeln verzogen, sagte sie: »Zumindest ist er kein Kr…«
»Fane!«,
fuhr Borne sie an. Seine Faust krachte auf den Tisch, sodass Kelche und Tafelsilber einen kleinen Satz machten. Wein spritzte scharlachrot auf die weiße Damastdecke. Fane zog sich in schmollendes Schweigen zurück.
    »Es ist schon gut«, sagte Gar mit leiser Stimme. »Es spielt keine Rolle. Vater, es tut mir aufrichtig leid, falls ich Euer Missfallen erregt haben sollte. Das war nicht meine Absicht.«
    Bornes Miene taute ein wenig auf. »Warum hast du dann nicht zuerst meinen Rat eingeholt?

Weitere Kostenlose Bücher