König 02 - Königsmacher
und katzbuckeln und fallen über ihre eigenen Füße, nur damit sie ein Lächeln auf meinem Gesicht sehen, aber ich bin nicht zu stolz, um mit anzufassen.«
»Nein, das ist nicht nötig. Du solltest nicht…«, begann Matt. Dann brach er ab. Er sah aus, als treffe er eine Entscheidung. »Also gut«, sagte er schließlich und lächelte. »Ich kann nicht behaupten, dass ich etwas gegen ein wenig Gesellschaft hätte. Danke.«
Asher grinste. »Ich schätze, das sollte Danke,
Herr,
heißen«, meinte er. Und lachte, als Matt einen Apfel nach ihm warf.
»Also«, sagte Dana, die Königin von Lur, während sie mit ihrer Familie die Abendmahlzeit teilte, »habe ich mir das nur eingebildet, Gar, oder habe ich eine der Mägde sagen hören, du hättest einen jungen Olken eingestellt, um Darran zu ersetzen?«
Die Gabel ihres Mannes hielt auf halbem Wege zu seinem Mund inne. »Was? Du hast Darran in Pension geschickt?«, verlangte König Borne zu erfahren. »Bei Barls Nachtmütze. Das wird ihm das Herz brechen!«
»Ich wünschte doch, du würdest nicht fluchen«, beklagte Dana sich sanft. »Zumindest nicht bei Tisch. Und nicht vor Fane.«
»O Mama«, protestierte Fane. »Ehrlich. Das ist kein Fluchen.
Fluchen
ist…« »Unziemlich für die mutmaßliche Erbin«, sagte Durm. »Übt Euch ein wenig in Selbstbeherrschung, meine Dame.« Das fleischige Gesicht des Meistermagiers, dessen tiefe Linien von Erfahrung zeugten wie von der Mühsal, mit starker Magie umgehen zu müssen, spiegelte sein Missvergnügen wider. Unter spärlichen, grauen Brauen blitzten seine Augen. Die siedende Macht seiner Magie lag nie tief unter der Oberfläche seiner Haut.
Aber Fane fürchtete sich nicht vor Macht. »Nun, wenn es für mich unziemlich ist, warum ist es dann bei Papa in Ordnung?
Papa
flucht die ganze Zeit, und er ist der König!«
Eine lebhafte Debatte brach aus. Gar seufzte, lehnte sich mit seinem mit Rotwein gefüllten Kelch auf seinem Stuhl zurück und wartete darauf, dass der Sturm nachließ. Einmal, nur ein einziges Mal wäre es schön gewesen, mit seiner Familie zu speisen, ohne dass irgendeine Nichtigkeit in einer königlichen Schlacht mündete. Was nicht witzig gemeint war. Aber Fane war unter einem streitsüchtigen Stern geboren, und es schien, dass kein Tag vorübergehen konnte, ohne dass sie diesem Geburtsrecht mit Macht gerecht wurde. Der arme Narr, der sie am Ende einmal heiratete, konnte Gar nur leidtun.
Nachdem seine Schwester etwa fünf Minuten lang ihre lebhafte Voreingenommenheit zur Schau gestellt hatte, war es wie gewöhnlich ihre Mutter, die ein Machtwort sprach.
»Also, selbst wenn Barl persönlich durchs Land gestürmt ist und
Mögen meine Zehennägel verrotten
gekreischt hat, werde ich eine solche Sprache nicht bei Tisch dulden!«, erklärte sie. »Habe ich mich klar ausgedrückt?«
Borne nahm ihre Hand in seine und führte sie an die Lippen. »Kristallklar, meine Liebste.« Seine Züge ordneten sich zu ernster Zerknirschtheit. »Wir sind gebührend getadelt.«
»Ha!«, sagte Dana und zupfte ihn am Bart. »Wenn ich doch nur glauben könnte, dass es so ist!«
Gar verbarg sein Grinsen in seinem Kelch. Fane stöhnte. »Oh, müsst Ihr das tun?
Flirten
bei Tisch ist…«
»Das Vorrecht eurer Eltern«, sagte Borne mit liebevoller Strenge. »Du solltest unsere Geduld nicht überfordern, Kind.« Als Fane schmollend nachgab, betrachtete er Gar und fügte hinzu: »Nun? Hast du es getan?«
»Habe ich was getan?«, fragte Gar. »Darran in Pension geschickt? Nein, natürlich nicht. So gern ich es auch täte.« Er zuckte mit den Schultern. »Aber ich habe mir tatsächlich einen Helfer engagiert.«
Fane spießte eine mit Minzsoße gewürzte Babykartoffel auf und knabberte sie von ihrer Gabel. »Einen Helfer?« Sie sah an diesem Abend besonders hübsch aus - mit ihrem silbrig goldenen Haar, das ihr lose über die Schultern hing und sich sanft um ihr Gesicht kräuselte, und der weichen Haut, die im Licht des Glimmfeuers glühte. Ihre Jacke war von einem besonderen Blau, das die diamantene Klarheit ihrer Augen perfekt zur Geltung brachte. »Wofür? Du tust doch gar nichts.«
Gar beobachtete, wie der Blick seines Vaters hart wurde, und schüttelte kaum merklich den Kopf. Es hatte keinen Sinn. Fane war Fane, und er hatte sich schon lange an ihre viperngiftige Zunge gewöhnt. Betont leichthin bemerkte er: »Und jetzt werde ich in der Lage sein, noch weniger zu tun. Bin ich nicht ein Glückspilz?«
Borne blickte stirnrunzelnd in
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