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König Artus

König Artus

Titel: König Artus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Steinbeck
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und sagte: »Erhebt Euch und fangt wieder an zu leben. Ihr werdet Eure wahre Liebe finden, und sie wird Euch finden.«
    »Meine Liebesfähigkeit ist erschöpft«, sagte er. »Damit ist es vorbei.«
    »Aber nein«, sagte Nyneve vom See. »Nehmt meine Hand. Ich werde Euch helfen, Eure Liebe zu finden.«
    »Werdet Ihr bis dahin bei mir bleiben?« fragte er.
    »Ja«, sagte sie. »Ich verspreche, an Eurer Seite zu bleiben, bis Ihr Eure Liebe findet.«
    Und sie lebten zusammen glücklich bis ans Ende ihrer Tage.

    Nun müssen wir zu der Stelle zurückkehren, von der die drei Wege ausgingen, und zusammen mit Sir Marhalt und seinem dreißigjährigen Fräulein gen Süden aufbrechen. Sie saß seitwärts hinter ihm auf dem Pferd und umschlang mit einem üppigen Arm seine Taille. Und Marhalt sagte: »Wie froh ich bin, daß Ihr mir zugefallen seid. Ihr scheint mir eine tüchtige Frau zu sein, die Behaglichkeit zu schaffen versteht. Wenn man in ein bestimmtes Alter kommt, ist es schon schwer genug, sich auf die Ausfahrt zu konzentrieren; da braucht man nicht die Wechselbäder stürmischer jugendlicher Liebe, die ein ohnedies unruhvolles Leben noch weiter komplizieren.«
    »Auf eine Ausfahrt gehen ist etwas ganz Eigenes«, sagte sie. »Man kann daraus machen, was man will.«
    »Seid Ihr schon einmal auf Abenteuer ausgezogen, mein Fräulein?«
    »Schon oft, Sir.« Sie lachte freundlich. »Die Wunder der Ausfahrt sind für mich etwas Alltägliches. Es ist kein übles Leben, wenn man mit einem guten Gefährten unterwegs ist.«
    »Darin werde ich Euch hoffentlich nicht enttäuschen«, sagte Marhalt. »Ich kann mich nur noch undeutlich erinnern, daß mir früher das hübsche Gesicht, der Schmollmund, das goldene Haar, der Geist, so unentwickelt wie die Brüste, wichtig waren – ja doch, ich erinnere mich.«
    »Aber heute findet Ihr jemanden wie mich anziehender?«
    »Ich finde, daß von Euch Behaglichkeit ausgeht, frage mich aber, warum eine Frau, die das Behagliche liebt, auf Abenteuer auszieht. Die kalten Nächte, zum Schlafen nur der harte, feuchte Boden, die schlechte Kost oder gar nichts zu essen.«
    »Es gibt immer Möglichkeiten, Sir, Behaglichkeit zu schaffen. Ihr habt ja gesehen, daß jede von uns einen Beutel dabei hatte. Ich habe meinen hier an Eurem Sattelgurt befestigt. Ist er Euch im Wege?«
    »Überhaupt nicht«, antwortete er. »Darin sind natürlich die tausend kleinen Dinge, die eine Frau so braucht.«
    »Schon«, sagte sie. »Aber die eine Frau braucht dies, die andere braucht das. Das kleine Fräulein hat ebenfalls einen Beutel dabei, und er enthält Duftwässer, Tüchlein, Handschuhe, einen Spiegel, rote Erde für Lippen und Wangen und ein weißes medizinisches Pulver, um den Leib von kalten, fetten Speisen zu reinigen und den Teint rein zu halten.«
    »Und was birgt Euer Beutel, mein Fräulein?«
    »Ich bin ähnlich wie Ihr. Ein bißchen Behaglichkeit kann nicht schaden. Ich habe einen Topf dabei, um Wasser zu kochen, Kräuter und Räucherfleisch als Notproviant, Lauge, um sie mit Asche und Fett zu vermischen und daraus Seife zu machen, denn man wird unterwegs sehr schmutzig, eine gute Salbe für Wunden und Insektenstiche und ein leichtes, dichtgewebtes Tuch, das uns vor dem Regen schützen soll. Und natürlich das gleiche weiße Pulver.«
    »Und für die weibliche Eitelkeit, meine Liebe?«
    »Eine zweite Garnitur Kleider, damit meine Haut gesund bleibt, einen Kamm und ein kleines scharfes Messer für den Fall … für den Fall, daß …«
    »Bin ich dieser Fall?«
    »Ich glaube nicht, daß ich das Messer brauchen werde, außer vielleicht um wilde Zwiebeln für den kleinen Topf abzuschneiden.«
    »Wie froh ich bin, Euch als Führerin zu haben«, sagte Marhalt. »Ihr seid nicht nur klug, sondern auch eine gute Gefährtin.«
    »Ich bin, wie andere auch, nur so gut wie mein Gefährte.«
    »Ihr versteht, Euch anmutig auszudrücken, meine Liebe.«
    »Ihr auch. Sagt mir«, fuhr sie fort, »seid Ihr ein guter Kämpe?«
    »Das Glück ist bisher auf meiner Seite gewesen«, antwortete Sir Marhalt. »Ich habe in den letzten Jahren öfter gesiegt als verloren. Aber mir kommen ja auch tausend Tage Übung zugute. Es ist möglich, daß ich gut kämpfe, weil ich so oft gekämpft habe.«
    »Ihr seid kein Aufschneider, Sir.«
    »Ich habe zu viele gute Männer unterliegen sehen, und ich gestatte mir nie zu vergessen, daß auch ich eines Tages unterliegen werde, sei es durch Zufall, sei es, weil mein Gegner ein jüngerer, stärkerer

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